five

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“And even though our bodies could not touch, our souls did. Even though my hands could not wonder the depths of your skin, my mind would wonder yours, and faster than the others, we became one.”

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Die dunklen Locken umrahmten das leicht gebräunte Gesicht und seine grünlichen Augen leuchteten wie ein Wald, der in voller Blüte stand. Die dunklen Jeans schmiegten sich an seine Beine und das Hemd, leicht geöffnet, hing locker über seine breiten Schultern. Die Haut - voller Tinte, die für immer seinen Körper zieren würde - zog meinen Blick förmlich an - es schien schier unmöglich ein anderes Objekt oder Subjekt zu betrachten. Harry füllte den Raum. 

"Rose? Hier dein Pinsel. Die Farbe steht dort. Sie hatten leider nur hellblaue und violette Farbe im Baumarkt. Ich hoffe das ist in Ordnung. Ich lasse euch jetzt alleine. Viel Spaß ihr beiden!", Mrs Bloom grinste; wie immer war diese Frau voller Optimismus. Vorsichtig schielte ich zu Harry herüber. Ich kann verstehen, dass er mich jetzt hasst. Ich würde es an seiner Stelle auch tun. Das hier, diese Zimmer-Veränderungs-Situation, das war die Strafe, weniger für ihn sondern eher für mich. Ich hatte noch nie in meinem Leben so unerträgliche Schuldgefühle. Diese Schuldgefühle, die durch deine Venen hoch zu deinem Gehirn krabbeln. Diese Schuldgefühle enden immer damit, dass man alleine in der Ecke liegt und heult, so lange bis das Fass leer ist - nur leider ist mein Fass recht groß.

So 'selbstständig' wie ich bin, ging ich zu dem Farbeimer und versuchte ihn zu öffnen. Doch der Deckel wollte nicht von dem Eimer getrennt werden. Ich zog und zog, bis der Deckel mir aus der Hand flog. Farbtropfen spritzten durch den Raum und leider, leider leider, landeten drei von diesen Tropfen auf Harry. Er funkelte mich böse an, "Ist das dein ernst?"

"Es - es tut mir Leid, wirklich Harry, ich wollte das nicht.", schnell sprang ich auf und wischte wie wild mit einem Tuch über sein Hemd. Die Farbe ging natürlich nicht weg. "Harry ich kaufe dir ein neues Hemd.", beschämt sah ich zu Boden. Das hier ist wie ein schlechter Film.

Hustend riss er mir das Tuch aus der Hand und ging zu dem Farbtopf. Harry tauchte seine Hand in den Eimer und dann flog die Farbe auch schon in meine Richtung. Schreiend zuckte ich zusammen und sah wie seine Augen aufleuchteten. Er lächelte, Harry lächelte. Das war alles was ich jetzt brauchte. Kichernd lief ich zum Farbeimer und warf ihm ebenfalls Farbe an den Kopf. 

"HEY!", rief er mir hinterher, "Das kannst du doch nicht machen!". Lachend sah er mich an, dann schwieg er und seine Mimik veränderte sich erneut. Der triste Harry war wieder da. Man spürte förmlich wie sich sein Gemütszustand veränderte - ich bekam eine Gänsehaut und hielt die Luft an. "Ich denke wir sollten jetzt anfangen", sagte ich ruhig. 

Ohne auch nur ein Wort zu wechseln strichen wir mein Zimmer in einem hellen violett. Als er fort war kramte ich meinen Edding aus der Tasche und begann zu malen. Der wunderschöne Kontrast der violetten Farbe und des schwarzen Eddings waren der Grund weshalb das Portät des fiktiven Mannes so eine besondere Wirkung auf einen hatte. Es war kein detailliertes Porträt, es bestand nur aus einer schwarzen Silhouette, ein einfacher Umriss. Das Innere des Menschen bleibt verborgen.

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Harry nahm mir den Pinsel aus der Hand und tauchte ihn in die hellblaue Farbe. Gekonnt strich er die eine Wand in seinem Zimmer, während ich die Bewegungen seines Körpers studierte. Die Art und Weise, wie seine Muskeln sich anspannten und entspannten, es war faszinierend. Ich musste immerwieder daran denken wie stark und unnahbar dieser Mann auf einen wirkte, aber nachdem ich seine intimsten Gedanken gelesen hatte, wusste ich wie fragil dieses Gerüst war. Innerlich trauerte er, deswegen war er ja hier. Wenn es ihm gut gehen würde, wäre er auf einer normalen Schule oder würe um die Welt reisen - Sein Leben genießen. Doch er sitzt hier, mit mir, in diesem Raum und ich kann meine Augen nicht von ihm lassen. Er ist die Personikfikation der Sucht und seine Seele ist voller Metaphern, die einen so interessieren. Man will ihn gar nicht auf sexueller Ebene begegnen, nein Rose will wissen was er denkt. Ich will die tiefen seiner selbst erfahren und ich will dass er auch meine Gedanken kennt. 

Harry sah zu mir auf, "Wäre nett, wenn du mir helfen würdest. Du bist keine Dekoration."

Innerhalb von zwei Stunden war das ganze Zimmer hellblau. "Ich denke wir können jetzt Mrs Bloom bescheid sagen!", sagte ich erfreut. "Ja, ich glaub auch.", flüsterte Harry.

"So so Rose, ihr seid also fertig. Komm wir besichtigen mal das Kunstwerk.", voller Tatendrang griff Mrs Bloom nach meiner Hand und zog mich in Harrys Zimmer. "Wow, es ist schon interessant, wie sehr die Stimmung von einer Farbe abhängt.", staunend sah sie sich um. Harry nickte ihr zufrieden zu und lächelte. Da war es wieder, dieses Strahlen in seinen Augen.

"Und nun zu dir, Rose", mit einer kleinen Geste deutete sie auf den grauen Flur. Schnell schritten wir zu meiner feinen Zelle, die nun in einem violett erstrahlte. "WOW", schrie sie kurz und klatschte in die Hände. Sie ging weiter in das Zimmer hinein, wobei ihr Blick auf die schwarze Abbildung fiel. Mit großen Augen sah sie erst mich an und dann Harry. Dieser stand auch mit einem offenen Mund da. Ich verstand ihre Aufregung nicht, bis auch mir klar wurde, dass ich dort an meine Wand ein Porträt von Harry gemalt habe...

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NEUES KAPITEL - NEUES GLÜCK :) hoffe es gefällt euch 

FRAGMENT [h.s.]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt