Kapitel 2

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Zeitsprung eine Woche

Ich schlurfe ins Englischklassenzimmer und lasse mich auf meinen Stuhl fallen. Gerade noch pünktlich, denn etwa eine halbe Sekunde später betritt Mrs. Andrews den Klassenraum. Falls das möglich ist, strahlt sie heute noch mehr als sonst. „Ich habe tolle Neuigkeiten!", wieder dieser übermotivierte Tonfall. Gott, ich könnte diese Frau... In diesem Moment hebt sie einen kleinen Karton hoch. „Wir haben Post aus South Carolina bekommen! Ist das nicht aufregend?!" Und gegen meinen Willen spüre ich, dass ich tatsächlich aufgeregt bin. Warum eigentlich? Vielleicht, denke ich verbittert, liegt es daran, dass ich keine Freunde habe. Ich wünsche mir so sehr dass dieser John Laurens nett ist, einfach damit ich wenigstens einen Freund in meinem ganzen verdammten Leben... Stopp Alex, unterbreche ich mich, du wirst schon wieder zynisch. „Ich werde die Namen der Briefschreiber laut vorlesen, wenn ihr euren Partner erkennt, kommt nach vorne und holt den Brief.", erklärt Mrs. Andrews jetzt. „Also, dann wollen wir doch mal sehen. Hier ist ein Brief von einem John... Laurens? Stimmt das?" Ich spüre wie mein Herz einen aufgeregten Satz macht, stehe auf und nehme ihr den Brief ab. Obwohl ich den Drang verspüre, den Brief sofort aufzureißen, halte ich meine Hände ruhig und öffne den Umschlag vorsichtig. Verdammt! Warum bin ich so nervös? Ich ziehe ein etwas schief gefaltetes Blatt aus dem Umschlag, falte es auseinander. Das erste was mir auffällt, ist ein Foto das schief in die untere Ecke geklebt ist. (Siehe oben) Es zeigt einen Jungen, etwa in meinem Alter ist. Er steht seitlich, aber sein Gesicht ist zur Kamera gedreht. Er scheint über irgendetwas herzlich zu lachen, denn seine Augen sind geschlossen und er grinst breit. Er trägt einen grünen Kapuzenpulli und seine Schokobraunen Locken sind im Nacken zu einem chaotischen Pferdeschwanz-Teil gebunden. Das auffälligste an seinem Gesicht sind aber die Sommersprossen, die sein ganzes Gesicht bedecken. Er sieht... sympathisch aus. Mal sehen ob er das auch ist... Ich fange an den Brief zu lesen, der in einer krakligen Winzschrift verfasst ist:
„Hi Alex,
Ich bin John, aber das weißt du ja sicher schon.
Ich werde als erstes deine Fragen beantworten und danach noch mehr über mich erzählen, wenn du Lust hast das zu lesen.
Alter: 17... Also fast... In ein paar Wochen...
Hobbies: Keine Ahnung, ich zeichne gerne, außerdem spiele ich Klavier und manchmal gehe ich laufen.
Haarfarbe etc. solltest du auf dem beigelegten Bild ganz gut sehen, meine Augen sind... grünbraun, denke ich.
Sozialleben: Ich habe zwei beste Freunde. Der eine heißt Hercules, was auch immer sich seine Eltern dabei gedacht haben, wir nennen ihn normalerweise Herc.
Dann ist da noch Laf. Er heißt eigentlich Marquis de La Fayette, weil seine Vorfahren irgendwie französische
Adelige warenoder so, keine Ahnung, jedenfalls nennen wir ihn normalerweise Laf.
Herc ist so ein typischer Frauenheld, alle Mädchen lieben ihn und er hat ständig eine andere Freundin. Ich weiß, wenn man es so sagt klingt er richtig unsympathisch, aber er ist echt ein cooler Typ.
Laf ist... Naja er ist Franzose... Er spricht nur mäßig gutes Englisch, aber immerhin haben wir dank sein Akzent
immer was zu lachen.
Familie: Ich wohne bei meinen Eltern, außerdem habe ich noch einen kleinen Bruder und eine kleine Schwester, sie
sind 13 und Zwillinge. Sie heißen Mary Eleanor, wir nennen sie normalerweise Ellie, und Henry James, oder Jamie.
Meine Mom ist der liebste Mensch, den ich kenne und mein Dad ist... schwierig. Er meint es nie wirklich böse, aber er ist unter Anderem der Meinung, dass er der unangefochtene Boss der Familie ist. Außerdem findet er mich nicht .„männlich genug" und vergleicht mich immer mit Jamie. Weißt du wie demütigend das ist? XD
Die Zwillinge sind... anstrengend. Sie zanken die ganze Zeit und sind.... Sehr stereotypisch. Ellie hat bereits einen Freund und braucht jeden Morgen eine halbe Stunde zum schminken. Jamie macht wahnsinnig viel Sport und ist beliebt und so.
Außerdem haben wir einen Kater, der lustigerweise Alex heißt.
Mir gefällt das Brieffreundschaftsprojekt, weil es mir schwer fällt Freundschaften zu schließen und ich finde, dass das ein guter Weg ist erstmal "langsam anzufangen"
Amerikanische Geschichte finde ich cool. Außerdem mag ich Bücher, aber noch lieber mag ich Mangas, noch ein
Grund warum ich meinem Dad zu „unmännlich" bin.
Jetzt habe ich noch ein paar Fragen an dich:
Dein Sozialleben?
Deine Familie?
Mädchen in deinem Leben?
Kannst du mir was schicken was du geschrieben hast? Nur wenn du willst, natürlich, aber ich würde mich freuen
Bild von dir? Die Beschreibung ist nicht sehr aufschlussreich.

Ich freue mich auf deine Antwort
John"

Anmerkung: Die Bilder sind NICHT von mir

Letters- Eine Hamilton FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt