Kapitel XII.

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Silvers Sicht:
Es war mein eigener Fehler gewesen, dass ich in dieser Lage steckte. In diesem Moment erinnerte ich mich wieder an meine damaligen Wutausbrüche, weil ich mich immer in dieser Welt teleportieren wollte, aber dann zwischen Raum und Zeit stecken blieb. Das ist definitiv nicht schön, so viel sei gesagt. Dann musste mich immer Lights rausholen, was viel Kraft kostete. Nun hatte ich das gleiche Problem erneut. So fiel ich immer weiter, der Wind peitschte um mich herum und ließ meine Haare wie wild umherschlagen, genauso wie auch mein Mantel. Langsam schloss ich meine Augen und erwartete mein Ende. Es war wenigstens ehrvoll, immerhin war es für meine geliebte Schwester und ehemaligen Otherself, für den ich gekämpft und schließlich mich geopfert hatte.

"Smash..." hauchte eine Stimme in mein Ohr, so dass ich sofort wieder die Augen aufriss. Gemächlich landete ich in einem schwarzen Raum ohne Wände oder ähnlichem. So war ich hier nun? Als sich meine Füße auf dem nicht sichtbaren Boden absetzten, sah ich mich sofort ausgiebig um. War das nun wieder ein Traum? Leicht hob ich die Augenbraue an. Natürlich war ich das einzige, was hier Licht abgab. Meine Haut glitzerte etwas und gab Funken ab, wenn ich mich bewegte. "Smash...warum.." hauchte wieder die Stimme. Beim wiederholten anhören fiel es mir schließlich auf. Es war Lights, die da redete. Besagte setzte sich aus den Funken meines Körpers vor mir zusammen. Dabei lag schon eine Hand auf meiner Wange.

"Na, Glühwürmchen?"

fragte ich sie mit sanftem Ton, was sie nur den Kopf schütteln ließ. Von meinem Sarkasmus war sie offensichtlich gar nicht begeistert. Deshalb schlug sie mir leise grummelnd leicht auf den Arm, bis sie sich schließlich an mich lehnte und in meine Brüste kuschelte. Sofort legte ich die Arme beschützend um sie.

"Warum lässt du mich allein..."

murmelte sie gedämpft. Liebevoll strich ich ihr durch die schneeweißen Haare, welche fast so sehr funkelten wie ihre nahezu perlweiße Haut.

"Dein kleiner Otherself macht Probleme..wenn sie meine Schwester entführt, gibt es Saures, dass weißt du auch...sie gibt sich als du aus. Nur frage ich mich nachwievor, wie sie geschafft hat, herzukommen. Mit wem hat sie wohl getauscht?"

Lights malte Kreise auf meinem Schlüsselbein und hatte einen Arm an meinem Rücken platziert. Ihre Hand krallte sich an meinem Mantel fest.

"Gute Frage.."

erwiderte sie gedankenverloren und sah zum nicht sichtbaren Boden hinab. Er musste zwar da sein, aber man sah wirklich gar nichts. Unendliches gar nichts.

"Wo bin ich bloß hin verschwunden..."

Irritiert hob ich die Augenbraue und löste meinen Kopf von ihrem. Da ich sie um eine Kopflänge überragte, war das recht einfach. Sie blickte zu mir hoch, während sie es mir erklärte.

"Ja, ich meine..sieh mich von früher mal an. Ich will nicht sagen, dass ich mich groß verändert habe, aber dennoch. Früher war ich besessen auf Rache...wegen dem, was ich dir erzählt habe."

Ihr Ausdruck, ihr Schimmern in den Augen nahm wieder wütende und hasserfüllte, aber trotzdem etwas trauernde Züge an.

"Nichts gegen dich, aber..ich habe ihn zu dem Zeitpunkt sehr geliebt..und hatte extra diesen zerstörerischen, aber auch den Lieblingscharakterzug in mir, hintenangestellt, weil er sagte, dass es böse sei. Und dann...."

Ihre Aura geriet in Wallung, was mich die Luft anhalten und sie näher an mich drücken ließ.

"Dann versucht dieser Schwachkopf mir mit einer Nuklearbombe den garaus zu machen...und hat so das Ende eingeleitet..ich sah wieder, dass Menschen alle gleich sind. Nichts als Nahrung und Vieh zum Halten hinter dem Zaun. Sie sind die wahren Monster. Und dann traf ich dich, als alles vorbei war. Du warst da, hast die Grey und White vom Dach gefegt, wie ich es nicht besser hätte tun können und hast mich tatsächlich abgelenkt. Du hast mich so akzeptiert wie ich bin..ob ich nun Wesen grausam tötete und mich daran erfreute. Nein, du hast grinsend mitgemacht..ich brachte dir das nebladen bei...und wir hatten nun die gleiche Bürde..aber auch eine gewisse Verbundenheit. Und darüber bin ich sehr glücklich. Und noch glücklicher wäre ich..."

Erstrahlende Kontraste - BRS FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt