Kapitel 15 – Cato 2.0?
Distrikt 2
»Hat Cato jemals etwas über seinen Bruder erzählt?«, fragt Narie, als sie sich im Zug schnell die Schuhe umzieht. Marvel hält schon ihre Jacke in den Händen.
»Er hat nie gut von seinem Bruder geredet... Catos Bruder hat wohl auch nicht so viel von den Spielen gehalten und sich deshalb niemals freiwillig gemeldet.«, erklärt Marvel und reicht Narie die Jacke, die sie sogleich anzieht.
»Ich stehe diesem Treffen ja immer noch skeptisch gegenüber.«, meint er dann noch und Narie verdreht die Augen.
»ich kann auf mich selber aufpassen. Catos Bruder will nur mit mir spazieren gehen und mir irgendwas erzählen, denke ich mal.«, sagt sie und nimmt aber das Messer entgegen, dass Marvel ihr mit einem eindringlichen Blick hin hält.
»Bitte, nimm es mit. Nur für den Notfall.«, sagt er und sie steckt es sich unauffällig in den Stiefel.
»Okay. Wenn Blight wieder Panik bekommt, dann sag ihm, dass ich in spätestens zwei Stunden wieder zurück bin.«, sagt sie dann noch und er nickt.
»Mache ich. Pass auf dich auf.«
Mit diesen Worten verlässt Narie den Zug und sieht sich sofort Catos Bruder gegenüber. Doch vor ihrem Auge sieht sie sofort wieder Cato.
»Hey, ich bin Alex.«, sagt er und hält ihr die Hand hin.
»Narie.«, nuschelt sie nur und er scheint ihren Blick richtig zu deuten.
»Wir sind Zwillinge, ja.«, bestätigt er ihre Gedanken und Narie braucht einen Moment um sich wieder zu fangen.
»Ja... tut mir leid, ich war nur nicht darauf vorbereitet...«, winkt Narie ab und die beiden gehen los.
»Ich hoffe, dass du in mir jetzt nicht dauernd Cato siehst... mit all den schlimmen Sachen, die er gemacht hat.«, sagt Alex dann noch und Narie winkt erneut ab.
»Tue ich nicht, keine Sorge.«, entgegnet sie nur und Alex lächelt.
»Mein Bruder war ein Idiot.«, sagt er dann jedoch und Narie sieht fragend zu ihm. Als ob sie das nicht schon selbst gewusst hätte.
»Ich bin mit ihm nicht wirklich im Guten auseinandergegangen. Wir hatten da so unsere Differenzen aufgrund der Spiele.«, gesteht er und zeigt auf eine Bank. Narie lässt sich auf ihr nieder und sieht dann weiter zu Alex.
»Ich habe ihm gesagt, dass die Spiele nichts Gutes sind, aber er wollte mir nicht glauben. Und jetzt ist er tot.«, man hört leichtes Bedauern in Alex Stimme.
»Du hast es verdient zu gewinnen.«, fügt er dann noch hinzu. Narie dreht sich zu ihm.
»Ich glaube nicht, dass irgendjemand verdient, die Hungerspiele zu überleben. Das ist nichts Positives.«, erinnert sie ihn und er verdreht die Augen.
»Das wollte ich damit auch gar nicht sagen. Ich meinte damit eher, dass es gut ist, dass du die Spiele überlebt hast, weil du in den Köpfen der Menschen endlich mal etwas ändern kannst.«, sagt er und Narie sieht ihn überrascht an.
»Aber... du lebst in Distrikt 2. Euch geht es doch gut hier, oder nicht?«, möchte sie dann wissen und er lacht spöttisch.
»Uns geht es so gut, wie es einem unter dem Kapitol gehen kann, nicht mehr, nicht weniger.«, sagt er dann und Narie nickt. Doch dann realisiert sie, was er gesagt hat. Sie will keine Revolution starten, sie will eine verhindern.
»Ich... ich denke nicht, dass ich in der Lage bin eine Revolution zu starten. Und ich glaube auch nicht, dass ich das möchte.«, fügt sie am Ende noch leiser hinzu. Verwundert sieht er sie an. Sie hatte all das getan und will nichts damit bezwecken?
»Willst du nicht etwas verändern? Dafür sorgen, dass es den Leuten in Panem besser geht?«, fragt er dann verwundert und Narie schüttelt traurig den Kopf.
»Nein... nicht, wenn ich diese Opfer eingehen muss.«, nuschelt sie, dann steht sie auf und geht.
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Rebel || Hunger Games
Fanfiction* Fortsetzung zu "Fighter"! Narie hatte die Arena erfolgreich verlassen und wollte eigentlich nur noch eins: Ihr Leben in Ruhe zu Ende leben und die Hungerspiele vergessen. Doch scheinbar hat Präsident Snow andere Pläne. Denn für das dritte Jubelju...