Kapitel 20

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Es ist jetzt ein paar Tage her, dass Thomas und ich zusammen in das Haus gezogen sind. Wir haben bereits alles soweit eingekauft, das wir im Haushalt benötigen, haben das Haus schon ein wenig von innen gestaltet und haben gemeinsam Bilder gemacht, die Thomas gerade ausdrucken lässt. Ich sitze jetzt auf einem Gartenstuhl vor unserem Haus  mit Blick auf das weite Meer. Es ist warm und sonnig, doch ein kühler Wind weht hin und wieder. Ich beobachte die Möwen am Meer, wie sie hin und her fliegen und nach Futter Ausschau halten. Mein Blick senkt sich und ich sehe auf meine Armbanduhr. Es ist 10 Uhr morgens. Vor einer Stunde ist Thomas in die Stadt gefahren, doch er wollte nur die Bilder ausdrucken lassen. Wieso braucht er nur so lange? Zur Stadt brauchen wir von unseren Haus aus nur fünf Minuten mit dem Auto. Ich beuge mich leicht über den Stuhl und greife nach einem Notizblock mit Bleistift, die ich vorhin neben mich auf den Boden gelegt habe. Ich nehme den Stift in die Hand und mustere den Notizblock. Dann hebe ich meinen Kopf und suche nach etwas, was ich nach zeichnen könnte. Ich bin nicht besonders gut, aber auch nicht besonders schlecht im Zeichnen. Doch ich möchte es besser lernen. Also suche ich mir einfach meinen Ausblick auf das Meer aus und beginne den Zaun vor mir nachzuzeichnen. Nach kurzer Zeit benutze ich den Radierer am Bleistift und radiere alles nochmal weg. Ich denke schon daran, wieder alles weg zu legen, doch ich entschließe mich für einen zweiten Versuch. Und es wird besser! Vertieft in meine Zeichnung bemerke zuerst gar nicht, dass Thomas zurück ist, bis das Tor quietschend geschlossen wird. Sofort drehe ich mich um und sehe wie Thomas seine Einkäufe aus dem Kofferraum holt. Es sind mehrere Tüten. Ich stehe auf, lege meine Schreibutensilien auf den Stuhl und laufe ihm entgegen.

"Was hast du denn da alles eingekauft?"

Er antwortet zuerst nicht, aber stellt seine Einkäufe auf den Boden und holt ein kleines Tütchen heraus und streckt es mir entgegen. Darauf zu sehen ist eine Tomatenpflanze. Thomas grinst mich an.

"Ich habe einige Samen für Gemüse und Blumen gekauft. Einen kleinen eigenen Garten wollte ich schon immer mal haben."

"Oh super, dass heißt heute verbringen wir den ganzen Tag im Garten was?"

Er nickt und holt noch zwei Schippen und eine Gießkanne aus seinen Tüten.

"Sag mal, wo warst du denn einkaufen?"

"Im Baumarkt in der Gartenabteilung"

Ich lache und durchsuche die ganzen Tütchen, bis mir das in die Hände fällt, wonach ich gesucht habe.

"Paprika!"

"Ich weiß doch, dass du das so gerne isst."

"Aww dankeschön"

Ich gebe ihm einen Kuss und umarme ihn. Dann schaue ich erneut auf meine Uhr.

"Na dann lass uns loslegen!"

Schnell sprinte ich ins Haus und ziehe mich um. Eine Badehose und ein graues Shirt, dass mir etwas zu groß ist, trage ich nun. Beim Vorbeigehen hole ich noch eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank und gehe hinaus. Aus der Haustür raus, blicke ich nach links und sehe Thomas der bereits umgräbt, um Beete zu schaffen. Ihm scheint sehr warm zu sein, denn er hat sein Shirt ausgezogen. Ich laufe zu ihm und stelle das Wasser in den Schatten der Gießkanne. Er dreht sich zu mir und mustert mich. Dann legt er die Schaufel beiseite und kommt auf mich zu. Sanft legt er seine Lippen an mein Ohr und flüstert.

"Du hast viel zu viel an, das gefällt mir gar nicht! Ziehen wir dich mal ein bisschen aus.."

Und schon legt er seine Hand an mein Shirt und zieht es mir aus. Mein Shirt lässt er auf den Boden fallen und fährt mit deinen Händen über meinen Oberkörper. Eine Gänsehaut breitet sich auf meinem ganzen Körper aus und ich spüre wie mein Verlangen nach ihm schlagartig wächst. Er drückt seine Lippen auf meine und fährt mit seiner Hand an eine ganz bestimmte Stelle. Lustvoll stöhne ich in den Kuss hinein und drücke ihn fester an mich. Doch plötzlich werden wir durch eine männliche Stimme unterbrochen. Sofort lösen wir uns voneinander  und drehen uns in die Richtung, aus der die Stimme kam. Es war Carlo, der jetzt unsicher ein paar Meter vor uns stehen bleibt.

"Entschuldigt die Störung Jungs, aber ich war gerade in der Nähe und wollte mal sehen, wie weit ihr schon mit dem Haus seid. Hab auch Kaffee mitgebracht"

Lächelnd hält er die Kaffebecher hoch und wartet auf eine Reaktion von uns. Thomas geht auf ihn zu und begrüßt ihn.

"Hey, danke! Das ist ja eine Überraschung"

Ich begrüße ihn ebenfalls, jedoch mit hochrotem Kopf, da er gerade alles mit angesehen hat. Grinsend schaut er mich an.

"Mach dir keinen Kopf Junge, ich war auch mal jung"

Er klopft mir noch beruhigend auf die Schulter und reicht mir einen Kaffeebecher, den ich dankend annehme.

"Ich sehe, ihr macht Gartenarbeit?"

"Ja, Dylan und ich wollen Beete, um Gemüse und Blumen anzupflanzen."

"Ah gute Idee, das hatten wir früher hier auch mal, doch irgendwann kümmerte sich keiner mehr darum und dann wuchs es zu. Schade eigentlich."

Er sieht sich noch ein wenig um und sieht dann auf die Uhr.

"Oh verdammt, ich habe gleich einen Arzttermin. Bis zum nächsten Mal, und gutes Gelingen!"

Und schon läuft er los zu seinem Auto und fuhr davon. Fragend schaue ich Thomas an, der jedoch nur die Schultern zuckt. Ich schätze ihm war es peinlich uns dabei gestört zu haben und deshalb suchte er nur eine typische Ausrede. Thomas denkt anscheinend das gleiche.

"Ich glaube nicht, dass er einen Arzttermin hatte"

Wir beginnen zu lachen, widmen uns jedoch nach kurzer Zeit wieder unserer Arbeit. Ich nehme mir die Blumensamen und gehe damit vor das Haus. Links und rechts davon sollen sie wachsen. Also beginne ich zu buddeln, dann zu säen und schließlich zu gießen. Das ging dann den ganzen Tag so. Mittags aßen wir ein paar Brote und arbeiteten weiter im Garten. Jetzt stehen wir vor unserem selbst errichteten Beeten und schauen uns zufrieden an. Doch dann schaut Thomas nachdenklich zum Meer.

"Gehen wir am Strand spazieren?"

Ich sehe auf die Uhr, muss jedoch feststellen, dass es bereits 17:30 Uhr ist.

"Ich würde ja gerne, aber ich muss gleich zu Arbeit.."

Ehrlich gesagt ist heute mein erster Arbeitstag. Ich habe einen Job bei einem kleinen Fisch-Restaurant in der Nähe gefunden, und ich bin mega froh endlich Geld zu verdienen. Thomas schaut ein wenig enttäuscht nach unten.

"Ach ja.. dann gehe ich alleine. Ich werde baden gehen, mir ist einfach so warm."

"Schwimm nicht zu weit raus. Ich liebe dich"

"Ich liebe dich auch"

Ich gebe ihm einen Kuss, gehe zum Auto und fahre los.

Komm mit! [Dylmas FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt