Reich Sila✅

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"Ich muss aber!" Schreie ich ihn mit Tränen überströmtem Gesicht entgegen.
"Also werde ich wieder in diese verdammte Rüstung steigen, das Gewand anlegen und dieses verkackte Schwert in die Hand nehmen!
Wieder werde ich Menschen töten, Leben nehmen, um andere zu retten und zu schützen!
Das ist meine verdammte Aufgabe nochmal und ich bin nun an dem Punkt angelangt, an welchem ich meinen Pflichten nicht mehr entkommen kann! Sollte ich dabei drauf gehen, dann ist das von den Göttern wohl so gewollt!
Ich kann nichts daran ändern und ich werde auch nichts daran ändern! Mein Leben ist doch sowieso schon lange vorbei!
Ich habe es wohl nicht anders verdient und die Götter wollen mich wohl einfach leiden sehen!"

Mit großen Augen sieht Fudo mich an.
Mein emotionaler Ausbruch scheint ihn wohl sehr überrascht zu haben.
Dann kommt er langsam auf mich zu und schließt mich einfach in seine Arme. Erst jetzt fällt mir auf, wie groß der Ältere ist. Meinen Kopf kann ich perfekt in die kleine Kuhle legen, welche seinem Schlüsselbein, seiner Schulter und seinem Hals gebildet wird.

"Alles ist gut. Ich bin noch da. Ich werde immer für dich da sein." Flüstert er mir beruhigend zu und streicht mir dabei den Rücken immer wieder auf und ab.
Nach kurzer Zeit schaffe ich es sogar, mich vollkommen fallenzulassen und meinen Emotionen freien Lauf zu lassen. Meine Arme schlinge ich um seine Taille und drücke mich noch fester an ihn.

Es dauert eine ganze Weile, bis ich mich wieder beruhigt habe. Dieser emotionale Ausbruch hat mich vollkommen fertig gemacht.
Fudo löst vorsichtig den Verschluss von meinem Gewand und lässt es zu Boden gleiten. Danach nimmt er mein Schlafgewand und zieht es mir über. Es ist zwar noch früh am Abend, jedoch bin ich vollkommen erschöpft.
Mit geschickten Fingern schließt er es und dirigiert mich vorsichtig zum Bett. Darauf lasse ich mich nieder und schlafe fast augenblicklich vor Erschöpfung ein.

Mitten in der Nacht erwache ich. Meine Glieder sind nicht steif wie gewöhnlich. Die Kälte ist nicht in meinen Körper gekrochen. Ein größerer, warmer Körper hat sich um mich geschlungen. Verwirrt blinzel ich einige Male, dann erkenne ich das weiße Haar von Fudo neben mir.

Der hübsche Prinz liegt neben mir im Bett, seine Arme hat er um mich geschlungen und mein Kopf ruht auf seiner Brust. Ich kann sein Herz ruhig und kräftig schlagen hören. Sein Körper spendet mir die nötige Wärme, welche die Nacht nicht hergibt.

Seufzend schmiege ich mich noch ein wenig näher an ihn. Meine Arme lasse ich auf seiner Teile ruhen. Das viele Training macht sich offensichtlich sehr bemerkbar bei ihm. Ich kann spüren, wie sein ganzer Oberkörper von starken Muskeln durchzogen ist. Diese waren wohl früher nie so stark ausgeprägt, warum auch? Er war ein junger Prinz, hat wahrscheinlich die meiste Zeit in seinem Zimmer verbracht oder bei Hofe mit irgendwelchen jungen Damen herum gealbert.

Bedacht streiche ich ihm über die Brust und schließe meine Augen wieder.
Diese kurzen Momente der Nähe genieße ich unglaublich.
Meine Gefühle wird er wohl nie erwidern, ab morgen werde ich sowieso fort sein.
Wer weiß, vielleicht kehre ich aus dem Kampf auch nicht lebend wieder.
Ich weiß es nicht.
Aber, er erwidert meine Gefühle doch sowieso nicht.
Was habe ich also, wofür es sich zu kämpfen lohnt?
Im letzten Kampf habe ich alles verloren, wofür ich immer kämpfen wollte.

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