II.2 - Nein

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"Morgen, Margarethe, noch bevor die Sonne ihren höchsten Stand erreicht hat, werde ich bei dir sein. Doch nun sind meine Beine ebenso schwer wie mein Herz es ist. Halte durch."

Etwas weiter entfernt vom Waldrand auf einer kleinen Anhöhe steht eine Baumgruppe düster im Mondlicht. In ihrem Schatten lege ich mich zur Ruhe, strecke meine Beine aus und schaue einen Moment zwischen den Baumkronen hindurch in den Himmel. Dicke Wolken ziehen auf. Ich rolle mich auf die Seite, lausche dem Wind in den Blättern und kuschle mich in die Arme des Schlafs, der mich ummantelt.

Schwärze.

Ich weiß nicht wie viel Zeit vergangen ist, doch als ich erwache, ist kein einziger Sonnenstrahl zu sehen. Die Welt ist dunkel, die Nacht herrscht. Der Wind heult laut, ich presse mir meine Hände auf die Brust. Mein Herz schmerzt fürchterlich.

Margarethe.

Ich blicke in den Himmel. Die Sterne sind neben dem hell leuchtenden Mond verblasst, kaum noch zu erkennen. Die Schatten um mich herum vermischen sich zu einer schwarzen Masse. Tränen rinnen mir über das Gesicht.

Margarethe.

Ich bin zu spät, ich weiß es.

Auch ihr Stern ist verblasst.

Oh, Margarethe.

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Ich habe dich gewarnt Fremder, Irrwege lauern überall! Leider ist deine Geschichte hier bereits beendet, deine Frau tot. Kehre zurück zu Kapitel I, um einen anderen Weg zum Ziel zu suchen. 

MondglanzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt