Milos Double

2.4K 157 13
                                    

Jacksons sicht

"Wenn du das nicht sofort weg legst, schmeiße ich deine Puppen weg!" Ruft meine Mutter wütend. Meine kleine Schwester Leina sitzt neben ihrem Zwillings Bruder Kain und spielt mit dessen Haaren.
Wir sind draußen vor dem Haus in dem ich aufgewachsen bin, um kartoons in den Umzugswagen zu Stellen. Meine kleinen Geschwister aber sind noch zu klein um zu Helfen, weshalb sie auf dem Boden der Einfahrt Sitzen und eigentlich mit Straßen mal Farbe spielen sollten.

"Ich will aber." Trotzig sieht meine kleine Schwester meiner Mutter in die Augen. Sie hält weiterhin die schere an die Haare ihres Bruders und grinst.

"Wenn du Kain die Haare schneidest, darf er es auch bei dir." Bestimmt meine Mutter und stämmt ihre Hände gegen ihre Hüfte. Überrascht sieht Leina zu ihrer Mutter und lässt sofort die schere los. Sie fasst sich an die Haare und fängt laut schreiend an zu weinen.

"Das habe ich auf jeden Fall nicht vermisst.."

Augenverdrehend schüttel ich den Kopf und gehe Rein in das Haus meiner Eltern um meinen Vater zu suchen.

"Ach Jackson, gut das du da bist. Nimm ihn mal bitte." Seufzt mein Vater und drückt mir sogleich ein Schreiendes Baby in den Arm.

"Wo ist es denn.. verdammt..." Verwirrt kratzt er sich über seinen Drei-Tage Bart und öffnet sämtliche Schubladen in der Küche.

"Was suchst du denn?" Frage ich und habe Schwierigkeiten das jüngste Mitglied unserer Familie im Arm zu halten.

"Den Vertrag von diesem Haus. Die neuen Besitzer wollen den heute abholen." Nuschelt mein Vater. Und dann klingelt es plötzlich.
Verwirrt gehe ich mit meinem Bruder im Arm zur Tür.
Meine Mutter ist doch mit den Zwillingen draußen und außerdem hat sie einen Schlüssel. Warum klingelt sie also? Und selbst wenn es die neuen Besitzer wären, hätte meine Mum die Tür mit dem Schlüssel geöffnet und wärw so hinein gekommen.

"Ja, Mum-.." aprupt höre ich auf zu sprechen.
Vor mir steht ein Mann, ich schätze Mitte 30. Er hat kurze braune Haare und Ebenfalls braune augen.

"Guten Tag, ich bin Nemmos Schieler. Ist dein Vater da?" Lächelt er freundlich, woraufhin ich verdutzt nicke und ihn hinein bitte. Er muss dann wohl der neue Besitzer sein.

Gerade als die Tür schließen wollte um Herrn Schieler zu Folgen, sehe ich aus dem Augenwinkel einen Jungen.
Langsam drehe ich mich zu diesem und reiße geschockt die Augen auf.

"M-milo? Was machst du denn hier?!" Nun ist es an dem Jungen, geschockt drein zu blicken.

"Sorry nh, aber ich bin Liam und kennen tue ich nur einen Milo. Und der ist seit Jahren tot." Erklärt Liam.
"Ich bin der Sohn von Nemmos. Freut mich dich kennenzulernen..?" Fährt er Fort und gibt mir seine Hand, welche ich verwirrt nehme und mich ebenfalls vorstelle. Er sieht meinem Gefährten wirklich zum Verwechseln ähnlich. Aber sobald er den Mund auf macht, denke ich mir nur, sollte Milo jemals so respektlos mit mir sprechen, dann wird er mich ganz anders kennenlernen.

"Darf ich reinkommen?" Lächelt Liam, woraufhin ich ihm Platz mache und meinen kleinen Bruder über den Rücken streiche, da er angefangen hat zu wimmern.

Mit eleganten Schritten geht Liam an mir vorbei, in Richtung Küche und ich ihm dicht auf den Versen.
In der Küche angekommen sehe ich wie sich mein Dad und Liams Vater unterhalten. Einige Minuten später bekommt der neue Besitzer unseres Hauses die Unterlagen in die Hand gedrückt und er und sein Sohn Verlassen nun ihr Haus.
Seufzend drücke ich meinem Dad das Baby in den Arm.
Er ist ja echt niedlich, aber eben auch extrem schwer für so einen kleinen Menschen.
Ich sehe aus dem Küchen Fenster und sehe wie Liam laut lachend in das Auto seines Vaters steigt.
Verdammt. Wieso sieht er so aus wie Milo?! Es sind jetzt 2 Tage um in denen ich meinen Gefährten nicht in meiner Nähe hatte, geschweige denn gespürt habe.

"Dad?"

"Mhh.." grummelt mein Vater vor sich her.

"Wann fahren wir los?" Frage ich etwas gereitzt, woraufhin er zu mir hoch sieht und mich mit einem prüfenden Blick abschätzend beäugt.

"Du vermisst deinen Jungen, nicht wahr?"
Geschockt gucke ich meinen Dad mit großen Augen an. Ist das denn so offensichtlich? Aber er hat ja Recht..Ich vermisse ihn..

"Ich habe sowas noch nie gespürt, Dad.." murmel ich leise. Das passt überhaupt nicht zu mir! Sonst bin ich doch immer der der die größten Töne spuckt!
"Wird das immer so sein?" Hänge ich noch hinten dran.

Mit einem bemitleidenden Nicken seiner seits, sehe ich seufzend erneut aus dem Fenster. Liam und sein Vater sind bereits weg gefahren und meine Mutter scheint nun alle kartoons in den Wagen geräumt zu haben.
Es stehen nur noch ein paar herum die zu groß, oder zu schwer für meine Mutter sind.

"Wir sollten raus und ihr helfen." Bestimmt mein Vater und klopft mir aufmunternd auf den Rücken.
Langsam trotte ich meinem Dad hinterher.
Ich fühle mich so leer, wenn ich nicht in Milos nähe bin. Als würde mir was wichtiges fehlen. Etwas ohne das man einfach nicht mehr leben kann.

Und da hatte ich den Beschluss schon fest beschlossen. Sobald wir wieder zurück sind, werde ich auf direktem wege zu Milo gehen und mir nehmen was mir zu steht.

--

(Donnerstag)

Milo. Ein Name, und doch so viel Mehr.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt