Just one day 》Vkook《

》Kapitel 10《

Ich wusste nicht genau, ob Jungkook es überspielte oder es ihm wirklich scheiß egal war, dass er mir grade einen Blowjob gegeben hatte, aber der Jüngere tat einfach so, als wäre das ganze überhaupt nicht passiert. Ich meine: Es war nicht so, als verspürte ich das dringende Bedürfnis darüber zu reden, aber trotzdem kränkte es mich auf eine gewisse Art und Weise.

"WO WILLST DU HIN?", brüllte Jungkook über den Lärm des Clubs und hielt mich am Handgelenk zurück, nachdem wir den Waschraum verlassen und uns nun mitten in der Menschenmenge befanden.

"RAUS!", gab ich in derselben Lautstärke zurück und wollte weitergehen, was aber nicht funktionierte, weil er mich immer noch am Handgelenk festhielt.

"JETZT SCHON? DER SPAß HAT DOCH GRADE ERST ANGEFANGEN! AUßERDEM LUNGERN DIE BULLEN WAHRSCHEINLICH EH NOCH VOR DEM CLUB RUM!", schrie Jungkook abermals über die laute Musik hinweg und ich bin mir ehrlich nicht sicher, ob sein zweiter Satz auf den Blowjob grade eben bezogen war oder ob er das einfach unbewusst gesagt hatte. Und auch wenn ich nicht unbedingt einer dieser Party-Menschen war, musste ich zugeben, dass das Argument mit den Polizisten ziemlich plausibel klang, weswegen ich mit einem Nicken zustimmte und mich von ihm weg vom Ausgang ziehen ließ.

Erst jetzt, als ich mich genauer umsah bemerkte ich, dass in diesem Club irgendetwas anders war. Nicht nur, dass hier kaum Frauen waren, ich konnte auch auf der Tanzfläche ausschließlich Männer ausmachen, die miteinander tanzten und das definitiv auf eine andere Art und Weise, wie es hetero Freunde tun würden. Als mein Blick dann auf das Schild an der Bar fiel, welche anscheinend auch unser Ziel war, fiel auch bei mir der Kroschen: Wir befanden uns offensichtlich in einer Gay-Bar. Schon irgendwie ironisch, dass ich meinen ersten Blowjob - sowohl von einem Junge, als auch überhaupt - hier bekommen hatte.

Als würde es mir helfen, diesen Gedanken zu verscheuchen, schüttelte ich leicht meinen Kopf. Ich sollte aufhören so viel darüber nachzudenken. Wenn es Leute gab, die einfach so ohne Gefühle mit anderen Personen schliefen und sich danach nicht den Kopf darüber zerbrachen, dann würde ich das doch auch bei so einer Kleinigkeit hinbekommen.

Fest entschlossen endlich aus meiner Spießerrolle herauszuschlüpfen und mir ein Beispiel an Jungkook's Sichtweise zu nehmen, ging ich einen Schritt schneller, sodass er mich nicht mehr wie einen nassen Sack hinter sich herziehen musste.

Am Tresen angekommen, wank der Jüngere auch gleich den Barkeeper zu uns rüber, welcher seiner Geste auch gleich folgte. Fasziniert beobachtete ich, wie es Jungkook schaffte diesen Mann innerhalb weniger Sekunden so um den Finger zu wickeln, dass er unsere Reisetasche hinter der Bar für uns aufbewahrte.

Okay, vielleicht war fasziniert das falsche Wort. Ich stand vielmehr einfach daneben und versuchte den Fakt zu ignorieren, dass Jungkook diesen Typen mit dem selben Blick ansah, wie mich vorhin in der Klokabine. Und ja, auch wenn ich wusste, es würde eine einmalige Sache bleiben, versetzte es mir trotzdem einen kurzen Stich ins Herz.

"Okay, jetzt müssen wir nur noch irgendwie an Alkohol kommen.", sagte der Jüngere wahrscheinlich mehr zu sich selbst als zu mir, als der Barkeeper von einem anderen Gast zu sich gewunken wurde.

"Warum versuchst du's nicht einfach nochmal bei dem Typen hier? Hat doch grad auch wunderbar geklappt. Der verkauft dir sicherlich auch den ein oder anderen Drink.", erwiderte ich und klang sarkastischer, als eigentlich gewollt.

Auch Jungkook schien mein scharfer Unterton nicht entgangen zu sein, denn er schaute mich kurz prüfend an, bevor er sich grinsend von mir abwendete und seinen Blick über die Menge schweifen ließ: "Eigentlich hatte ich nicht vor dafür zu bezahlen."

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Schule bei dieser Hitze ist so ätzend, ich möchte gerne weinen ;-;