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Als Fudo einmal tief einatmet, fürchte ich bereits, er sei aufgewacht. Als er sich jedoch wieder beruhigt, merke ich, dass er anscheinend weiterschläft und so lege ich meine Hand wieder sachte auf seine Brust und streichel einige Augenblicke lang über die harten Muskeln. Dann kommt meine Hand wieder zum Erliegen und ich atme seinen herrlichen, herben Geruch ein.
Stumm bleibe ich einige Augenblicke noch reglos liegen, erst dann schlingt der Ältere seine Arme ebenfalls um mich und drückt mir einen leichten Kuss aufs Haar.
"Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich jetzt glauben, du seist wieder eingeschlafen. Aber dein Herz schlägt dafür viel zu schnell."
Seine Stimme jagt mir kleine Schauer über den Rücken und hinterlässt ein angenehmes, prickelndes Gefühl auf meiner Haut.

"Gar nicht wahr." Grummle ich leise und verstecke mein Gesicht an seiner Brust.
Es dauert einen ganzen Moment, bis er erneut die Stimme erhebt.
"Takashi und Nori haben mir anvertraut, dass du kein besonderes Interesse an dem weiblichen Geschlecht zeigst..." Ich kann spüren wie meine Haut beginnt zu blühen und am liebsten würde ich vor Scham im Boden versinken.

Es dauert wieder einige Augenblicke, bis ich genug Mut gesammelt habe, um langsam zu nicken.
"Ja, das stimmt. Bist du nun angewidert von mir?" Traue ich mich doch nachzufragen und setze mich nun auf.
Die Decke rutscht an meinem Körper herunter, mein Nachtgewand hat sich leicht gelöst und so rutscht bereits die eine Ecke des schützenden Stoffes von meiner Schulter hinab.
Ein feiner Luftzug rauscht durch den Raum und zieht durch die schmalen Ritzen der Hütte. Dadurch entsteht ein gespenstiges Heulen und unterstreicht die unangenehme und beängstigende Situation für mich nur umso mehr.

Der weißhaarige Prinz sieht zu mir hinauf. Ich fröstle leicht und mein Körper beginnt zu zittern. Dies liegt jedoch nicht nur an der Kälte.
In dem schwachen Lichtschein, welcher vom knisternden Feuer in der Feuerstelle kommt und dem schwachen Mondschein, welcher durch die Ritzen der Hütte dringt, kann ich sein Gesicht erstaunlich gut erkennen. Kleinere Schatten huschen hinüber, dennoch ist ein leichtes Lächeln zu erkennen.
"Wäre ich von dir angewidert, so müsste ich auch von mir angewidert sein." Antwortet er schlicht und sein Lächeln wird ein wenig breiter.

Erleichtert stoße ich den angehaltenen Atem aus und sacke ein wenig in mich zusammen. Meine angespannten Muskeln geben nach und ich seufzte erleichtert auf.
"Deiner Reaktion ist zu entnehmen, dass dir meine Meinung anscheinend relativ wichtig ist?"

Vorsichtig nicke ich. Mit schwachen Fingern ziehe ich den Stoff wieder über meine Schulter und ziehe auch die Decke wieder ein Stück hoch.

"Du magst mich." Seine Worte waren definitiv keine Frage. Eher eine nüchterne Feststellung. Dabei ziert kein Lächeln seine Lippen und ein kleiner Schauer der Angst überläuft meinen Körper. Bringt ihn zum Zittern und auch dazu, nur ganz flach und leise zu atmen.

"Das er freut mich sehr.
In dem Moment, als ich das letzte Tor öffnete und dein Vater und dein Bruder dort standen, konnte ich mich noch nicht einmal besonders auf die beiden konzentrieren.
Ich hatte dich gesehen und du hattest mir schon im ersten Augenblick den Kopf verdreht.
Mit Deinen wunderschönen, langen, dunklen Haaren und diesem ebenmäßigen, wunderschönen Gesicht, welches überhaupt nicht glücklich wirkte.
Auch jetzt, ich habe dich noch nie Lachen gehört.
Irgendwie schade, denn ich kann mir gut vorstellen, dass es wunderschön klingt.
Bestimmt wie der Gesang der Vögel am Morgen.
Von diesem wunderschönen, guten Gewand brauchen wir gar nicht erst reden.
Wie es deine blasse Haut hervorgehoben hat und dein Haar noch dunkler wirken ließ...
Es setzte Dich einfach perfekt in Szene.
Ich hatte einfach nicht glauben wollen, als du den Wunsch geäußert hattest, Dich zurückzuziehen.
Du hast mir einfach vom ersten Augenblick an den Kopf verdreht.
Mein wunderschöner Krieger Prinz."

Reich Sila✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt