Kapitel 16

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Ich lief mit Sean am Arm durch die Tür der großen Halle. Sofort war die Musik noch viel lauter als draußen und um uns herum wurde schon wild getanzt.

Die Decke zeigte einen schönen Sonnenuntergang, der die Halle noch mit Hilfe vieler, auf der Stelle schwebenden Lichtkugeln in ein wunderschönes Licht tauchte.Die vier Haustische waren verschwunden. Stattdessen gab es viele Stehtische und eine große Bar. Der Boden war eine einzige, große Blumenwiese und es regnete bunte Blütenblätter von der Decke. Die Wände der Halle sahen aus wie ein Wald, sodass man sich fühlte, als ob man auf einer wunderschönen Lichtung stehen würde.

Sean und ich sahen uns staunend um. Die Veranstalter hatten gute Arbeit geleistet! Ich grinste ihn an und zog ihn zur Bar. Wir bestellten uns zwei Gläser Elfenwein und stießen an.

„Auf einen wunderschönen Abend mit einem wunderschönen Mädchen!", lachte Sean und strahlte mich an. Ich strahlte zurück.

Nachdem wir das erste Glas geleert hatten, zog er mich auf die Tanzfläche. Er legte eine Hand auf meine Taille und zog mich an sich. Ich legte meine Hand auf seine Schulter und wir tanzten langsam zu einem schönen Lied.

Danach kam etwas schneller und er wirbelte mich wild über die Wiese. Am Ende standen wir keuchend an der Bar und ich bestellte mir noch einen Elfenwein.

Sean leerte ein Glas Feuerwhisky und verzog kurz den Mund.
„Schmeckt?", fragte ich lachend.

„Ungewohnt stark und scharf."

Dann zog er mich zurück auf die Tanzfläche.

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Es war schon nach Mitternacht und die Halle war immer noch extrem voll.

„Wollen wir kurz etwas frische Luft schnappen gehen?", fragte ich atemlos und mit roten Wangen, die nicht nur vom Tanzen, sondern auch vom Alkohol kommen konnten.

Er nickte nur und wir verließen die große Halle.

Draußen im Innenhof war nicht viel los. Die meisten zogen es anscheinend vor,drinnen zu bleiben, da es auch nicht gerade warm war.

Wir setzten uns an den Rand des Brunnens und hüllten uns in ein angenehmes Schweigen.

Irgendwann waren vom Schlossportal her Schritte zu hören. Ein Mädchen kicherte und ein Junge lachte. Ich erkannte die Stimme sofort. Fred mit seiner Begleitung.

Ich stöhnte innerlich auf und schielte unauffällig zu ihnen rüber, was mir natürlich nicht sonderlich gut gelang.

Als würde sich mein Blick in sein Jackett brennen, drehte sich Fred zu mir um und warf Sean, der immer noch in eine andere Richtung sah, einen hasserfüllten Blick zu. Ich sah ihn nur fragend an. Er erwiederte meinen Blick, zog eine Augenbraue hoch und beugte sich plötzlich zu seiner Begleitung vor und küsste sie.

Es war als würde mein Blut anfangen zu kochen. Meine Ohren rauschten und mein Gehirn fühlte sich extrem vernebelt an. Ich starrte das Paar entsetzt an und realisierte kaum, wie sich Sean umdrehte und mich fragend ansah.

„Lia... alles in Ordnung?"

Ich schüttelte meinen Kopf, nickte dann wild und versuchte meinen Blick abzuwenden, doch das Bild der Beiden, schien sich in meine Netzhaut zu brennen.

Er hatte sie mittlerweile an die Wand gedrückt und knutschte sie immer noch wild ab.

Mir wurde schlecht und ich fühlte mich so eifersüchtig wie noch nie zuvor.

Als er sich von ihr löste und sich zu uns umdrehte, wandte ich schnell den Blick zu Sean. Aber ich glaube Fred wusste ganz genau, dass ich sie die ganze Zeit beobachtet hatte.

Langsam funktionierte mein Gehirn und meine Ohren wieder und ich lächelte Sean an.

Dieser wurde leicht rot und lächelte zurück. Wir saßen gerade extrem nah aneinander und starrten uns in die Augen.

Der Alkohol und wahrscheinlich auch der brennende Wunsch, es Fred heimzuzahlen, ließen mich nach vorne fallen und und meine Lippen auf Sean's zu legen.

Dieser schien zuerst überrascht, lächelte dann aber in den Kuss hinein und zog mich näher an sich ran. Er küsste nur ungefähr halb so gut wie Fred aber das war mir egal.

Trotzdem fühlte es sich so extrem falsch an aber zu wissen, dass Fred uns gerade zusah, brachte meine fiese Gehirnhälfte zum Jubeln und sie feuerte mich an. Irgendwann lösten wir uns voneinander und schnappten nach Luft.

Er lächelte mich lieb an und gab mir nochmal einen kurzen Kuss auf die Nase.

„Wollen wir wieder rein gehen, Prinzessin?"

Ich nickte und er legte seinen Arm um meine Schulter. Als wir an Fred und seiner Tussi vorbeikamen, starrte er mich einfach nur an.Ich blickte ebenso emotionslos, wie möglich zurück und antwortete Sean.

Zurück in der großen Halle tanzten wir noch bis in den frühen Morgen und ich war froh, dass ich meine Turnschuhe anhatte.

Irgendwann verließen wir gemeinsam die Halle. Ich gab Sean vor der großen Treppe noch einen Kuss auf die Wange und umarmte ihn.

„Danke für diesen wunderbaren Abend!"

„Immer wieder gern,Prinzessin!"

Ich kicherte und wankte in waghalsigen Schlangenlinien die Treppe hinauf.
So viel getrunken zu haben würde ich noch bereuen.

Im Schlafsaal angekommen seufzte ich auf.
Die anderen waren noch nicht da, obwohl es schon nach sechs Uhr war, wie mir ein Wecker anzeigte. Draußen dämmerte es bereits und ich zog einfach nur meine Schuhe aus und fiel mit meinem Kleid in mein Bett und schlief sofort ein.

More than Friends (Fred Weasley ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt