Kapitel 21 - Lachen und Freude

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Beim darauffolgenden Mittagessen sprach Severus immer noch nicht viel, aber er ließ sich immer noch einigermaßen von der heiteren Stimmung am Tisch mitreißen. Hesper unterhielt sich ausgelassen mit den anderen und manchmal, ja manchmal sprach sie sogar mit ihrem Vater. „Du hast schon bald wieder Geburtstag Hesper, wie die Zeit verhehlt", warf Severus nachdenklich in den Raum, während Lucius Draco erneut davon abhalten musste nach den Geschenken zu suchen. „Ja, woher weißt du das?" „Also wirklich Hesper, er ist dein Vater, natürlich weiß er sowas, das gehört sich so." Narcissa mischte sich direkt in das Gespräch ein und merkte dabei nicht, dass Severus sie mit einem Blick des Todes anstarrte; er sollte wohl sowas ausdrücken wie „Jetzt redet sie einmal interessiert mit mir und du machst alles kaputt. Siehst du nicht, wie du sie grade erschrocken hast?!" Sollte sie das jetzt wirklich noch fragen oder würde er ihr das nicht verzeihen? Nein, sie kann das jetzt nicht machen. „Was willst du wissen Hesper?" Severus hatte sich wieder seiner Tochter zugewandt und sich gezwungen seinen Blick wieder zu erheitern. „Ich... ah...eigentlich wollte ich sie...dich fragen wann du Geburtstag hast...aber, dass..." „Ist überhaupt nicht schlimm, dass du es nicht weißt, woher auch." Ein kurzer, aber sehr durchdringender Blick galt beim leiten Wort Narcissa, der diesen genervt erwiderte. „Ich habe genau sechs Tage vor dir Geburtstag." Als wäre sie im Unterricht antwortete sie augenblicklich „Am 9. Januar!". Bestätigend nickte Severus leicht mit dem Kopf. „Können wir jetzt endlich den Baum schmücken? Aber ohne Magie, ich kann ja noch nicht viel, also ich würde es sicher hinkriegen, so ist das nicht..." „In Ordnung Draco. Dennoch unterbricht man keine Konversationen, schreib dir das endlich hinter die Ohren", unterbrach Lucius ihn schon leicht genervt.

Einige Minuten standen alle in der Wohnstube vor einem fast perfektem, riesigen Tannenbaum, der mit seinem Geruch den gesamten Raum erfüllte. Vor ihm standen einige Kisten mit Schmuck für diesen, sorgfältig hatte man ihn nach Farben sortiert. Narcissa erklärten, dass sich Draco und Hesper eine Farbe aussuchen sollte und mit diesen dann der Baum geschmückt werden würden. Natürlich suchte Draco Grün aus. Er war etwas schneller als Hesper gewesen, welche genau dieselbe Farbe gewählt hätte. Silber, nein...vielleicht Rot? Das sieht beschissen aus zu Grün... Am Ende entscheid sie sich für die goldenen Kugeln, weil sie in der Kiste einige schöne Vögel sah, die sie an den Zauber namens „Avis" erinnerten. Mit einem Schnipsen ließ Dobby die restlichen Kisten und sich selbst wieder verschwinden. Er durfte nicht mit dekorieren, leider. Zunächst schmückten alle für sich allein den unteren Teil des Baumes, Severus hielt sich weitestgehend von dem Spektakel fern. Draco und Hesper tanzten fröhlich von einem Zweig zum anderen und bestückten diese mit Vögeln, Kungeln und Lametta. Wann hatte er das letzte Mal einen Tannenbaum geschmückt? Mit ihr? Nein, an Weihnachten hatte sie sich schon wieder von ihm getrennt. Mit Hesper hatte er such nie einem geschmückt. Dafür war einfach keine Zeit geblieben. Das letzte Mal hatte er sowas wohl mit seiner Mutter gemacht, ganz heimlich im Keller, dort wo sein Vater nie hingehen würde. Dann hatte sie darunter immer ein kleines Geschenk für ihn versteckt, dass er sich nach Weihnachten oder mitten in der Nacht heimlich nach oben geholt hatte. Einmal hatte sein Vater ihn fast bemerkt. Mit seiner Fahne und dem Bier hatte er den kleinen Severus zurück ins Bett gejagt. Geschrienen hatte er dabei, es hallt heute noch in seinem Kopf nach.

Ob Hesper schon oft eine Tanne geschmückt hat? So wie sie sich anstellt wohl eher nicht, ups...schon wieder wäre die Kugel fast auf dem Boden gelandet, kommentierte Severus das Geschehen. Und jetzt nur noch an den Ast hängen. Nein, so doch nicht...Auch wenn Hesper ihn für diese Tage zu akzeptieren schien sah er genau, wie abgeneigt sie ihm gegenüber noch war. Wie kam er jetzt auf den Gedanken, wollte r ihn nicht für den Rest des Tages einfach bei Seite schieben, wie eine Klausur, die man noch nicht korrigieren wollte? Schon wieder hatte sie ihn innerlich „Erzeuger" genannt, erst beim Frühstück und jetzt auch noch beim Mittag. Bei Merlin gab er nicht sein Bestes, um für sie mehr zu sein als nur das. Wie oft sie beim Schneemannbauen dem Wusch verspürt hatte noch mehr Abstand zu halten, sie bekam es ja nicht mal hin ihn zu duzend... „Professor, würden sie mir...äh könntest du, bitte?" Hesper hielt eine goldene Kugel in die Höhe und deutete damit angestrengt auf eine hohe Stelle am Baum. „Natürlich." Ein wenig niedergeschlagen, aber nach außen gut gelaunt erhob sich Severus aus dem Sessel und machte sich auf den Weg zu Hesper. „Umdrehen." Mit einem Ruck hatte Severus die Kleine in die Luft gehoben, sodass sie die Kugel in der Höhe gut anbringen konnte. „Dankeschön, willst du auch eine anhängen?" Während er sie wieder in Richtung Boden gleiten ließ drehte er sich einmal um seine Achse. Damit kitzelte er ein kleines, aber echtes Lachen aus Hesper heraus. In selbst brachte es auch dazu ein kleines Schmunzeln hervor zu bringen. „Nein danke, ich schaue lieber zu." Ohne ein Wort zu sagen drehte sich Hesper von ihm weg und tapste zum Karton mit den Grünen Klugen. Noch bevor Severus wieder in seinem Sessel saß stand sie wieder vor ihm und hielt ihm eine smaragdgrüne Kugel entgegen. „Hier! Für dich, extra schön grün, wegen Slyth...sisis...äh..." „Slytherin", korrigierte Severus sichtlich erheitert. „Ja genau, ich kann das nicht so gut aussprechen. Slytherin!" endlich griff Professor Snape nach dem Baumschmuck. Irgendwie fühlte sie sich schlecht dabei, wenn er die ganze Zeit nur zuschaute. Seit wann interessierte sie sich dafür, wie es ihm ging? Wahrscheinlich war es nur das schlechte Gewissen Narcissas Wunsch gegenüber, sie solle Harmonie zwischen den beiden entstehen lassen.

Did you miss me? ~ Always! (Snape ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt