Mr Ollivander

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„Wo wollen wir als erstes hingehen?" Etwas ratlos sah ich mich um. Überall Zauberer, Hexen und Geschäfte.

„Ich würde vorschlagen, wir besorgen uns erst Beutel für das Gold und dann vielleicht Zauberstäbe", antwortete Arcturus.

„Okay. Wo willst du Beutel kaufen?"

„Ich habe dahinten einen Kramladen gesehen. Da findet man bestimmt was."

Zielstrebig ging Arcturus los in Richtung "Qualität für Quidditch", und tatsächlich, da war ein kleiner Kramladen, in dem es zerbrochene Zauberstäbe, zerschlissene Umhänge und schiefe Messingwaagen gab.

Ich blickte fassungslos auf das Durcheinander - ich war zwar das Gegenteil von einem Ordnungsfanatiker, aber hier fand man ja gar nichts - und war gerade am überlegen, ob wir den Laden systematisch absuchen sollten, als ich feststellte, dass Arcturus nicht mehr neben mir stand. Stattdessen hatte er sich durch den ganzen Kram geschlängelt und stand jetzt vor der Kasse. Ich verdrehte die Augen. Kaum erfuhr Arcturus, dass er ein Zauberer ist, steigerte sich sein Selbstvertrauen um ein zehnfaches und ich war nur noch damit beschäftigt, ihn nicht aus den Augen zu verlieren.

Ich beschloss, hier zu warten. Das Gold konnte ich ihm ja auch später zurückgeben. Inzwischen war eine Verkäuferin hinter die Theke getreten und sprach mit Arcturus. Sie nickte, kam kurz hervor und trat mit zwei Lederbeuteln wieder zu meinem Bruder. Der bezahlte, kam zu mir und reichte mir einen Beutel.

„Schenk ich dir. Müsste von der Größe her reichen."

„Danke, Turi! Jetzt Zauberstäbe?", fragte ich aufgeregt, während ich das Gold umfüllte. Der Beutel war fast zu klein, nur mit Mühe ließ sich alles verstauen.

„Auf jeden Fall. Wir müssen nur wissen, wo wir welche kaufen."

Wir verließen den Kramlagen und blickten uns draußen um. Als ich mich auf Zehenspitzen stellte, glaubte ich ein Stück entfernt "... Gute Zauberstä..." in goldenen Lettern lesen zu können.

„Dahinten ist irgendwas mit Zauberstäben, vielleicht kommen wir dort weiter", sagte ich an Arcturus gewandt. Der blickte in die Richtung, in die ich wies, schien aber durch die vielen Menschen nichts zu entdecken.

„Bist du sicher? Ich sehe nichts", zweifelte er.

„Natürlich nicht, es stehen zu viele davor. Aber da ist was mit Zauberstäben", erwiderte ich.

„Wir können ja mal gucken."

Wieder eine typische Eigenschaft meines Bruders. Immer erstmal misstrauisch sein. Ich war stolz darauf, dass er mir bedingungslos vertraute, aber vermutlich war das keine Meisterleistung. Doch hier, fern von allem vertrauten, schien mit seinem Selbstbewusstsein auch sein Misstrauen gewachsen zu sein.

Ich ging einfach los, zielstrebig in die Richtung, in der ich etwas gesehen hatte, ohne darauf zu achten, ob er mir folgte. Das tat er sowieso. Er würde mich niemals allein und an so einem Ort aus den Augen lassen.

Schließlich stand ich vor einem schäbigen Laden und blickte neugierig ins Schaufenster. Dort lag ein Zauberstab auf einem wohl ehemals purpurroten Kissen. Nicht gerade sehr ansprechend, dachte ich.

Als ich aufblickte, sah ich, dass Arcturus neben mir aufgetaucht war und sich den kompletten Namen des Geschäfts durchlas. Auch ich sah nach oben, wo "Ollivander - Gute Zauberstäbe seit 382 v. Chr." stand.

Neugierig ging ich zur Tür und betrat den Laden, gefolgt von meinem Bruder.

Weiter hinten läutete eine Glocke, was in unserem Fall nicht wirklich eine Rolle spielte, da drei Personen bereits in dem kleinen Raum waren. Ein älterer Mann, eine Frau und ein Mädchen in unserem Alter.

Der Weg von Melania BlackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt