Abschied

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Am nächsten Abend war die Halle ganz in grün und silber geschmückt. Die Slytherins waren sehr ausgelassen und feierten ihren Sieg. Ich vermied bewusst jeden Blick zu ihnen, denn ich könnte Arcturus Gesicht nicht ertragen. Er war bestimmt sehr glücklich, dass sein Haus gewonnen hätte. Wäre ich ja auch an seiner Stelle.

Ich fragte mich, wie Arcturus und ich in den Sommerferien miteinander auskamen. Wir waren uns doch komplett fremd geworden.

Als auf einmal alle verstummten, sah ich neugierig umher, um den Grund zu finden. Harry hatte gerade die Halle betreten und alle starrten ihn an. Schnell kam er zu uns und setzte sich neben Ron, mir gegenüber.

So schnell wie das Schweigen eingetreten war, verflog es auch wieder. An allen Tischen redeten sie nun über Harry und standen sogar teilweise auf, um ihn besser sehen zu können.

Auch Dumbledore stand auf, allerdings nicht um Harry besser anstarren zu können, sondern um seine Rede zu halten und es trat wieder Schweigen ein.

„Wieder ein Jahr vorbei!", rief er. „Und bevor wir die Zähne in unser köstliches Festessen versenken, muss ich euch mit dem schwefligen Geschwafel eines alten Mannes belästigen.

Was für ein Jahr! Hoffentlich sind eure Köpfe ein wenig voller als zuvor ... ihr habt jetzt den ganzen Sommer vor euch, um sie wieder schön leer zu räumen, bevor das nächste Schuljahr anfängt ...

Nun, jetzt muss wohl der Hauspokal übergeben werden und auf der Tabelle sieht es wie folgt aus: an vierter Stelle Gryffindor mit zweihundertsiebenundachtzig Punkten; an dritter Stelle Hufflepuff mit dreihundertundzweiundfünfzig; Ravenclaw hat mit vierhundertundsechsundzwanzig Punkten den zweiten Platz erreicht und Slytherin den ersten mit vierhundertundsiebenundneunzig."

Lauter Jubel brach am Tisch der Slytherins los. Ich wagte nun doch einen Blick und sah, wie Arcturus und Malfoy sich abklatschten. Arcturus sah wirklich glücklich aus und man hatte nicht den Eindruck, als ob er mich vermisste. Doch das war bestimmt nur Show, beruhigte ich mich selbst. Denn natürlich durfte er sich vor Malfoy nichts anmerken lassen.

„Ja, ja, gut gemacht, Slytherins", lobte Dumbledore und ich sah wieder nach vorne. „Allerdings müssen auch die jüngsten Ereignisse berücksichtigt werden."

Verwirrung zeichnete sich auf den Gesichtern der Slytherins ab.

Dumbledore räusperte sich.

„Ich habe hier noch ein paar letzte Punkte zu vergeben. Schauen wir mal. Ja, zuerst an Mr. Ronald Weasley ..."

Ron lief rot an und hatte nun Ähnlichkeit mit einem Radieschen.

„ ... für die beste Schachpartie, die in Hogwarts seit vielen Jahren gespielt wurde, verleihe ich Gryffindor fünfzig Punkte."

Der Jubel am Gryffindortisch war unglaublich. Auch wenn wir noch auf dem letzten Platz waren, so fehlte nun doch nicht mehr so viel bis wir Hufflepuff eingeholt hatten. Und Dumbledore hatte es ja gesagt, als ob noch mehr Punkte vergeben werden. Als wieder Ruhe war, sprach Dumbledore weiter.

„Zweitens an Miss Melania Black ... für ihre Selbstopferung damit Freunde ein höheres Ziel erreichen können – fünfzig Punkte."

Vermutlich sah ich nicht besser aus als Ron, während wieder ohrenbetäubender Lärm in der Halle losbrach. Der dritte Platz war uns sicher.

„Drittens – Miss Hermine Granger ... für den Einsatz kühler Logik im Angesichts des Feuers verleihe ich Gryffindor ein weiteres Mal fünfzig Punkte."

Hermine begrub das Gesicht mit in den Armen und ich hatte den starken Verdacht, dass sie in Tränen ausgebrochen war. Die Gryffindors waren alle aus dem Häuschen. Auch Ravenclaw hatten wir überholt.

Der Weg von Melania BlackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt