8/6/1998
Sie war zurück.
Es war so warm, sie zog den Pullover jedoch trotzdem enger an sich.
Steve und ihre Mutter öffneten die Tür, taten als ob nichts gewesen wäre.
Sie fühlte sich so leer.
"Ich bin so froh das du jetzt den richtigen Weg eingeschlagen hast."
Steve nickte ihr zu.
Sie sagte nichts.
Bilder kamen in ihr hoch.
Wut bahnte sich in ihr auf.
Bilder.
Wie Sister Kate sie immer wieder schlug, wenn ein Bibelvers nicht passte.
Striemen.
Striemen überall.
Pfarrer Bailey war auch da.
Er gratulierte ihr sogar.
Sie wollte ihn so gerne anspucken, sie alle.
Alle waren solche verlogenen Menschen.
Hass, purer Hass stieg in ihr hoch.
Ein verdammtes Kaffeekränzen mit Menschen die zuließen....
Das zuließen.
Das zuließen was geschehen war.
Dieses verblendete Lächeln in ihren Gesichtern.
Während Ruth litt, lebten sie ihr wertloses Leben.
Gott, was ist Gott abgesehen von einer Illusion?
Es sollte ein 'Umerziehungscamp' sein.
Nein, es war Folter.
Jedoch hatte sie ihre Augen geöffnet, es war ihr klar geworden.
Sie war stark.
Sie würde sich rächen.
Alle saßen am Tisch.
Erwarteten wohl irgendetwas von ihr.
Ihre Mutter ihr gegenüber.
"Könntest du mir bitte die Teekanne reichen?"
Sie setzte ihr bestes falsches Lächeln lauf, während sie den heißen Tee, bedacht langsam in ihre Tasse goss.
Es herrschte wieder Smalltalk, wie immer.
Erbärmlich.
So verdammt erbärmlich.
Sie stand auf.
Alle Augen auf ihr.
"Ruth, wo willst du hin?"
Ihre Mutter beäugte sie streng.
Sie lächelte.
Ruth lächelte so falsch.
Aber sie lachte von Herzen als sie den glühenden Tee in das Gesicht ihrer Mutter schleuderte.
Sie war jetzt glücklicher, als sie der Schrei erreichte.
Aufatmen.
Lachen.
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WE ARE NOT DONE
Teen FictionSteve stirbt. Steve stirbt und jeder fragt sich warum. Vor allem aber seine Schwester Ruth macht sich auf die Suche nach Gründen für den Selbstmord ihres Bruders und begibt sich dabei in ein Dilemma. Ruth verirrt sich in ihrer selbst, weiß nicht we...