Kapitel 1 - Hesper

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Es war ein kalter Spätsommer morgen, an der Scheibe klebte immer noch der fette Fleck des Matschballs von Gestern. Die Kinder ihrer Nachbarin hatten ihn an die Scheibe geworfen, ihn aber nicht wegmachen können. Jetzt klebte er da, die Sicht behindernd nass und braun. Wegwischen konnte sie ihn nicht, wie auch. Das Fenster befand sich im ersten Stock und ließ sich nicht mehr öffnen. Ihre Erziehungsberechtigte oder wie sie es pflegte zu denken: Ihr Albtraum, hatte es verhext. Dies tat sie, damit Hesper nicht mehr heimlich das Haus verlassen konnte.

Nach mehrfachem hin und her ließ Hesper ihren linken Fuß vorsichtig unter der Bettdecke herraus ragen, um dann festzustellen, dass es immer noch genau so kalt war wie den Rest der Nacht. Schnell zog sie ihn wieder zurück, griff nach ihrem Wecker und versuchte mit ihren noch müden Augen die Stellung der Zeiger zu erkennen. Immer wieder fielen ihr ihre granatapfel scheinenden Haare vor die schwarz leuchtenden Augen. Genau in dem Moment, als sie das Ziffernblatt lesen konnte ließ sie ein schrilles Klingeln aufschrecken.

6 Uhr auf die Sekunde.

Schließlich stand sie nach mehrfachem Strecken auf, um sich fertig zu machen. Bevor sie jedoch frühstücken konnte, musste sie dieses für die Familie vorbereiten, einen Hauselfen gab es nicht, wenn man sie nicht als einen bezeichnen wollte. Dementsprechend sah sie zu sich ihr eines der Kleider anzuziehen, die ihr gehörten und sich eine Schürte darüber zu binden. sie hatte das Kleid von der  ältesten Tochter der Ramseys bekommen. Nachdem sie ihre Haare zu einem lockeren Zopf gebunden hatte begab sie sich ins Bad, wo sie zunächst die Wäsche auf- und abhing. Danach machte sie sich an den Abwasch, um anschließend den Tisch zu decken. Pünktlich um halb 8 stand auch schon eine schlanke, faltige Hexe in der Tür. Sie hatte silberne Haare und kleine funkelnde gelbe Augen. „Du hast die Butter vergessen Halbblut." Dies waren ihre einzigen Worte an diesem Morgen. Violetta Ramsey schwang einmal kurz ihren Zauberstab und schon schwebte die Butter aus dem Kühlschrank auf den Tisch. Nachdem sich Hesper ebenfalls gesetzt hatte kam Marius Ramsey zur Tür herreiche, setzte sich, schlug die Zeitung auf und las, während er seinen Kaffee trank, darin. Er grüßte nicht einmal seine Frau, für gewöhnlich plauderten sie ein wenig, aber heute war alles still. Irgendwas musste ihn bedrücken, Hesper wusste jedoch nicht was, woher auch. Violetta schien es jedoch zu wissen. kaum hatte Marius seinen Kaffee ausgetrunken, sprang hesper auf um dem alten Man einen Neuen zu kochen.

