Stellas Sicht (Black Rock Shooter):
Als ich meine Augen langsam aufschlug, hatte ich eigentlich erwartet, Mato in meinen Armen vorzufinden. Aber sie war verschwunden. Oder träumte ich noch? Langsam ließ ich meinen Blick über die Umgebung schweifen. Diesen Ort kannte ich nicht. Es schien, als wäre es eine Plattform im Weltraum. Eine Kuppel umschloss diese Struktur, worauf seltsame violette Streifen oder auch Formen zusehen waren. Vorsichtig drehte ich mich um und lag nun mit dem Rücken auf dem Schwarz-weiß karierten, kalten Boden. Dieser Ort löste fragwürdige Gefühle in mir aus, kam mir aber gleichermaßen bekannt vor. Müde starrte ich in den Sternenhimmel hinauf."Shooter? Was...machst du da?"
hörte ich eine Stimme scheinbar etwas fassungslos fragen, hob leicht den Kopf und richtete mich auf. Was sollte diese Frage und wer stellte sie überhaupt? Dort. Ein weißer, schlichter Tisch. Darauf eine Teetasse, genauso gemustert wie der Boden. Ein Mädchen saß auf einem schlichten Stuhl, genau wie der Tisch gefärbt. Das alles passte gar nicht zu der allgemeinen Umgebung hier. Aber Mato würde sicherlich wieder die spektakulärsten philosophischen Sprüche zum Besten geben. Die Gestalt, dort, wenige Meter von mir entfernt, musterte mich ausgiebig. Ihr schneeweißes Haar wehte seltsamerweise etwas nach hinten und ihre blutroten Augen lagen ruhig auf mir. Wie aus heiterem Himmel fiel mir plötzlich ihr Name ein. White Rock Shooter. Sie trug ein ähnliches Outfit wie ich damals in der anderen Welt. Auf ihre Frage hin schwieg ich, was sie nur mit einem Kichern quittierte.
"Schweigsam wie eh und je..nicht wahr, Schwesterherz?"
Moment. Schwesterherz? Ich erinnerte mich sofort an das Geschehnis bei Mato und mir zuhause. Dort hatte die Peinigerin von Alexis so etwas gesagt. War es also White gewesen? Das wollte ich nicht glauben. Ich hatte das Gefühl, sie schon in und auswendig zu kennen, obwohl ich mich nicht an sie erinnern konnte. Meine Schwester... Sie erhob sich langsam und kam elegant auf mich zu. Was sollte ich jetzt tun? Sollte ich sie angreifen? Alles in mir verneinte das. Aber... Sie hatte doch Alexis. Oder etwa doch nicht? Sie blickte so lieb und sehnsüchtig drein. Da konnte sie doch nicht..White kam mir sehr nahe, hockte sich zu mir hinunter und hob mein Kinn mit ihrer Hand an.
"Wie meine Smash, erinnerst du dich vermutlich nicht an mich..aber warum nur..aber...das kann nicht so weitergehen. Ich muss irgendwie versuchen herauszufinden, wer euch allen scheinbar die Erinnerungen genommen hat..zwar hat es mich früher nicht wirklich interessiert, aber nun...ihr drei..ihr vier seid mir wichtig. Sehr wichtig. Immerhin seid ihr meine Familie, nicht wahr?"
Tränen hatten sich in ihren Augen angesammelt und mit einem Lächeln lehnte sie ihre Stirn an meine. Meine Augen weiteten sich. Wie ein Schnellzug rasten Bilder vor meinem inneren Augen umher. Von ihr, von mir, einem anderen Mädchen in weißen Haaren, dessen Name ich vergessen hatte, von Mato und zwischendurch auch Alexis und Silver. Leicht verzehrte ich das Gesicht und wimmerte leise auf. In meinem Kopf entstand ein unaushaltbarer Druck.
"Ganz ruhig, Shooter...."
versuchte mich meine Schwester zu beruhigen. Ich konnte mich mit der Zeit nicht mehr hochhalten und rutschte wieder komplett zu Boden. Auch hatte ich meinen Körper kaum unter Kontrolle. Warum schmerzten mir meine Erinnerungen so sehr?
"Jemand oder Etwas blockiert dich...euch..wie auch immer er, sie oder es, das schafft. Bitte halte durch...es wird bald alles vorbei sein. Vertrau mir..bleib stark..lasst euch alle nicht unterkriegen.."
Das war das letzte, was ich hörte, bis ich aufwachte.
Schweißgebadet saß ich aufrecht auf Matos und meinem Bett im Schlafzimmer und hielt mir meinen Kopf. Verdammt. Was war nur los? War mit Mato alles in Ordnung? Erst jetzt realisierte ich, dass sie ebenso wie ich dort verharrte und die Bettdecke anstarrte.
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Erstrahlende Kontraste - BRS Fanfiction
FanfictionNur wenige Monate waren nach Alexis Eintritt in die andere Welt vergangen. Für Mato hatte sich ab da alles verändert, auch wenn diese sich selbst nichtmal im Klaren war, ob diese Änderungen nun gut oder schlecht waren. Sie und Stella lebten mittlerw...