Da ich mit nur einer Hand und ohne Pflaster oder ähnlichem nicht viel unternehmen konnte um Rons Blutung zu stoppen, redete ich mit ihm. Vielleicht würde ihn das aufwecken. Aber vielleicht auch nicht.
Es dauerte nicht lange, bis Hermine zurückkam. Sie zitterte wie verrückt.
„Was ist passiert? Wo ist Harry? Hat Snape den Stei-?"
Hermine unterbrach mich.
„In der nächsten Kammer lag ein bewusstloser Troll. Den konnten wir uns also sparen. Es hat nur noch der Zauber von Snape gefehlt. Als wir in einem Raum mit vielen Fläschchen drin waren, sind vor der Tür zum vergangenen und nächsten Raum Flammen entstanden. Man musste ein Rätsel lösen, um zu erfahren, in welcher Flasche was drin ist. Die Flüssigkeit zum Weitergehen hat nur für einen gereicht. Harry wollte, dass ich zu euch zurückgehe. Mit den Besen, die da vorne waren, fliegen wir durch die Falltür und an Fluffy vorbei. Dann schicken wir eine Eule zu Dumbledore. Harry kann Snape nicht alleine aufhalten."
Da ich einsah, dass die Zeit drängte, sah ich von weiteren Fragen ab. Wir mühten uns nun zu zweit ab, Ron aufzuwecken und hatten erst nach viel zu langer Zeit Erfolg.
Da er noch etwas wacklig auf den Beinen war, konnten wir nicht rennen.
„Kannst du fliegen?", fragte ich Ron. Wenn nicht hatten wir ein Problem. Hermine war froh, wenn sie es selbst schaffte auf dem Besen zu bleiben und da ich Linkshänder war – was meine Freunde gerne vergaßen – würde es für mich so schon eine Herausforderung werden, da ich mich nur mit rechts festhalten konnte. Ron könnte ich also unmöglich auch noch mitnehmen.
„Denke schon", murmelte Ron wenig überzeugend. Ich seufzte. Uns blieb wohl nichts anderes übrig, als abzuwarten.
Es zeigte sich, dass Ron fliegen konnte. Ein wenig wacklig, aber so waren wir alle unterwegs. Wir flogen den Gang entlang zur Teufelsschlinge und von dort steil nach oben. Jetzt kam die größte Herausforderung – wir mussten an Fluffy vorbei.
Ich sollte voraus fliegen und Fluffy ablenken, damit Hermine die Tür öffnen könnte. Erst wenn Ron aus der Luke hervorgeflogen war, durfte ich durch die Tür fliegen. Die Sache wäre bedeutend einfacher, dachte ich bei mir, während ich über Fluffy kreiste und ihn damit zur Weißglut brachte, wenn dieser Hund zwei Köpfe weniger hätte. Und wenn mein linker Arm funktionstauglich wäre. Dann dürften es sogar zwei bis drei Köpfe sein.
Ich sah Ron durch die Tür fliegen und Hermine winken, damit ich auch kam. Ich wich den Angriffen von Fluffy aus und raste durch die Tür. Hermine schlug sie hinter mir zu und ich brachte meinen Besen zum Stehen und stieg ab.
„Zur Eulerei?"
Hermine und Ron nickten zur Bestätigung. Ron konnte inzwischen besser laufen und so erreichten wir die Eulerei in Kürze.
Sofort kam Kerry angeflogen, setzte sich auf meine Schulter und streckte ihr Bein aus.
„Nein, Kerry. Ich habe jetzt keinen Brief für Arcturus. Aber bald wieder, ja?"
Kerry stieß einen beleidigten Schrei aus und flog weg. Sie setzte sich gerade so hoch hin, dass ich sie nicht erreichen konnte.
„Melania, wir haben keinen Brief!", sagte Hermine panisch.
Auf ihrem Arm thronte Hedwig, die Schneeeule von Harry. Mit ihren bernsteinfarbenen Augen musterte sie mich genau.
„Egal. Schick Hedwig so ab. Dumbledore wird schon wissen, was los ist."
Ich erwiderte Hedwigs Blick.
„Bring Dumbledore nach Hogwarts, Hedwig. Harrys Leben hängt davon ab!"
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Der Weg von Melania Black
FanfictionMelania und ihr Bruder Arcturus erfahren, dass sie nach Hogwarts gehen können. Dort ändert sich ihr Leben und ihre Beziehung zueinander vollkommen. ABGESCHLOSSEN Fortsetzungen: "Melania Black - Schatten der Vergangenheit" "Melania Black - Bande der...