"Es ist egal was du willst, Milo!"

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Schlagartig höre ich auf zu Grinsen, als ich sehe, oder besser gesagt rieche, wer da vor mir steht. Selbst ich als Omega, wo der innere Wolf nicht so ausgeprägt ist wie bei einem Alpha, spüre sofort das der Junge vor uns mein Gefährte sein muss. Natürlich kann ich mich auch täuschen und der Junge rechts neben dem schwarzhaarigen, mit den braunen Haaren ist mein Gefährte. Aber so wie der in der Mitte mich anstarrt, kann es nur er sein. Beim genauer Hinsehen, erkenne ich an seiner Statur und seiner Ausstrahlung, dass er wie meine Brüder ein Anwärter eines Alphas sein muss.

"Soll das jetzt heißen ich hab einen Verdammten Alpha als Gefährten?" Frage ich schon fast fassungslos in die Richtung des schwarzhaarigen, sowohl an alle anderen hier anwesenden Gerichtet.
Ich wusste ja von Anfang an das mein Gefährte Männlich sein wird. Ich hatte damit gerechnet dass es einer mit einem höheren Rang sein wird; vielleicht ein Beta. Aber mit einem Alpha hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Um ehrlich zu sein, hatte ich gehofft das es ein Werwolf im unteren Rang werden würde. Also einer, der über einem Omega steht, aber immernoch kein Beta Status hat. Denn sobald jemand, einen Beta oder Alpha als Gefährten hat, ist die schöne Freiheit dahin. Einfach weg. Denn nichts kann Eifersüchtiger werden als ein Werwolf im höheren Rang. Denn genau das sehe ich bei meinen Eltern oft.
Sobald meine Mutter nur ansatzweise in die Richtung eines anderen Mannes sieht, tickt unser Vater vor Eifersucht fast aus.
Vor einer Woche zum Beispiel haben wir einen Filme Abend gemacht. Da ich diesmal mit dem Film aussuchen dran war, nahm ich natürlich meinen absoluten Lieblings Film; Jurassic World.
Nur blöd das der Schauspieler Chris Pratt, der Owen spielt, der Lieblings Darsteller meiner Mutter ist. Sie grinste dementsprechend immer, sobald man ihn sah; was meinem Vater natürlich nicht entging. Ständig hörte man ihn seufzen, leise Knurren oder er machte unnötige Kommentare zu seinem Aussehen. Und das war noch nicht einmal das schlimmste. Würde meine Mutter zum Beispiel in einem Café einem Mann hinterher sehen oder ihn angrinsen, würde mein Vater sie sofort aus den Geschäft ziehen und was weiß ich mit dem Typen machen.

"Nein hast du nicht. Zumindest jetzt noch nicht!" Knurrt Rene leise, packt mich am Linken Handgelenk und zieht mich wieder hinter ihn und Ryan. Verwirrt ziehe ich mein Handgelenk aus seinem griff und mustere seinen rücken. Wie meint er das? So viel ich weiß kann man die Verbindung zweier Gefährten nicht unterbinden. Zumindest, wenn sie sich bereits begegnet sind; und das ist hier der fall.

"Stellst du dich etwa mir und meinem Gefährten in den Weg?" Ist heute Tag des knurrens, oder warum knurrt heute alles und jeder? Und wer sagt überhaupt das ich sein Gefährte bin? Es mag zwar sein dass er mein Gefährte ist und somit einen gewissen Anspruch auf mich hat, aber das bedeutet ja noch lange nicht das ich seins bin. Da komm ich mir ja vor, als wäre ich ein Gegenstand den man einfach besitzen kann. Außerdem kenne ich ihn nicht. Und er mich genauso wenig. Wie kann er da jetzt schon sagen ich wäre seins?

"Nein. Aber ich stelle mich dir und meinem Kleinen Bruder in den weg!-.." ist das nicht das selbe? "..- Zumindest bis er 18 ist." Er will dort also Drei Jahre lang stehen? Eine gute Beinmuskulatur hat er ja. Aber ob seine Blase so lange mit macht ist eine andere Frage.

"Dann bist du also Ryan?" Fragt der mir immernoch Fremde Junge vor uns. Verwirrt sehen wir ihn an. Woher kennt er Ryan? Und wieso denkt er, Rene wäre Ryan? Immerhin sind sie Zwillinge und stehen gerade nebeneinander. Ich als ihr Bruder könnte sie nichtmal auseinander halten, wenn ich nicht wüsste das sich Ryan heute morgen eine schwarze Hose angezogen hat, und Rene eine blaue.

"Wie kommst du darauf?" Stellt Rene eine Gegenfrage. Wüsste ich auch gerne.
Interessiert sehe ich zu dem schwarz haarigen Jungen.

"Mein Vater sagte mir, dass der eine Sohn vom Alpha dieses Rudels etwas Angriffslustig ist und ich mich nicht unnötig mit ihm Anlegen sollte. Und da du dich mir und meinem Gefährten in den weg stellst, kannst das ja nur du sein." Erklärt er.
Und schon wieder dieses betonte mein.
Am liebsten würde ich jetzt zu dem Typen hin rennen, und das nicht nur wegen dieser seltsamen Anziehung zwischen uns, ihm eine reinhauen und mit einem eleganten Abgang wieder Schutz hinter meinen Brüdern suchen. Aber ich bezweifle stark, dass mich einer der beiden überhaupt durch lassen würde. Also muss ich mich zunächst mit einem Augenverdrehen meiner seits abfinden.

Milo. Ein Name, und doch so viel Mehr.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt