Epilog

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Epilog

Als der Jet mit einem unsanften Rumpeln auf dem Boden von Distrikt 13 ankommt, staunt Narie nicht schlecht. Sie hatte gemeinsam mit Finnick vor dem Fenster gestanden und beobachtet, wie sich mitten aus dem Nichts eine Luke geöffnet hatte, in der der Jet verschwunden war. Kurz darauf wusste sie, dass sie nun komplett unter der Erde war und hatte fasziniert beobachtet, dass Distrikt 13 ganz und gar nicht zerstört war. Im Gegenteil. Sie hatte sich niemals vorstellen können, dass ein ganzer Distrikt völlig unbemerkt komplett unter der Erde verschwunden sein kann. Doch allein der Anblick der dutzenden Flugzeuge im Hangar hatten sie vom Gegenteil überzeugt.

Durch ihre Faszination abgelenkt hatte sie nicht gemerkt, dass Blight sie mit einem sorgenvollen Blick bedacht hatte. Nicht nur, dass er gesehen hat, wie nah sich Finnick und Narie mittlerweile sind (und er langsam das Gefühl hatte, dass sie sich lieber dem Sieger aus Distrikt 4 anvertraute und nicht mehr ihm), hatte er ebenfalls gemerkt, dass sie sich in der Arena erneut verändert hatte.

Nachdem sie das erste Mal aus den Spielen kam war sie völlig überwältigt von dem, was dort geschehen ist. Sie wirkte ängstlich, zerbrechlich und völlig eingeschüchtert. Doch dieses Mal ist es anders. Er erkennt es. Er sieht, dass sie nicht im Geringsten eingeschüchtert ist. Nein, es wirkt fast so, als würde sie stärker, mutiger und irgendwie auch kälter aus der Arena zurück sein. Und das macht ihm mehr Angst, als er zugeben würde.

Der Soldat, der sich Narie als Boggs vorgestellt hatte, brachte sie zu dem ihr zugewiesenen Zimmer. Mit einem sanften Lächeln öffnet Narie die Tür des Zimmers und wird von ihrer Mutter sogleich in eine feste Umarmung gezogen. Ihre Mutter spricht kein Wort, doch sie weiß, dass dies auch gar nicht nötig ist. Noch nie hatte sie solch eine Umarmung von ihrer Mutter erhalten. Und obwohl sie spürt, dass ihre Mutter glücklich ist, ihre Tochter lebend wieder zu sehen, spürt Narie auch, dass etwas nicht so ist, wie es sein sollte. Sie löst sich von ihrer Mutter und entdeckt ein kleines Mädchen auf einem der Metallbetten sitzen.

»Rosie!«, freut sie sich und umarmt auch das kleine Mädchen freudig. Doch Rosies sonst so fröhliches Gesicht ist von einem leidenden Ausdruck geprägt. Sofort geht Narie vor ihr auf die Hocke und sieht das Mädchen sanft an.

»Was ist los, meine Kleine? Wo ist Zane?«, fragt sie sanft, was Rosies leidenden Gesichtsausdruck allerdings nur noch schlimmer macht.

»Papa hat es nicht geschafft.« Verwirrt sieht Narie sie an. Doch noch bevor sie eine weitere Frage stellen kann, fällt ihr etwas auf, das ihr schon viel eher hätte auffallen sollen.

»Was meinst du? Wieso seid ihr überhaupt hier? Und wo ist Dad?« Rosie wendet den Blick ab und Narie sieht unsicher zu ihrer Mutter. Alice verzieht nur das Gesicht und beginnt dann langsam zu sprechen.

»Narie... es gab einen Angriff.«, meint sie leise und voller Trauer in ihrer Stimme.

»Einen Angriff?«

»Auf unseren Distrikt. Die Friedenswächter kamen mit ihren Hovercrafts und haben Brandbomben abgeworfen.« Unsicher richtet Narie sich auf. Sie kann erahnen, was ihre Mutter ihr sagen möchte und wünscht sich nichts mehr, als dass ihre Mutter ihre Vermutung nicht bestätigen wird.

»Wir haben versucht zu fliehen, aber es haben nicht viele von uns daraus geschafft. Dein Vater und Zane haben versucht so vielen Menschen zu helfen, wie nur möglich... und gaben ihr Leben dafür.« Narie schlägt geschockt die Hände vor den Mund und spürt, dass ihr die Tränen in die Augen steigen. Sie kann nicht fassen, was sie dort hört. Ihr Vater und Zane sollen tot sein? Einfach so? Narie hat das Gefühl, dass ihr erneut der Boden unter den Füßen weggerissen wird. Wie viele schlechte Nachrichten kann man innerhalb weniger Stunden eigentlich erfahren? Wieso passiert das alles ihr?!

Doch schon, als sie diesen Gedanken hat, weiß sie die Antwort darauf. Dies alles geschieht ihr dank Präsident Snow. Und so ungern Narie es auch zugibt: Sie hatte etwas ins Rollen gebracht, was sie nicht mehr aufhalten kann. Es ist ihre Schuld, dass dies alles geschieht. Seit sie in der Arena die verdammten Beeren rausgeholt hatte.

Narie sieht zu Rosie und ihrer Mutter, die beide mit Tränen in den Augen zu ihr sehen. Und in diesem Moment fasst Narie einen Entschluss:

Snow muss brennen. Und wenn es das letzte ist, das sie tun wird.



Hallo an die wenigen Leser, die noch nicht das Interesse an der Geschichte verloren haben. Zuersteinmal Herzlichen Glückwunsch, ihr habt es bis zum Ende geschafft.

Bevor ihr fragt: Ja, es wird eine Fortsetzung geben. Mein innerer Monk und ich können es nicht ertragen die Reihe nicht abgeschlossen zu sehen. Außerdem war Fighter mein erstes größeres Projekt und behält damit (gemeinsam mit den dazugehörigen Fortsetzungen) immer einen besonderen Platz in meinem Herzen.

Aber nein, ich weiß noch nicht, wann es diese Fortsetzung geben wird. Geplant ist der dritte und letzte Teil schon in meinem Notizbuch, aber wahrscheinlich wird es wieder an der Umsetzung bzw der Motivation hapern.

Was ich außerdem noch machen werde und was mir sehr wichtig ist: Diese Geschichte zu überarbeiten, damit ich mit ihr wirklich zufrieden bin. Die letzten Kapitel habe ich innerhalb von zwei Tagen nur noch so dahingeklatscht, damit ich das Elend (diese Geschichte) endlich beenden kann. Das brauchte ich einfach, um fertig zu werden und meine Motivation wiederzufinden. Hat bisher gut geklappt, mal schauen, ob das mit der Überarbeitung auch so gut klappt.


Danke an alle, die die langen Wartezeiten zwischen den einzelnen Kapiteln ertragen konnten und bis zum Ende durchgehalten haben. Über eure Kommentare würde ich mich sehr freuen ;)

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