Kapitel 12

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Kapitel 12 – Das Gefühl der Freiheit

Distrikt 4

»Danke, Annie.«, sagt Narie und beginnt damit, sich die Schminke von ihrem Gesicht zu reiben. Annie lässt sich auf den Badewannenrand fallen und besieht sich Narie genau.

»Ich glaube ich habe einen Bikini, der perfekt zu dir passt. Wenn er gut ist, dann kannst du ihn behalten, mir passt er nämlich nicht mehr. Ich bin ziemlich dürre geworden in letzter Zeit.«, erklärt sie und Narie schmeißt das Tuch weg, dann sieht sie zu Annie.

»Oh! Ich meinte aber nicht, dass du dick bist! Du hast eine tolle Figur, ich meinte nur-«

»Ich weiß wie du das meintest, Annie. Mach dir keine Sorgen.«, unterbricht Narie sie sofort und lächelt das Mädchen vor sich an.

»Gut.«

»Wie alt bist du eigentlich?«, möchte Narie dann wissen, als sie gemeinsam in Annies Zimmer gehen.

»Ich bin 21... zwei Jahre jünger als Finnick.«, erzählt sie und kramt weiter in ihrem Schrank herum.

»Und du?«, fragt sie dann und sieht kurz zu Narie.

»Ich bin 18 geworden, als Finnick bei mir war.«, antwortet sie ihr und sieht auf den Stoff, den Annie in den Händen hält.

»Oh, dann alles Gute nachträglich.«

»Danke.«

Annie dreht sich zu Narie um und hält einen schwarzen Bikini in den Händen.

»Hier, ich denke der müsste dir passen.«, sagt sie und reicht ihn Narie. Diese besieht ihn sich kurz.

»Der ist mega schön.«, sagt sie dann und lächelt. Auch Annie scheint froh zu sein, dass er ihr gefällt.

»Du kannst ihn im Bad anprobieren. Wenn er dir passt, dann behalt ihn gleich an.«, Annie zeigt ihr wo das Bad ist und geht dann um sich selber einen Bikini herauszusuchen. Nach wenigen Minuten kommt Narie wieder aus dem Bad, mit dem Bikini angezogen.

»Der ist so toll.«, sagt sie und auch Annie staunt.

»Wow.«, sagt sie und kann sich gerade noch selber daran hindern einen Kommentar zu Narie und ihrem Bruder zu sagen.

»Der steht dir wirklich gut. Ich schenke ihn dir.«, sagt Annie dann noch und nimmt ihren eigenen Bikini.

»Danke sehr, Annie. Das weiß ich wirklich zu schätzen.«, sagt sie und lächelt. Annie geht an ihr vorbei ins Bad und zieht ihren eigenen Bikini an, dann darüber wieder ihre Kleidung, ebenso wie Narie es macht.

»Okay, lass uns gehen, es wird sonst zu spät.«

Gemeinsam gehen beide Mädchen an den Strand, an dem Marvel und Finnick schon zwei Decken ausgebreitet haben. Annie lässt sich zielstrebig auf die Decke, auf der Marvel sitzt fallen, deshalb setzt sich Narie zu Finnick. Aber sie sieht nicht zu ihm, sondern lieber auf das Meer. Der Geruch davon steigt ihr in die Nase und sie atmet tief durch.

Dann sieht sie zu Finnick. Dieser sieht sie ebenso an, sein Gesichtsausdruck ist aber fragend.

»Ich gehe jetzt schwimmen. Ich war noch nie im Meer schwimmen.«, sagt sie, steht auf und zieht sich bis auf den Bikini aus. Finnick und Marvel ziehen fast synchron beide scharf die Luft ein und Annie beginnt zu kichern. Narie bekommt das allerdings nicht mir, da sie schon auf dem Weg zum Wasser ist. Annie sieht zu Finnick, doch dieser scheint nicht zu verstehen, wieso Annie ihn so auffordernd ansieht.

»Finnick, sie war noch nie im Meer schwimmen.«, erinnert Annie ihn und auch Finnick scheint endlich zu verstehen, was sie sagen will. Narie hatte in einem See schwimmen gelernt. In einem See ohne Tiere, ohne Pflanzen und vor allem ohne Wellengang. Und dieser ist im Moment gar nicht mal wenig. Schnell zieht Finnick sich auch bis auf die Badehose aus und rennt ihr dann hinterher, als er sieht, dass sie schon bis zur Hüfte im Wasser steht und immer weiter hineinzugehen scheint. Schnell holt er sie ein und kommt neben ihr zum Stehen. Narie registriert das, sagt aber nichts dazu. Stattdessen geht sie immer weiter ins Wasser und schwimmt irgendwann einfach los. Dann dreht sie sich auf den Rücken und lässt sich von den Wellen treiben. Finnick schwimmt auch etwas herum, achtet aber immer wieder auf Narie. Er weiß noch, wie Annie beim ersten Mal schwimmen so weit draußen untergegangen war.

»Finnick, so stell ich mir das Gefühl der Freiheit vor.«, lacht Narie dann fröhlich und schwimmt etwas herum. Das erste Mal seit langem vergisst sie alles, was sie im Moment belastet. Es ist, als wäre sie einfach nur frei.

Finnick beginnt automatisch zu lächeln, als er Narie so fröhlich sieht und schwimmt direkt neben sie.

»Kann ich dich etwas fragen?«, fragt er dann und Narie dreht den Kopf zu ihr.

»Natürlich.«, antwortet sie ihm und wartet auf das, was er fragen will. Finnick scheint einen Moment lang mit sich selber zu ringen, dann sieht er ihr direkt in die Augen.

»Womit droht Snow dir? Was musst du tun, dass er seine Drohungen nicht wahr werden lässt?«, fragt er und Narie sieht ihn erschrocken an. Einen Moment vergisst sie, dass sie sich über Wasser halten muss und geht fast unter, doch sie kann sich gerade noch so über Wasser halten. Dann sieht sie sich um und stellt sicher, dass Marvel und Annie nicht in der Nähe sind.

»Er will alle töten, die mir wichtig sind.«

Rebel || Hunger GamesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt