Kapitel 13 - Tränen

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Donnernd fiel die Tür hinter ihm ins Schloss, die Schüler auf dem Flur hielten kurz inne und starrten ihn an. Er ließ sich davon nicht weiter beirren und machte sich mit großen Schritten auf den Weg zurück. Einige Kerzen erhellten die Gänge des Verlieses. Zunächst befand er sich auf dem Weg zum Gemeinschaftsraum, er musste mit ihr reden. Kurz vor der Tür jedoch schaltete sich sein Versand wieder ein. Er konnte so nicht mit ihr sprechen, sowieso war sie nicht zu finden. Im letzten Moment bog er nach rechts ab. Hinter ihm lagen mehrere Kreuzungen, Kerzen und aber Millionen Steine. Jetzt wusste nicht einmal mehr Severus, wie er in diesen Gang voller Spinnenweben gekommen war. Aus der Ferne hörte man ein paar Schüler diskutieren. Irgendwo fiel eine Tür ins Schloss und aus der vor ihm liegenden Dunkelheit hörte man jemanden weinen. Konnte das Hesper sein? Leise schritt er in die Richtung, aus der er das Schluchzen vernahm. Vor ihm, nur ganz schwach beleuchtet, lag ein kleiner Haufen Elend zusammengekauert auf dem feuchten Boden. Hesper regte sich nicht, nur das regelmäßige Zucken und das ebenfalls regelmäßige, erschöpfte Aufatmen zeigten, dass sie noch bei Bewusstsein war. Severus kniete sich langsam zu ihr hinunter, gab aber keinen Ton von sich. Hespers Gesicht war immer noch in ihren Händen vergraben, so dass er es nicht sehen konnte. Trotzdem musterte er sie einige Zeit.

Sie tat ihm so unendlich leid, warum hatte er nicht vorher bemerkt, dass an den Ramseys was falsch war. Er wusste natürlich genau, wie es sich anfühle, geschlagen zu werden. Wie es ist, wenn man kein wohlig warmes Zuhause hat. Er hatte im Gegensatz zu ihr immer noch seine Mutter gehabt, sie war allein. Vorsichtig strich er ihr über den Kopf, Hesper reagierte nicht darauf. Sie kann dort nicht liegen bleiben, es ist viel zu kalt für sie, dachte Severus. Erneut strich er ihr über das lange Haar, dann versuchte er ihren Kopf leicht anzuheben. Jetzt ergriff sie seinen Arm und zog sich an diesem zu der vor ihre kniende Person. Sie wusste nicht wer das war und es war ich auch egal, sie wollte nur jemanden der sie in den Arm nimmt, ihr Trost spenden.

Nun konnte Snape das Gesicht seiner Tochter sehen, die Stirn ausgenommen er war komplett nass. Die Augen hielt sie angestrengt geschlossen und ihre kleine Nase war so rot wie eine Erdbeere. Jetzt hatte Hesper ihren Kopf auf seinen Schoß gelegt und umklammerte seinen Bauch fest. Severus nahm derweil seinen großen Umhang ab und legte ihn über sie. Sorgfältig sortierte er diesen, so dass am Ende nur noch ihr Kopf zu sehen war. Immer noch weite sie, dass seine Hose dabei nass wurde war für ihn nicht von Belangen. Liebevoll versuche Severus das Gesicht zu trocken. Doch dies stellte sich als schier unmöglich heraus, kaum waren einige Tränen getrocknet folgte die doppelte Menge an Neuen. Nach einiger Zeit löste er ihre Arme von seinem Körper und zog sie sachte zu sich hoch. Dabei achtete er darauf, dass der Umhang die Kleine weiterhin umhüllt. Ihren Kopf legte er auf seiner Schulter ab und seine Arme legte er um sie, tröstend strich er ihr über den Rücken. Mit ihren keinen Händen umklammerte sie ihn sofort. Immer mehr Vorwürfe machte er sich und mit jedem neunen Vorwurf wurde das Mitleid für seine Tochter größer. Jetzt rollten nicht nur aus Hespers Augen Tränen. Severus gab immer noch keinen Ton von sich, einer Seitz konnte er es nichtmehr, er würde bloß vor sich her stammeln können und anderer Seitz wollt er sie nicht wissen lassen, wer sie grade im Arm hielt. Vermutlich würde sie dann nur wieder wegrennen.

Draußen war es jetzt stockdunkel und die Uhr schlug Elf, sie hatten dort bestimmt eine Stunde gesessen und nichts gesagt. Sich gegenseitig Tross gespendet, ohne dass Hesper wusste wer dasaß und warum diese Person weinte. Hesper hatte, wie ihr Vater nicht aufgehört zu weinen. Sie hatte ihre Augen immer noch nicht geöffnet, so wusste sie auch nicht wer sie in diesem Moment in ihr Bett brachte, sie sorgfältig zu deckte und das Licht wieder löschte und dann den Raum verließ. Sie wusste nicht wie spät er war, was sie sich endlich beruhigt hatte. Ihre Ohren dröhnten endlich nichtmehr von den schreienden Gedanken ihres Kopfes. Ihre Augen hatte sich entspannt und brannten von den vielen wegwischen Tränen. Nach und nach begann sie ihren Körper und ihre Umgebung wieder war zu nehmen. Es war dunkel. Auf ihr lag etwas Weiches, eine Decke? Sie saß nichtmehr auf dem feuchten Boden. Unter ihr war es warm und weich. Sie lag in ihrem Bett. Wie war sie dahin gekommen? Hatte sie grade wirklich jemand in ihr Zimmer getragen? Jemand hatte sich tatsächlich getröstet, das war keine Einbildung? Kaum hatte sie diesen Gedanken zu Ende gedacht, schlief sie auch schon ein.

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Hey, ein großes Dankeschön an alle die, die bis hier gelesen haben, so oft Voten oder diese Geschichte ihrer Leseliste hinzugefügt haben ^.^

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LG

Did you miss me? ~ Always! (Snape ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt