Seltsames Gefühl im Bauch

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"Milo."

"Ryan."

"Mach das Waschbecken sauber." Knurrt er.

"Was wenn nicht?" Frage ich Angriffslustig.

"Dann stecke ich dich kopfüber in die Toilette."

Fluchend wasche ich also die Zahnpaster Reste aus dem Waschbecken.
Nach Klowasser zu stinken, beabsichtigte ich heute nämlich nicht.

"Siehste. War doch garnicht mal so schwer, oder?" Lächelt Ryan zufrieden.

"Oh ja! Es war so leicht. Ich glaube sogar das mein rechter Bizeps jetzt um vier Zentimeter gewachsen ist!" Freudig strahlend halte ich meinen rechten Arm hoch und drücke ein wenig auf meinem Bizeps Rum.

"Warum bist du überhaupt schon wach? Ich dachte, weil du ja jetzt Zuhause bleiben musst, dass du ausschläfst und Rene und ich dadurch wenigstens morgens unsere Ruhe haben." Fragt Ryan grübelnd.

"Mom meinte ich soll morgens mit euch Frühstücken, da wir ja so selten gemeinsam frühstücken können." Das ich in Wahrheit die Nacht kaum Schlafen konnte, weil mir der Mann von gestern nicht mehr aus dem Kopf ging, und deshalb auch nicht mehr weiter Schlafen könne, muss er ja nicht wissen.

Nickend lässt mich mein großer Bruder nun inruhe und verlässt das Badezimmer. Seltsam. Dabei ist er doch eben erst reingeplatzt.

"Was machen wir heute?"

"Wir haben nichts geplant." Antwortet mir mein Vater, nachdem ich mich an den Frühstücks Tisch gesetzt habe.

Na super. Keine Schule und keine Brüder im Haus. Nichts spannendes. Und dann hab ich auch noch dieses seltsame Gefühl in der Bauchgegend. Hoffentlich werde ich nicht krank. Denn dann würde ich länger als geplant in diesem Haus festsitzen.
Und das habe ich nun wirklich in keinster Weise vor.

"Ich bin müde, ich gehe weiter schlafen." Murmel ich leise und schleppe mich keine Sekunde später Träge die Treppen hoch.
Was ist mit meinem Körper los? Vor wenigen Minuten ging es mir doch noch prickelnd. Und nun? Liege ich hier, total erschöpft von dem Hinaufgehen der Treppe.
Klar, ich bin unsportlich und habe  keinerlei Muskelmasse die sich sehen lassen könnte. Aber von dieser Kleinigkeit so erschöpft zu sein, ist selbst für mich seltsam.
Deshalb wundert es mich auch nicht das Rene nun durch meine Tür kommt.

"Alles gut, kleiner?" Lächelt er sanft. Schulterzuckend sehe ich ihn an.

"Möchtest du Reden?" Ja. Wenn ich bloß wüsste was mir fehlt..
Wieder ein Schulterzucken meiner seits.

"Darf ich?" Fragt er leise und zeigt auf die Bettkante.
Nickend bejahe ich seine Frage und beobachte ihn dabei wie er sich neben mich setzt. Leise seufzend sieht er mich an.

"Manchmal wünschte ich, ich könne in deinen Kopf hinein sehen." Lächelt er.

"Kann ich nur zurück geben." Auch mein Gesicht ziert ein leichtes lächeln.

"Du musst zur Schule Rene." Erinnere ich meinen großen Bruder. Er scheint es zur Kenntnis genommen zu haben, macht aber keine Anstalten auszustehen und zur Schule zu gehen. Im Gegenteil. Er streift sich die Schuhe ab, die er vermutlich schon angezogen hatte um das Haus zu verlassen, und setzt sich nun so auf mein Bett, dass er genau neben mir sitzt und seine Beine neben meinen liegen.

Vorsichtig legt er einen Arm um meine Schultern und zieht mich näher zu sich, ehe er mich an sich drückt.

"Das machen wir selten." Flüster ich leise und lächel etwas.

"Viel zu selten." Meint nun Rene und grinst vermutlich.

"Ich hab so ein seltsames Gefühl im Bauch, als würde ich mich jeden Moment übergeben müssen.." zögernd sehe ich zu meinem großen Bruder auf.

"Weißt du was das ist?" Beende ich meinen Satz. Nachdenklich sieht er mich an, ehe er mit den fingern schnipst und grinst als gäbe es keinen morgen.

"Seit wann ist das so?"

"Seit heut morgen."

"War Jackson nochmal hier?" Was hat denn Jackson mit meinen Bauchschmerzen zu tun?
Kopfschüttelnd sehe ich Rene verwirrt an.

"Wir reden nachher weiter!" Grinst Rene, springt auf und ehe ich mich versehe ist er in seine Schuhe geschlüpft und aus meinem Zimmer gestürmt.
Schulterzuckend lasse ich mich rückwärts wieder auf mein Bett fallen. Seltsam.

Gähnend sehe ich aus meinem Fenster und beobachte wiedermal die vielen Vögel die in der Luft Umher fliegen. Und wie immer erinnern sie mich an die kleinen Menschenähnlichen Feen, welche sich nur selten oder garnie Blicken lassen.
Und wie es seltsamerweise seit neusten so ist, Erinnern sie mich ebenfalls an Mason und den seltsamen Geruch der an ihm klebt.

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"Aufstehen!" Brüllt plötzlich jemand in mein Zimmer, weshalb ich mich erschrocken aufsetzte und mich verpeilt im Zimmer umsehe. Ich muss wohl eingeschlafen sein.

Müde reibe ich mir über die Augen und gähne einmal ausgiebig.

"Hmmh?" Gebe ich von mir und sehe auf zu Rene. Ist die Schule schon aus?

"Komm runter. Es ist jemand für dich da."

"Wer denn?" Frage ich verwirrt. Es darf doch eigentlich keiner zu mir, während meiner speziellen Phase.
Rene hebt und senkt bloß seine schultern, dreht sich dann um und verschwindet wieder.

Vielleicht ist es ja Nico?
Hoffentlich ist er es! Er könnte mir Helfen, herauszufinden was mit mir los ist. Rene ist ja einfach abgehauen ohne irgendetwas von sich zu geben.

Freudig springe ich aus dem Bett, mit tshirt und Boxer bekleidet und stolpere förmlich immer Zwei Stufen gleichzeitig die Treppe hinunter.

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Milo. Ein Name, und doch so viel Mehr.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt