Unterricht

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Nachdem wir uns erst einmal eine zehnminütige Strafpredigt anhören durften, in der Professor McGonagall uns klarmachte, dass sie Besseres zu tun hätte, als auf drei ihrer Schüler zu warten, durften wir uns setzen.

Ich musste mir mehrmals auf die Zunge beißen, um nicht ein Kommentar abzugeben. Wenn McGonagall uns erwartet hatte, warum fing sie nicht direkt an, als wir da waren? Warum hatte sie nicht schon angefangen?

„Da jetzt endlich alle eingetroffen sind" Professor McGonagall funkelte uns wütend an, „kann ich mit der Einführung in den Unterricht beginnen.

In Verwandlung werden Sie lernen, sich selbst und Gegenstände zu verwandeln. Es gehört zu den schwierigsten Fächern hier in Hogwarts. Setzten Sie also nicht allzu hohe Erwartungen in sich selbst, auch wenn ich verlange, dass Sie Ihr Bestes versuchen."

Nach dieser sehr aufmunternden kurzen Rede verwandelte Professor McGonagall ihr Pult in ein Schwein und wieder zurück. Okay, das war wirklich cool.

„Heute werdet Sie erst einmal aufschreiben was in der Verwandlung erlaubt ist, was nicht und die häufigsten Zaubersprüche mit ihren Wirkungen. Das ist ziemlich umfangreich, also machen Sie sich keine Hoffnungen heute noch praktisch zu arbeiten."

Na das klang ja sehr aufregend. Ich wollte zaubern lernen, nicht schreiben! Doch unglücklicherweise schienen sich Professor McGonagalls Worte zu bewahrheiten. Wir schrieben mit Federn - was eine ganz neue Erfahrung war - eine Menge komplizierte Sachen auf und irgendwie war die Stunde schneller um, als erwartet.

Ich packte meine Bücher ein und stand auf. Ich wollte nicht alleine losgehen, wusste aber nicht, mit wem von den Schülern ich mitgehen sollte. Parvati zog mit Lavender an mir vorbei. Auf sie brauchte ich dann wohl nicht mehr zu warten. Kurz überlegte ich mitzugehen, da ich Parvati mochte, aber Lavender fand ich zu nervig. Hermine stürmte nach vorne, offenbar wollte sie noch etwas mit Professor McGonagall besprechen.

„Kommst du mit, Melania?", wurde ich von Harry gefragt.

„Klar!" Ich hängte meine Tasche über die Schulter und trat mit Harry und Ron auf den Gang.

„Was haben wir jetzt?", wollte ich wissen.

Ron kramte in seiner Tasche, bis er den Stundenplan gefunden hatte und warf einen Blick drauf.

„Kräuterkunde."

„Klingt ja gnadenlos aufregend", murmelte ich.

Wir ließen uns von älteren Schülern, die uns begegneten, den Weg erklären. Offenbar mussten wir nun das Schloss verlassen.

Harry, Ron und ich fanden ohne große Schwierigkeiten die Eingangshalle und gingen durch das Eichentor.

Die Ländereien um Hogwarts waren ja riesig! Gestern Abend hatte man nichts erkennen können, aber jetzt konnte man gefühlt meilenweit blicken. Hinter den Rasenflächen ragte ein dunkler und bedrohlich wirkender Wald auf - das musste der verbotene Wald sein. Vor den Bäumen stand eine Hütte, vollkommen allein.

„Ich glaube, wir müssen hier lang", meinte Ron und spähte in eine Richtung, wo ich Gemüsegärten erkennen konnte.

„Zumindest scheint da etwas zu wachsen", stimmte Harry ihm zu.

Also folgten wir dem schmalen Weg den es dort gab und landeten tatsächlich vor einigen Gewächshäusern. Viele Schüler warteten dort bereits, nicht nur Gryffindors, wie ich zu meiner Überraschung feststellte. Da ich weder Arcturus, noch Malfoy erkennen konnte, schloss ich Slytherin aus, war mir aber trotzdem unsicher, welches Haus es war. Mein Blick fiel auf Parvati, die sich ebenfalls umsah, wobei ihr Gesicht von Sekunde zu Sekunde enttäuschter wurde. Natürlich, ihre Zwillingsschwester Padma war auch nicht zu sehen! Padma war in Ravenclaw, also blieb nur Hufflepuff übrig.

Der Weg von Melania BlackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt