Kapitel 11 – Annie
Distrikt 4
»Panem heute, Panem morgen, Panem für immer.«, sagt Marvel nicht sehr überzeugend und auch Narie verzieht das Gesicht etwas, als sie in die Gesichter der Menschen sieht. Dann verlassen beide hektisch die Bühne.
»Marvel, ich kann das nicht mehr! Hast du gesehen, wie sie uns angesehen haben?!«, bringt Narie hervor und sieht sich panisch um. Sie würde es niemals zugeben, aber sie hat Angst. Was ist, wenn Präsident Snow ihr diese Geschichte nicht abkaufen wird und alle tötet, die sie liebt? Das kann sie nicht zulassen.
»Narie, du hast die Leute doch schon lange um den Finger gewickelt.«, ertönt eine Stimme hinter ihr und Narie wirbelt herum. Dort steht er, direkt vor ihr.
»Finnick.«, flüstert sie und würde am liebsten in Tränen ausbrechen, als sie ihn sieht. Er wiederum breitet nur die Arme aus, in die Narie sich sofort schmeißt. Einen Moment stehen beide einfach nur Arm in Arm da, dann schiebt Finnick sie vorsichtig ein Stück von sich weg und sieht zu ihr herunter.
»Alles klar bei dir?«, fragt er dann, als er die leichten Tränen sieht, die sich in ihren Augen bilden. Narie nickt zögerlich, doch Finnick sieht ihr sofort an, dass etwas nicht stimmt, kann sich aber denken, dass sie nicht drüber reden will, oder, dass hier ein ungünstiger Zeitpunkt zum Reden ist und so lässt er das Thema wieder fallen und begrüßt stattdessen Marvel, der sich scheinbar auch freut Finnick zu sehen.
»Kommt mit, ich möchte euch gerne Annie vorstellen.«, sagt er dann und legt Narie einen Arm um die Schulter, woraufhin diese schmunzelnd zu Marvel sieht, welcher den beiden grinsend folgt.
»Wollen wir an den Strand gehen und dort schwimmen?«, fragt er dann und sofort sieht Narie begeistert zu ihm.
»Oh ja, bitte.«, sagt sie und sieht fragend und bettelnd zu Marvel. Finnick sieht ebenso zu ihm.
»Hast du Lust schwimmen zu gehen?«, fragt er ihn dann und geht schon von Haus aus davon aus, dass Marvel schwimmen kann, schließlich kommt er aus einem Karriero-Distrikt, dort wird den Kindern das schon sehr früh beigebracht.
»Also ich hätte nichts dagegen.«, stimmt auch Marvel zu und Naries Augen beginnen zu leuchten. Seit sie das letzte Mal mit Finnick schwimmen gewesen ist, wollte sie unbedingt wieder schwimmen gehen.
»Meine Schwester kann dir sicherlich Kleidung leihen, ich kann Marvel etwas leihen.«, sagt Finnick dann und Narie nickt nur. Sie sieht sich um, als sie feststellt, dass sie im Dorf der Sieger angekommen ist.
»Meine Schwester wohnt eigentlich dort drüben, hat diese Nacht aber bei mir geschlafen. Wir müssten dann noch mal kurz zu ihr rüber, aber das ist ja kein Problem, oder?«, fragt Finnick dann und geht zusammen mit Narie die wenigen Stufen zu seinem Haus hinauf, Marvel folgt den beiden lächelnd. Narie und Finnick, das ist schon eine gute Kombination, das muss er zugeben.
Finnick öffnet die Tür und hält sie für Narie und Marvel auf, dann geht er selber herein. Drinnen kommt ihnen schon eine Frau entgegen, die Narie als Annie erkennen kann. Sie lächelt breit und sieht gar nicht gestört aus, wie sie im Fernsehen immer den Anschein macht.
»Hallo Narie, ich bin Annie.«, sagt sie und zieht die Siegerin sofort in eine Umarmung. Narie ist zunächst etwas verwirrt, erwidert die Umarmung dann aber fast sofort und beginnt zu lächeln.
»Freut mich dich kennen zu lernen.«, antwortet Narie ihr dann und die beiden lösen sich wieder voneinander.
»Hallo, Marvel.«, auch Marvel und Annie umarmen sich und Marvel beginnt zu lächeln.
»Ich fand es toll, was du für Narie getan hast. Das war wirklich mutig.«, sagt Annie dann noch und Finnick schmunzelt, dann greift er Narie am Arm und zieht sie mit nach oben. Annie und Marvel bekommen das gar nicht mit, denn die beiden beginnen sofort eine Unterhaltung zu führen.
»Na da hat Annie ja jemanden gefunden.«, schmunzelt Finnick und öffnet dann eine Tür, die er für Narie aufhält. Narie betritt den Raum und sieht sich erstmal fasziniert um.
»Das ist mein Zimmer.«, erklärt Finnick und sie beginnt zu lächeln. Alleine das Bett sieht schon himmlisch aus. Finnick bemerkt ihren Blick und deutet nur in die Richtung des Bettes.
»Leg dich ruhig drauf, ich suche die Sachen zusammen.«, meint er und das lässt Narie sich nicht zwei Mal sagen. Sie nimmt Anlauf und schmeißt sich dann auf das Bett. Sofort weiß sie, dass sie nie wieder von dem Bett aufstehen will.
»Ist das himmlisch. Ich habe noch nie so ein bequemes Bett gesehen.«, sagt sie und streckt alle viere von sich da das Bett so groß ist. Verwundert sieht Finnick sie an.
»Dein Bett ist doch auch bequem, oder nicht?«, fragt er und stellt die Tasche auf den Tisch, in die er scheinbar seine Schwimmsachen gepackt hat.
»Aber nicht so bequem.«, sagt sie und widersteht dem Bedürfnis ihren Kopf in den Kissen zu vergraben. Finnick sieht zu ihr, dann fällt ihm etwas ein.
»Nach dem Schwimmen ist es bestimmt kalt. Ich packe uns mal noch ein paar warme Pullover ein.«, sagt er und beginnt wieder in seinem Schrank herum zu wühlen. Dann zieht er ein paar Pullover heraus und stopft sie zu den anderen Sachen in der Tasche.
»Weißt du, wann ihr abfahrt?«, fragt er dann und Narie hebt den Kopf.
»Ja. Relativ spät, ich glaube erst um 23 Uhr. Distrikt 4 und 6 liegen nicht so weit voneinander entfernt.«, antwortet sie ihm und Finnick nickt.
»Hat deine Schwester Abschminktücher?«, will Narie dann wissen, als sie sich daran erinnert, dass sie ja noch die ganze Schminke von ihrem Auftritt trägt.
»Sicherlich. Lass sie uns fragen gehen und dann ab zum Strand.«
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Rebel || Hunger Games
Fanfiction* Fortsetzung zu "Fighter"! Narie hatte die Arena erfolgreich verlassen und wollte eigentlich nur noch eins: Ihr Leben in Ruhe zu Ende leben und die Hungerspiele vergessen. Doch scheinbar hat Präsident Snow andere Pläne. Denn für das dritte Jubelju...