In den Abendstunden warteten wir ungeduldig, dass alle ins Bett gingen. Hermine ging noch einmal all ihre Aufzeichnungen durch und suchte nach Zaubersprühen, die uns eventuell helfen könnten.
„Hol jetzt besser den Umhang", murmelte Ron Harry zu, als Lee Jordan, der beste Freund von Fred und George, gähnend aufstand.
Harry nickte und verließ den Gemeinschaftsraum in Richtung Schlafsaal. Als er kurz darauf wieder kam, hatte er nicht nur den Tarnumhang, sondern auch eine Flöte dabei.
„Irgendwie müssen wir ja Fluffy zum Einschlafen bringen.", erklärte er. „Und wir sollten den Umhang lieber hier schon anziehen und zusehen, dass wir alle vier darunter passen – wenn Filch einen unserer Füße allein umherwandern sieht –"
„Was habt ihr vor?"
Neville kam hinter einem Sessel vor, seine Kröte Trevor in der Hand. Offenbar hatte sie gerade wieder einen Fluchtversuch unternommen.
„Neville!", sagte Harry überrascht. „Wie kommst du darauf, dass wir etwas vorhaben? Wir haben nichts vor! ... Warum gehst du nicht ins Bett?"
Neville sah uns der Reihe nach an.
„Ihr geht wieder raus."
„Nein, nein, nein", versicherte Hermine ihm rasch. „Nein, das tun wir nicht."
Ich seufzte. Deutlicher konnte man doch kaum sagen, dass wir genau das vorhatten.
Neville schien das ähnlich zu sehen, denn er sprang vor das Porträtloch.
„Ich lass euch nicht gehen! Ich – ich kämpf gegen euch!"
„Neville, du verstehst das nicht. Geh zur Seite!"
„Nein!"
Hilfesuchend sah ich mich zu Hermine um, während Harry und Ron mit Neville stritten.
„Unternimm was!"
Hermine trat einen Schritt vor und hob ihren Zauberstab.
„Neville, das tut mir wirklich unheimlich leid. Petrificus Totalus!"
Nevilles Arme wurden an seine Seite gepresst, seine Beine klappten zusammen und mit vollkommen versteinertem Körper schwankte er erst ein wenig auf der Stelle und fiel schließlich, mit dem Gesicht voraus, auf den Boden.
Hermine rannte zu ihm und drehte ihn um. Neville konnte nicht reden, aber seine Augen bewegten sich. Mit einem Ausdruck von Unglauben und Entsetzten sah er uns an.
„Was hast du getan?", flüsterte ich.
„Das ist der Ganzkörperklammerfluch." Hermine war niedergeschlagen. „Es tut mir so unglaublich leid, Neville."
Uns blieb nichts anderes übrig, als Neville reglos im Gemeinschaftsraum liegenzulassen. Die Zeit drängte. Es war ungemütlich eng unter dem Tarnumhang, aber wir passten alle runter.
Der Weg in den dritten Stock schien länger zu sein, als gewöhnlich. Zu unserem Schrecken war die Tür, die zu Fluffy führte nur angelehnt.
„Snape war schon hier", flüsterte Ron.
„Wenn ihr zurückwollt, mach ich euch keinen Vorwurf", sagte Harry. „Ihr könnt den Umhang nehmen, ich brauche ihn jetzt nicht mehr."
„Red keinen Stuss", entgegnete Ron
„Wir kommen mit", flüsterte Hermine.
„Du gehst da nicht alleine rein", sagte auch ich.
Harry stieß die Tür auf und uns schlug ein lautes Knurren schlug uns entgegen. Fluffy schnüffelte wie im Wahn mit seinen drei Nasen umher, da er uns nicht sehen konnte. Zwischen seinen Beinen lag eine Harfe.
DU LIEST GERADE
Der Weg von Melania Black
FanfictionMelania und ihr Bruder Arcturus erfahren, dass sie nach Hogwarts gehen können. Dort ändert sich ihr Leben und ihre Beziehung zueinander vollkommen. ABGESCHLOSSEN Fortsetzungen: "Melania Black - Schatten der Vergangenheit" "Melania Black - Bande der...