Stellas Sicht: (Black Rock Shooter)Matos Verhalten und auch ihr physischer Zustand bereiteten mir große Sorgen. Alexis Verschwinden traf sie sehr tief. Natürlich konnte auch ich nicht verneinen, dass ich mich fragte, wo sie war und weshalb sie überhaupt weg war. Mal abgesehen davon, dass sie bei dem Gefühlschaos meiner Geliebten sicherlich schon fast die Form von Insane Black Rock Shooter annehmen konnte, lag mein eigentlicher Hauptaugenmerk auf Matos Wohl. Das es ihr gut ging war, schon seit ich geschaffen wurde, mein oberstes Gebot. Mit Alexis Eintritt in die andere Welt und meinem gleichzeitigen Austritt, hatte sie mir diese selbstauferlegte Aufgabe recht schwer gemacht. Mittlerweile machte ich mir stetig Gedanken darum. Leise seuftzte ich und klappte das Buch in meiner Hand zu. Kurz musterte ich den Einband etwas. Es war das Märchen, welches mein Vögelchen immerzu las. Es passte so perfekt auf die andere Welt und die realen Otherself, dass man denken könnte, es wäre nur dafür geschrieben worden. Aber das wäre ein schrecklicher Zufall. Langsam erhob ich mich und trat an die Fensterscheibe heran, wo auch Silver vor ein paar Tagen nach Matos spontanen Ausflug gestanden hatte.
"Du denkst echt zu viel nach.."
grummelte plötzlich eine Person hinter mir. Aber allein an der Stimme erkannte ich sie schon. Mein werter Otherself leistete mir wieder Gesellschaft. Wusste Alexis eigentlich über die Tragweite ihres Verschwindens Bescheid? Es war ein Teufelskreis. Wenn es Mato schlecht ging und sie immer mit dem Kopf woanders war, so wurde das auf mich und somit auch automatisch auf Silver übertragen. Wenn das alles nur ein schlechter Scherz war...dann würde sie mich kennenlernen. Die Orangehaarige trat langsam neben mich und zog ihren Mantel aus. Mir blieben die Worte, die ich ihr ursprünglich hatte entgegnen wollen, im Halse stecken. Vor mir stand ein tatsächlich sehr muskulöses Mädchen. Aber es sah noch natürlich aus. Ich schluckte schwer. Bei ihr war es, wie bei Alexis auch. Sie konnte sicherlich vielen den Verstand rauben, nur beim bloßen Ansehen. Sie konnte einen sofort in den Bann ziehen. Nun trug sie nur noch ihren Trainings-BH, ihren Schulrock und die Stiefel. Dadurch, dass ich so beschäftigt war Silver zu begutachten, realisierte ich nicht ihren amüsierten Blick, welcher auf mir lag. Sie stand neben mir am Fenster, sodass das Licht der Sonne ihr Haar so schön funkeln ließ, wie ein sterbender Stern.
"Überlegst du dir spontan, ob du ausnutzen sollst, dass du so einen..heißen..Otherself hast?"
Grinsend untermalte sie ihr Gesagtes mit einer dementsprechenden Bewegung ihres Körpers. In meinem Kopf versuchte ich schon alles zu sortieren, was mir sogar gelang.
"Nicht unbedingt. Mir gehen die letzten Tage nicht aus den Kopf. Dir etwa?"
Der Ausdruck in dem Gesicht meines Otherself schlug um zu Besorgnis. Nachdenklich begann sie ihre Unterlippe zu kneten und dabei aus dem Fenster zu sehen.
"Mich regt es langsam auf, wenn ich ehrlich bin. Vorallem das Gefühl, eigentlich doch genau zu wissen, was Alexis passiert ist, aber es nicht greifen zu können. Verstehst du das? Das ist so, als wenn dich jemand etwas fragt, du die Lösung weißt und sie dir auf der Zunge liegt, aber irgendwie...nichts. Unwissenheit regt mich auf. Vorallem wenn es mich oder meine Familie betrifft."
Um mich verständnisvoll zu zeigen, nickte ich leicht. Ich verstand, was sie meinte. Es war wie ein Lücke im Gedächnis. Irgendwie irre. Warum konnte nicht alles unbeschwert ablaufen? Und einfach so perfekt wie vorher?
"Perfektion ist ein relativer Begriff, Stella. Das, was für dich perfekt war, ist für andere genau das Gegenteil. Abgesehen davon..wäre es nicht langweilig, wenn alles normal abläuft? Sowas hier hasse ich zwar wie die Pest, aber wenigstens spannender als Dead Master und ihre gruseligen Schädelchen."
Die Betonung lag auf 'gruseligen'. Sie mochte weder das Original, noch Dead Master selbst. Immerzu lästerte sie über sie, besonders nachdem sie mit einander im Kontakt gestanden hatten.
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Erstrahlende Kontraste - BRS Fanfiction
FanfictionNur wenige Monate waren nach Alexis Eintritt in die andere Welt vergangen. Für Mato hatte sich ab da alles verändert, auch wenn diese sich selbst nichtmal im Klaren war, ob diese Änderungen nun gut oder schlecht waren. Sie und Stella lebten mittlerw...