Milo. Ein Name, und doch so viel Mehr.

Jahrestag

Seit unserem ersten Kuss sind nun 2 Tage vergangen und ich sitze gerade mit meinen Eltern am Esstisch. Meine beiden Brüder sind noch in der Schule und da ich früher Schluss hatte darf ich jetzt hier Sitzen und Gemüse essen. Ich mein, wer hat diese Art von Nahrungsmitteln bitte Erfunden?! Das ist doch Pflanzenfresser Futter.
Augenverdrehend stochere ich also in meinem Grünzeug herum und sehe seufzend auf meinen nicht Leerwerdenden Teller.

Ich vermisse Jackson. Er war gestern nicht in der Schule und heute war er es auch nicht. Ich mache mir schon etwas Sorgen. Was wenn ich ihn durch den Kuss verschreckt habe? Was wenn er nach dem Kuss gemerkt hat, dass er mich doch nicht als Gefährten haben will? Was wenn er jemand-

"Milo, vom Trübsal blasen kommst du auch nicht drum Rum, das Gemüse zu Essen!"

"Ich weiß.." zicke ich leicht und stopfe mir eine Gabel voll Gemüse in den Mund.

"Nana, nicht so frech junger mann, oder aber du darfst deinen Geburtstag nicht feiern!" Streng sieht mich meine Mutter an.
Augenverdrehend ziehe ich eine schmoll Schnute und dränge weiter das Gemüse in mich hinein.

"Was wünscht du dir eigentlich zum Geburtstag?"
Ja, was wünsche ich mir zum Geburtstag?

"Mir eigentlich total egal. Ich habe so ziemlich alles was ich haben wollte. Sogar einen Gefährten.." nuschel ich zum Ende hin.

"Was genau macht ihr eigentlich noch, um das Territorium zu schützen? Ich mein Darik scheint es ja wirklich ernst gemeint zu haben, mit seinen Drohungen. Ich habe so ein mulmiges Gefühl als würde bald etwas passieren.." überlege ich Laut und sehe nach denkend zu meinen Eltern, die mir Gegenüber sitzen.

"Die Waldläufer wurden informiert, sie sollen besser acht geben und die anderen Späher wissen auch Bescheid. Unsere stärksten kämpfer sind Tag und Nacht in kampfbereitschaft und trainieren täglich. Ich würde meinen wenn Jackson mit seiner Familie zurück kommt, werden wir um einiges stärker sein dank seines Vaters." Erläutert mir mein Vater.

"Warte, Jackson ist zu sich nach Hause gefahren?!" Ohne mir was zu sagen?

"Ja, ich meine er hätte es auch dir gesagt aber vielleicht wollte er dir nicht unnötig Sorgen machen." Überlegt nun mein Vater Laut. Klar, und ich mache mir natürlich keine Sorgen wenn er einfach so verschwindet ohne etwas zu sagen.

"Warum ist er denn da und wann kommt er zurück?" Will ich erfahren und schiebe meinen Teller von mir weg. Ich habe nun wirklich keinen Hunger mehr.

"Seine Mutter ist nach der Geburt ihres vierten Kindes nun wieder stark genug um ebenfalls hier her zu ziehen. Ich denke er kommt in Zwei bis drei Tagen zurück." Ja hoffentlich.

"Und Jackson soll dabei Helfen?" Nickend bejaht mir mein Vater meine frage, woraufhin ich nichts weiter erwiedere.

"Ich feiere Abends Übrigens meinen Geburtstag bei Lona." Gerade als meine Mutter etwas erwiedern, beginne ich erneut zu sprechen.

"Bevor du etwas sagst, Nico wird dabei sein."
Meine Mutter kann, wie vermutlich bereits erwähnt sehr streng sein. Ich darf Abends nie länger als bis 22 Uhr draußen sein. Aber ich werde ja immerhin 16 und mein Bester Freund wird da sein. Also wird da auch nichts weiter passieren.

"Du weißt das wir uns nur Sorgen machen, Milo."

"Ja ich weiß, aber es wird schon nichts passieren."
Immerhin ist das Ereignis, was mich wochenlang heulend im Bett liegen lassen hat, schon bald Drei Jahre her.
--