Kapitel 16

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Tadah *nervöses Lachen*  I'm back...
Ne im Ernst, der Anfang von dem Kapitel war echt ne schwere Geburt, aber ich bin lngsam wieder drin, glaube ich.
Ich wollte mich noch für die superlieben Reaktionen auf meine Schreibblockade bedanken, ich kann nicht oft genug sagen, wie dankbar ich bin, so eine tolle, unterstützende Community zu haben!
Außerdem darf ich meinen Laptop ab diesem Jahr in der Schule benutzen, was bedeutet, dass ich auch Pausen, Freistunden und langweiligen Unterricht *hust hust* zum Schreiben verwenden kann XD
Ach ja, in letzter Zeit habe ich auch ziemlich viel gezeichnet, hier mal eins der Ergebnisse XD
Ich hab auch noch Lams Fanart und so "Character Icons", die poste ich vielleicht zu den nächsten Kapiteln.

John:
Als ich am Morgen aufwache, ist mir übel, wahrscheinlich eine Reaktion auf den Streit mit Laf und Herc. Zuerst will zuhause bleiben, aber dann überlege ich es mir doch anders, weil ich weiß, dass ich das mit den Beiden nie geregelt kriege, wenn ich jetzt kneife, also quäle ich mich aus dem Bett.
Beim Frühstück fragt Ellie auffällig „nebenbei": „Kann ich heute nach der Schule zu Sammy?" Ich runzele die Stirn. Samantha, oder Sammy, war bis vor kurzem Ellies beste Freundin, aber vor zwei Wochen oder so haben die Beiden sich komplett zerstritten. Mom scheint das aber entweder vergessen zu haben, oder sie denkt, dass sich die Beiden wieder vertragen haben, denn sie sagt nur „Klar, ruf mich an, wenn ich dich abholen soll." „Oh, nein, nein", sagt Ellie hastig. „Ich kann mit dem Bus zurückkommen." „Auch gut", Mom lächelt, aber ich werde noch misstrauischer. Seit wann fährt Ellie „Ich bin eine Prinzessin" Laurens freiwillig mit dem Bus?
Also passe ich sie beim Zähneputzen im Bad ab. „Wohin gehst du nach der Schule wirklich?", frage ich. Sie wird knallrot. „Na zu Sammy", schwindelt sie. Ich verdrehe die Augen. Sie wird noch röter, dann murmelt sie: „Ich will zu Jason. Er hat mich zu ihm eingeladen bei ihm abzuhängen." Ich ziehe eine Augenbraue hoch. „Und wer ist Jason?" „Och nur so ein Typ...", sagt sie ausweichend. „Aha...", sage ich gedehnt. „Und... Wie alt ist dieser Typ?" Sie wird wieder rot. „Siebzehn", murmelt sie, eher zu ihren Schuhen als zu mir. „WAS?", frage ich, „Ellie, der Typ ist älter als ich!" „Und?", sie fängt an, sich eine Haarsträhne um den Finger zu wickeln, „Ich steh halt auf ältere Typen. Und er hat gesagt, dass ich wirklich reif bin. Er dachte zuerst, dass ich fünfzehn oder sechzehn bin." Ich seufze. „Ich kann dich nicht davon abhalten hinzugehen. Aber..." Ich räuspere mich, „Könntest du mir bitte sein Adresse texten wenn du da bist? Nur für den Fall". Sie verdreht die Augen. „Und wenn ich es nicht mache, dann erzählst du es Mom oder" Ich nicke. „Korrekt" Sie seufzt. „Na gut"
Als ich in der Schule ankomme, habe ich Ellie schon fast vergessen und Laf und Herc nehmen den größten Teil meiner Gedanken ein.
Leider kommen die Beiden zu spät, was bedeutet, dass ich erst in der Pause wieder mit den Beiden reden kann.
In Englisch sollen wir von unseren Erfahrungen mit dem Briefprojekt erzählen, was mich vor die Herausforderung stellt, zwar on Alex zu erzählen, aber niemanden merken zu lassen, dass ich bis über beide Ohren in ihn verliebt bin.
Zum Glück fangen wir mit ein paar generelleren Sachen an. „Alle, die denken, dass sie eng mit ihrem Briefpartner befreundet sind, heben die Hand", verkündet Mr. Leigh. Ich melde mich. Als einziger, wie ich nach einem kurzen Blick durch den Raum feststelle. Mr. Leigh lächelt mich an. „John! Sehr schön. Zu dir kommen wir später nochmal."
Bitte nicht, denke ich und versuche, mich so gut wie möglich unsichtbar zu machen.
„In Ordnung, nächste Frage" Mr. Leigh blickt fröhlich in die Runde. „Wer von euch hat schon mal mit seinem Briefpartner auf anderem Wege als in Form von Briefen kommuniziert?"
Diesmal bin ich zum Glück nicht der Einzige, der sich meldet. Ein paar andere heben ebenfalls die Hand. Ich weiß zwar, dass das dieser Schlag Leute ist, die nur zwei Briefe ausgetauscht haben und dann zu leerem Papier und WhatsApp übergegangen sind, aber immerhin gilt nicht mehr die geballte Aufmerksamkeit der Klasse mir.
„Wem hat das Projekt denn Spaß gemacht?" Wieder melde ich mich, zusammen mit größtenteils den „Braven Mädchen" der Klasse.
So geht es noch endlos weiter, am Ende geht es Reihum und jeder soll etwas sagen, das einem an dem Projekt gefallen hat. Als ich an der Reihe bin, könnte ich so viel sagen, ich könnte erzählen, wie wichtig mir Alex ist, wie dankbar ich für das Projekt bin, wie froh ich bin, durch vollgeschriebene Zettel einen Vertrauten gefunden zu haben, den ich zu jeder Tages- und Nachtzeit anrufen kann und dem ich alles erzählen, der mir zuhört, mich motiviert, ermutigt und, am allerwichtigsten, mir immer wieder sagt, dass ich gut genug bin, so wie ich bin, etwas, was ich lange nicht mehr gehört habe, nicht von meinen Eltern und nicht von meinen besten Freunden.
Das alles könnte ich alles sagen, aber ich entscheide mich, den Standardsatz von allen Anderen zu übernehmen: „Mir hat das mit den Briefen gefallen. Das ist mal was anderes. Außerdem war ich von meinem... von Alex positiv überrascht."
Das muss reichen. Ich behalte die Gedanken in meinem Kopf aus demselben Grund für mich, aus dem ich auch mit Laf und Herc nicht gerne über Alex rede:
Ich will ihn für mich allen. Mir ist durchaus bewusst, dass das gierig und selbstsüchtig ist, aber ich will nicht, dass ihn mir jemand wegnimmt. Gut, ich weiß selber, dass es eher unwahrscheinlich ist, dass das passiert, er wohnt in New York (leider!!!) und ich wage zu bezweifeln, dass es meine Klassenkameraden interessieren würde. Vielleicht habe ich aber auch nur Angst davor, von ihnen verurteilt zu werden, dafür dass ich mein Leben einem Jungen anvertrauen würde, den ich im echten Leben noch nie getroffen habe, verurteilt zu werden, dafür, dass ich mich innerhalb von wenigen Briefen in selbigen Jungen verliebt habe und er Tag für Tag einen großen Teil meiner Gedanken einnimmt.
Französisch in der nächsten Stunde lasse ich stumm über mich ergehen, während ich mit mir selber eine hitzige Diskussion darüber führe, ob der verdammte Zeiger der Uhr sich langsamer oder schneller bewegen soll.
Einerseits will ich, dass diese blöde Stunde, die sich eh schon wie Kaugummi zieht, endlich vorbei ist, andererseits ist dann Pause und ich muss mich mit Laf und Herc auseinandersetzen. Klar, wahrscheinlich wird sich alles in Wohlgefallen auflösen, aber vielleicht halt auch nicht und noch mehr Streit und Krach kann ich gerade echt nicht gebrauchen.
Als ich in unseren Homeroom komme, sitzen die zwei schon auf unserem Stammplatz, einer breiten Fensterbank am Ende des Raums. Herc müht sich mit einem riesigen Schnittmusterbogen ab, den er anscheinend nicht zusammengefaltet bekommt und Laf liest in seinem obligatorischen „Englisch für Fremdsprachler Band 4 – Die Feinheiten meistern", einem gut 400 Seiten schweren Wälzer, der ihn regelmäßig zur Verzweiflung treibt. Ich nähere mich den Beiden. „Hey...", murmele ich schüchtern. Laf blickt auf, hebt eine Augenbraue und sagt: „Ach jetzt sind wir doch wieder gut genug für disch?" Ich spüre einen Kloß im Magen, aber nur, bis er zu lachen anfängt und Herc einstimmt. Erleichtert atme ich mich auf und setzte mich neben Herc auf die Fensterbank. „Ne, aber im Ernst, Mann.", fragt der, „Was war denn gestern los mit dir?" Ich seufze. „Ich hab mich doch vor meinen Eltern geouted und... Naja danach ist alles n bisschen eskaliert und..." Ich hole tief Luft. Ich sage das nicht gerne, aber irgendwie kann ich das auch nicht ewig stumm ertragen. „Naja, ihr wusstet ja, dass ich das machen wollte und mir gings am Tag danach echt dreckig... Und ihr zwei wart so mit eurem Glück beschäftigt, dass ihr es nicht Mal gemerkt habt... Und nicht nur das... Selbst wenn ihr es nicht gemerkt habt – Ihr wusstet dass ich das vorhatte und ihr habt nicht nachgefragt und... und..." Und dann bricht plötzlich alles aus mir heraus, alles, was Dad gesagt, wie er mich angesehen hat, wie Mom ihn rausgeworfen hat, wie fertig meine Geschwister deshalb sind und wie Alex für mich da war und mir einfach zugehört hat, als es sonst niemand getan hat, nicht mal meine besten Freunde. Als ich fertig bin schauen mich Laf und Herc leicht geschockt an. „John... Isch...Wir 'atten ja keine Ahnung... Warum 'ast du denn nischts gesagt?" Ich zucke mit den Schultern. „Schätze, ich dachte, wenn ihr nicht fragt, dann würde es euch auch nicht interessieren, wenn ich es euch erzähle." La schüttelt ungläubig den Kopf. „Das ist doch Schwachsinn, John. Aber... es tut uns leid, falls sisch das für disch so angefühlt 'at" Ich nicke. „Tut mir auch leid, falls es sich für euch angefühlt hat, als würde ich euch eure Beziehung und alles nicht gönnen. War nur alles ein bisschen viel in den letzten Tagen." Herc nickt. „Kann ich mir vorstellen. Und wegen deinem Dad..." Ich zucke mit den Schultern. „Irgendwann wird er wiederkommen und sich bei mir entschuldigen und mir sagen dass er seinen Frieden damit gemacht hat oder sowas ähnliches, aber in Wirklichkeit wird's ihm trotzdem noch fast hochkommen, wenn er mich sieht." Lafs Blick ist voller Mitleid, als er mich ansieht. „Das ist wirklisch blöd, dass es so gelaufen ist. Machst du denn wenigsten Fortschritte mit Alex?" Ich grinse. „An dem Abend, als ich mich geouted habe, gings mir hinterher echt mies und ich hatte seine Festnetznummer, frag nicht, und da hab ich ihn angerufen und... Das hat mir wirklich gutgetan und seitdem haben wir noch zweimal geskyped und das ist auch schön...Er hat sich sogar einen Job gesucht, damit er mich bald besuchen kann." Laf und Herc grinsen mich synchron an. „Was?", frage ich. „Na der Junge steht zu 100% auf", erklärt Herc. Mein Gesicht läuft, wie könnte es anders sein, bei seinen Worten knallrot an. „Ich weiß nicht", murmele ich, „Wir reden nicht über sowas." „Hmm... Flirtet er mit dir?", fragt Laf. „I-ich weiß nicht, manchmal habe ich das Gefühl, dass er es tut, aber das kann auch gut mein Wunschdenken sein." „Was sagt er denn so?", Herc zwinkert mir gespielt zu. Ich will gerade irgendeine Ausrede erfinden, als es klingelt. Herc knüllt frustriert seinen Schnittmusterbogen in seinen Rucksack, Laf fängt an, sich mit seinem klemmenden Spindschloss auseinanderzusetzten und ich ersetze mein Französischbuch durch mein Mathebuch und das Heft mit Notenpapier, in dem ich Ideen für unseren Song in Musik festhalte.
Als ich kurz darauf als erster den Musikraum betrete, sitzt unser Lehrer am Klavier und klimpert vor sich hin. Als er mich bemerkt steht er auf und kommt zu mir herüber. „John." Er lächelt. „Ich wollte nur fragen, ob das für dich immer noch okay ist, die Lead Vocals zu machen, du weißt schon, bei unserem Konzert" „Naja", sage ich schüchtern, „Ich bekomm ziemlich heftiges Lampenfieber, aber...", Ich muss lächeln, „Alex meinte, dass das sicher vorbeigeht sobald ich auf der Bühne stehe, wie bei dem Elefanten aus Sing." „Alex?", fragt er. „Oh", ich spüre, wie ich wieder ein bisschen rot werde, „Alex ist ein Freund von mir." „Ein cleverer Freund, wie mir scheint", er lächelt. „Im Prinzip hat er nämlich Recht. Es kann gut sein, dass du am Anfang total nervös bist, aber das wird vorbeigehen. Wenn du wirklich nicht willst, kann es auch Justin übernehmen, aber um ehrlich zu sein ist deine Stimme einfach reifer und außerdem triffst du die Töne deutlich sicherer." Ich nicke. „Ich schaff das schon, Sir." Sein Lächeln wird noch breiter. „Sehr gut, ich wusste doch, dass auf dich Verlass ist."
Während wir geredet haben, ist der Rest der Klasse eingetrudelt und wir verbringen eine sehr produktive Stunde damit, die Lyrics, die Ashley geschrieben hat, an den Rohbau unserer Melodie anzupassen und das Ganze ein bisschen einzuüben. Vor meiner Klasse bin ich erstaunlicherweise gar nicht nervös, auch wenn ich weiß, dass das noch kommen wird.
Am Ende der Stunde verkündet Mr. Johnson, dass wir wirklich gut vorangekommen sind und dass der voraussichtliche Auftritt am 28. April sein wird, was eine gute Woche nach meinem Geburtstag ist. Das sorgt erst mal für etwas Aufruhr, weil es ursprünglich hieß, dass wir erst gegen Ende des Jahres unseren Auftritt haben, aber Mr. Johnson erklärt, dass die Schulband, die an dem Tag ursprünglich auftreten sollte, abgesprungen ist und dass die Schule jetzt ein Ersatzprogramm sucht. Außerdem würden wir so gute Fortschritte machen, dass er sich sicher ist, dass wir das schaffen können. Damit rückt die ganze Angelegenheit für mich zwar in beängstigend nahe Nähe, aber andererseits habe ich es dann schneller hinter mir.
In der Mittagspause gehe ich zum ersten Mal seit mehreren Tagen wieder mit Laf und Herc in die Cafeteria, was sich als schlechte Idee erweist, weil es Spaghetti gibt und die zwei meinen, einen auf Susi und Strolch machen zu müssen und ich mich sehr schnell ganz weit weg wünsche.
Während dem Essen wird mir aber auch klar, wie neidisch ich auf die Beiden bin. Sie können sich jeden Tag so viel sehen, wie sie wollen und sind nicht auf einen schrottigen Computer angewiesen, um miteinander reden zu können. Ich würde so viel geben, um Alex bei mir zu haben, aber das geht nicht. Bei dem Gedanken daran, WIE unerreichbar er ist, überkommt mich leichte Verzweiflung und plötzlich ist auch die Übelkeit vom Morgen wieder da. Hastig packe ich mein Sandwich weg, bevor der Geruch von Thunfisch und Mayonnaise mir den Rest gibt, aber natürlich nützt das in einer Cafeteria, in der wirklich jeder isst, nicht viel. „Ich warte draußen auf euch.", erkläre ich Laf und Herc, dann haste ich an den vollen Tischen vorbei, Richtung Ausgang und dann nach draußen. Ich lasse mich auf den kleinen Grünstreifen, der den Eingang säumt, fallen und atme tief durch.
Nach ein paar Minuten hat sich mein Magen zwar wieder einigermaßen beruhigt, aber ich traue dem Frieden noch nicht genug, um wieder reinzugehen, und ich brauche Ablenkung. Keine Lehrer sind in Sicht, also beschließe ich, es zu riskieren, ziehe mein Handy aus der Tasche und schreibe Alex eine Nachricht.
J: Hey
Er kommt fast sofort online, was mich irgendwie glücklich macht.
A: Hey! Alles gut?
J: Joah...
A: Was los?
A: L&H?
J: Nee nee mit den beiden hab ich mich wieder vertragen
J: Mir ist nur grad beim Mittagessen schlecht geworden :|
A: Ohje... Geht's dir wieder besser?
J: Naja... Nicht toll, aber ist ok... Brauch nur bisschen Ablenkung...
A: Ah ok
A: Boah heute haben wir in Geschichte eine Diskussion geführt und George hat mir bei ALLEM widersprochen, egal bei was! Der Typ ist soo nervig!
J: Oh Mann XD
J: Ich hab dir doch von dem Song erzählt, den wir in Musik schreiben oder
A: Jo
J: Wir sollten das eigentlich erst Ende des Jahres aufführen aber jetzt hat unser Lehrern es auf in einem Monat verlegt...
A: Oh XD
A: Das ist dann ziemlich bald nach deinem Geburtstag oder...
J: Ja, ziemlich genau eine Woche
A: Da hab ich Ferien XD
J: Ohh dann komm doch her und hörs dir an (^^)
A: Ähm... Ich glaub das ist keine gute Idee...
A: Ich muss jetzt auch weg, sorry...
J: Oh, ok... Ich geh dann auch mal wieder rein
A: Ok viel Spaß

Letters- Eine Hamilton FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt