Geschichten, die das Leben schreibt

Wie Igor Sergej Wladimir die Taube erschlug

Früher waren sie mir egal.

Diese völlig ignoranten Vollidioten, die jegliche Verkehrsregeln des deutschen Rechts missachten und scheinbar in einem Paralleluniversum leben. Doch seit ich selber Autofahren darf, fallen mir diese unverschämten Schmarotzer immer öfter auf. Erst vor kurzem ordnete ich mich auf einer Kreuzung zum Rechtsabbiegen auf der Gegenfahrbahn ein.

Ja ob ich behindert bin?! Oder Engländer?!

Nein, weder noch! Das Problem beginnt nämlich an einer ganz anderen Stelle und Schuld sind ja bekanntlich eh immer die Anderen.

Aber welches Problem sollte einen denn dazu veranlassen, sich zum Rechtsabbiegen auf der Gegenfahrbahn einzuordnen und damit sich und andere zu gefährden?

Das Problem sind Falschparker, die Tauben unter den Parkern. In riesigen Massen scheißen sie Deutschlands Kreuzungen mit Autos zu. Selbst vom Ordnungsamt lassen sie sich nicht verscheuchen. Sie sind eine Plage und hinterlassen überall Wut in der am Straßenverkehr teilnehmenden Bevölkerung.

5 Meter Abstand muss man beim Parken zu einer Kreuzung oder Einmündung einhalten. In Städten scheißen die Tauben jedoch auf diese Regelung und verschandeln die Fahrbahnen mit ihrem ignoranten Falschgeparke. So kann man die 5 Meter Abstand meist bequem mit dem Geodreieck nachmessen. In extremen Fällen benötigt man dagegen ein 30er-Lineal. Den Kontrolleuren einen Zollstock oder ein Maßband mitzugeben, wäre eine Verschwendung von Ressourcen. Diese Hilfsmittel werden in anderen Bereichen, zum Beispiel im Schulsport, wesentlich dringender benötigt.

In manchen Fällen sieht aber auch ein Blinder, dass 5 Meter wesentlich mehr sein müssen. Vor ein paar Tagen befuhr ich eine T-Kreuzung. Das Abbiegen war jedoch erheblich erschwert, da ein großer Transporter direkt gegenüber der Einmündung parkte und die halbe Straße blockierte.

Das ging mir natürlich entschieden zu weit und ich rief meinen Freund Igor Sergej Wladimir an, um mir zu helfen. Gemeinsam mit 150kg feinster sibirischer Muskelmasse - verpackt in einem Kleiderschrank - schob ich, oder besser gesagt Igor, den Transporter aus dem Weg. Die Delle in der Motorhaube war zwar nicht beabsichtigt, aber vielleicht ist es der Taube ja eine Lehre.
Jedenfalls hat mir diese Aktion auch trotz der kleinen Sachbeschädigung so gut gefallen, dass mein nächster Urlaub schon feststeht:

Taubenjagd mit Igor Sergej Wladimir - zum Wohle der deutschen Bevölkerung.