"Was ist passiert?" Mein Bruder schaute mich fragend an. "Ich wurde nur von Jessica angegriffen aber sonst geht es mir gut." Er hob eine Augenbraue. "Die Jessica von heute morgen? Von der hast du dich fertig machen lassen?" Mein Bruder lachte nur. "Ja die Jessica von heute morgen. Nur leider war sie ein 2m großer Wolf und wollte mich ausradieren." Sofort verstummte sein Lachen. "Steig ein wir fahren nach Hause." Das ließ ich mir nicht zweimal sagen und gesellte mich zu Dylan ins Auto.
Die Fahrt dauerte gefühlt Jahre. Mein Bruder und ich sprachen beide die ganze Zeit nicht. Ich meine heute war hier unser erster Tag und sofort wurden wir mit Werwölfen konfrontiert. Ja ich sage Werwölfe, da Jessica mir gezeigt hat, dass sie immer noch halb Tier sind.
Irgendwie schon crazy. Vor 2 Tagen musste ich mich erst von London, Caleb und Mia verabschieden und heute schon ist alles so verrückt. Warum mussten unsere Eltern auch genau an diesen Ort ziehen? Gegen LA hätte ich jetzt nichts. Als wir endlich zu Hause ankam, stiegen wir beide aus.
Wir gingen ins Haus und der Geruch von Essen stieg uns in die Nase. Lecker es gibt Burger. Geil. Dylan und ich setzten uns an den Tisch zu unseren Eltern. "Und wie war euer erster Schultag so?" Mein Vater schaute uns fragend an. "Ganz gut. Hab mich auch schon mit einer Mitschülerin ganz gut verstanden." Meine Mutter lächelte mich warm an. "Das ist doch schön." Sagte sie. "Ein paar Kollegen wollten nacher noch vorbei kommen. Wäre das in Ordnung?" Mein Bruder schaute fragend in die Runde. "Aber natürlich. Es freut mich, wenn ihr neue Freunde kennenlernt." Mein Bruder lächelte und aß weiter.
Nach dem Essen half ich noch den Tisch abzuräumen und räumte das Geschirr noch in den Geschirrspüler. Anschließend ging ich hoch in mein Zimmer. Ich überlegte was ich machen könnte. Sofort kam mir in den Sinn, dass ich ja mit Mia und Caleb skypen könnte, doch dann viel mir ein, dass sie schon längst schliefen. So ein scheiß Zeitunterschied.
Also machte ich meine Box an und hörte laut Musik. Ich sang mit, bis mein Lieblingslied kam. Ja es war ein Liebeslied aber es war so schön. Wenigstens einmal das Gefühl haben in einer Beziehung zu sein. Ihr müsst wissen ich hatte noch nie einen Freund. Entweder war ich zu wählerisch oder die anderen fanden mich nicht gut genug aber was soll's. Hier in Fremont werde ich einen Neustart machen, auch mit überdimensional großen Wölfen.
Als das Lied zu Ende war nahm ich mein Handy und wählte das selbe Lied bzw. Die Karaokeversion des Liedes aus. Ich nahm meine Bürste in die Hand, um sie als Mikrofon zu missbrauchen. Das Lied erklingt und ich beginne mit Gefühl zu singen.
All I want is nothing more,
To hear you knocking at my door.Ich liebte dieses Lied einfach. Ich sang weiter und dann kam der Refrain.
All I want is and all I need is,
To find somebody, I'll find somebody,
Like you.Als die letzten Noten des Liedes verklungen sind, musste ich lächeln. Ich habe lange nicht mehr so gesungen.
Langsam merkte ich, dass meine Blase drückte und ich auf Klo musste, weshalb ich mich auf den Weg ins Badezimmer mache.
Ich war kurz unachtsam und plötzlich stieß ich gegen etwas bzw jemanden. Ich blickte nach oben in grüne Augen. "Sorry" brachte ich nur heraus. Ich erkannte ihn wieder. Er gehört auch zur Werwolf-sippe. "Schon gut." Er lächelte mich warm an. "Wie unhöflich, mein Name ist Chris." Chris also. "Okay Chris, was machst du hier?"
"Ich bin mit deinem Bruder verabredet. Die anderen sind auch hier." Ich brauchte einen kurzen Moment, um zu verstehen wer die anderen sind. Es konnten ja nur Ryan, Liam und die andere beiden sein, dessen Namen ich nicht kenne.
Ich schob mich an Chris vorbei, richtung Bad. "Ach übrigens, du hast eine schöne Stimme." Mit diesen Worten verschwand Chris in dem Zimmer meines Bruders.
Das war ja mal mega peinlich. Ich schätze mal das Wölfe gut hören können. Dann haben die anderen mich auch gehört. Oh mein Gott.
Im Bad angekommen entleerte ich meine Blase. Man das tat gut. Als ich mit dem Händewaschen fertig war, stützte ich mich noch am Waschbecken ab und schaute mein Spiegelbild nachdenklich an. Ich weiß nicht wie lange ich so verharrte, doch als ich mich lösen konnte, spritzte ich mir kaltes Wasser ins Gesicht und verschwand dann wieder in meinem Zimmer.

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Das Lied Der Wölfe
Người sóiLyanna Kenner zieht mit ihrer Familie von London nach Kalifornien. Sie geht dort auf die Schule und ist die neue. Was sie nicht weiß ist, dass viele Schüler dort Werwölfe sind. Wen wird sie alles kennenlernen und welche Abenteuer wird sie dort wohl...