Es war eine erdrückende Stille, die nur selten durch ein Kommentar Marius zu bestimmten Artikeln im Tagesprofeten unterbrochen wurde. Einige Male erklärte er was darin stand, Hesper fand es jedoch spannender den bewegten Bildern zu beobachten, als ihm zuzuhören. Ein Mann lachte sie freundlich an, in der Hand hielt er seinen Abschluss. Als Überschrift stand über dem Bild „Jahrgangsbester der siebten Klasse an Hogwarts." In diesem Jahr würde auch sie ihre Ausbildung auf Hogwarts anfangen können, jedoch fehlten ihr dazu noch einige Lehrbücher, Schulkleidung und einige andere Utensilien. Woher sie diese bekommen sollte wusste sie noch nicht. Möglicher Weise hatte ihr Vater ihr ja etwas gekauft, aber wer wusste das schon, dachte sie. Immerhin wusste sie nicht einmal wer Ihr Vater, geschweige denn ihre Mutter war. Niemand, bis auf Violetta und Marius kannte ihren vollständigen Namen, weshalb man sie in der Schule immer Ramsey nannte, genannt hat. Nun müsse diese Qual endlich ein Ende finden, meinte sie. Immerhin kam sie nun nach Hogwarts. Dort müsste es doch erlaubt sein ihren richtigen Namen zu benutzen. So schlimm konnte er nun wirklich nicht sein, versuchte sie sich zu überzeugen. Die Tochter von Voldemort konnte sie schon nicht sein. Selbst wenn, wie würde sie dann mit Nachnamen heißen. Fragen über Fragen schossen durch ihren Kopf während sie den Tisch abräumte. Das Ihr Vater ein Arsch war stand für sie jedoch fest, nichts rechtfertigte es sie in solch eine Familie zu stecken, absolut nichts. So ein Mensch musste sie entweder abgrundtief hassen oder selbst ein absolut schlechter Mensch sein. Aber selbst wenn er sie nicht gewollt hätte, wäre es nicht nötig gewesen sie in solch eine Familie zu stecken. Immerhin war sie nichts anderes als ein Hauself und ein Halbblut für sie. Dass Violetta manchmal ihre Hand ausrutschte und sie Flüche gegen sie wirkte gehörte zu ihrem Alltag, angeschrien zu werden wurde dabei schon nebensächlich. So wirkte sie nicht selten den Densaugeo-Fluch, wenn Hesper zu viel, wie sie es ausdrückt, laberte.

Hesper hatte sich schon vor langem geschworen sich an der Person zu rechnen, die ihr das angetan hatte, ihr war mittlerweile egal geworden wer dahintersteckte, er gehörte dafür bestraft, dass es ihn nicht weiter zu interessieren schien was man ihr antat.

In ihrer Wut bekam Hesper nicht mit, dass es an der Tür geklingelt und Violetta sie angewiesen hatte nach oben zu gehen, damit man sie nicht sehen würde. Ihrer Meinung nach war es ihr zu aufwendig jedes Mal, wenn jemand hier hehr kam erklären zu müssen wer Hesper war und warum sie hier lebte. Eindringlich ermahnte sie Hesper immer wieder bis es ihr zu lange dauerte. „Locomotion Charm" sprach Marius, der seinen Zauberstab gezückt hatte. Nun schwebte Hesper durch den Flur, über die Treppe und schließlich in ihr Zimmer.

Darin befand sich neben ihrem kleinen Bett ein alter Schreibtisch, auf dem ein noch älterer Kessel stand. Rundherum auf den zum Teil zerbrochenen Regalen standen alle möglichen Zutaten für das Mischen von Tränken. Das hatte sein zu ihrem neunten Geburtstag bekommen, angeblich von ihrem Vater. Violetta hatte damals gesagt, er wolle, dass sie etwas nützliches tat. Etwas Nützliches, als hätte sie nicht genug zutun mit der Schule und dem Haushalt. Zu allem Pech hatte sie auch noch gefalle daran gefunden Zaubertränke herzustellen. Einige andere Bücher, wie „Dunkle Kräfte. Ein Kurs zur Selbstverteidigung" oder „Lehrbuch der Zaubersprüche, Band 1" hatte sie auch von ihrem Vater bekommen, sie waren alt aber auch an ihnen hatte sie gefallen gefunden. Dementsprechend hatte sie einigen Stoffe aus diesem und dem zweiten Schuljahr bereits durchgelesen, ausprobieren konnte sie jedoch nur die Zaubertränke, da sie weder ein Teleskop noch einen Zauberstab besaß. Ihr Interesse war in den anderen Fächern nicht besonders groß, weshalb sie sich mit diesen auch nicht näher beschäftigte. viele Bücher besaß sie auch noch nicht. Das wäre eher eine Zeitverschwendung gewesen, wo sie sich doch mit der Verteidigung gegen die dunklen Künste und dem Erstellen Von Tränken viel lieber...

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Das ist natürlich erst der Anfang der Geschichte, vieles muss erst erklärt werden. ich hoffe trotzdem, dass euch der Teil gefallen hat :) Lg

Did you miss me? ~ Always! (Snape ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt