twelve

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"Slow, so slow, I fell to the ground on my knees.

So don’t fall in love there’s just too much to lose 
if you’re given the choice, I’m begging you choose to 
walk away, walk away, 
don’t let it get you, I can’t bare to see the same 
happen to you.”

- Mayday Parade // Terrible Things

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Unsere Herzen kollidierten in diesem Krankenhaus. Ich fühlte mich geborgen, oh so sicher und geliebt. Auch wenn dieses Gefühl nur für ein oder zwei Sekunden anhielt - Ich war bei ihm. Harry's Locken hingen schlapp herunter und streiften seine dunklen Augenbrauen. Er richtete seine grünlichen Augen auf mich und sah mich aufmerksam an. Ich war sein persönliches Rätsel und die Buchstaben schienen davon zulaufen - Vielleicht sollte er es nicht lösen. 

"Rose. Pass auf.", sagte er, ehe Blut aus seinem Mund quoll und über seine schmalen Lippen lief. "Harry?", ich schrie seinen Namen und suchte nach der Ursache. Er presste seine Hand fest auf den Bauch. Langsam drehte ich mich um und sah Mrs Bloom. Sie lächelte friedlich, "Rose, mein Kind, kommst du?Wir wollen jetzt gehen. Harry ist nicht hier."

Überall lief das Blut über seinen wunderschönen Körper, sein Blick war leer und tot - Er war tot. 

                             ***

"Aufwachen Dornröschen.", eine männliche Stimme, die mir bekannt vorkam, erklang in der Nähe meines Gesichtes. Brummend öffnete ich die Augen und sah ihn. "Wo bin ich?", fragte ich verschlafen.

Er musste es mir nicht sagen, denn alles was passiert ist stürtzte binnen Sekunden auf mein Gehirn ein und verursachte schlimme Kopfschmerzen.

Ich war im Lagerhaus. Mrs Pierce hat mich hier hin gebracht. Aber warum? Harry war weg. Und wer ist das hier?

Längere braune Harre, braune Augen, charmantes Lächeln, Tattoos - Ich überlegte wer der schöne Fremde war.

Fragen, Fragen, Fragen, aber keine Antworten.

"Wer bist du?", fragte ich ihn erneut. "Das ist echt tragisch.", sagte er lachend und ging aus dem Raum.

Also geht er davon aus, dass ich ihn kenne? Oder denkt er, jeder müsste ihn kennen? Er sah gut aus, das musste ich ihm schon lassen aber mehr war da bestimmt nicht. Schnell stand ich auf, fiel aber sofort zurück auf das Sofa. "Verdammt.", zischte ich wütend und begutachtete stattdessen meine Beine - Blass, dünn, blutig und voller Flecken. Super Leistung Rose, sehe ja richtig entspannt aus. Man könnte meinen ich wäre im Urlaub und nicht auf der Flucht.

"Hier sind ein paar frische Hosen und T-Shirts. Mrs Pierce kommt gleich, sie wollte dir beim duschen helfen. Ich könnte dir ja auch helfen.. ", er zwinkerte mir zu," ..aber sie meinte ich soll dich alleine lassen.", lachend sah er mich an. "Du bist hübsch", sagte er. "Wer bist du?", antwortete ich trocken und ignorierte sein Kompliment.

"I'm the devil. I'm Blake Summers", grinsend drehte er sich um die eigene Achse und zupfte seine Jacke zurecht. Harry tat das auch immer. Dicke Tränen standen mir in den Augen. "Du lebst?", stotterte ich. "Wenn du Mrs Bloom fragst, dann bin ich tot. Aber wie du ja siehst, lebe ich.", sein ernster Ton überraschte mich. "Wo ist Harry?" - "Ich weiß es nicht. Deswegen bist du ja hier." 

Ich sah in seine Augen und wusste, dass er die Wahrheit sagte. Harry war sein bester Freund - Er liebte ihn vermutlich mehr als ich. Die Tür knackte und Mrs Pierce trat ein. "Rose, du bist hier. Gott sei dank."

"In diesem Haus reden wir nicht von Gott", Blake spuckte verächtlich auf den Boden, "Sie wissen genauso wie ich, dass es keinen Gott gibt. Und wenn dort draußen etwas ist, dann muss er vor mir auf die Knie gehen und um Vergebung bitten. Nicht ich bin der Sünder, Gott ist es. Er hat mich dort alleine gelassen. Würde er existieren", er lachte bitter, "..dann würde meine Mutter noch leben. ICH WÄRE NICHT HIER. HARRY WÄRE IN SICHERHEIT UND SIE..", Blake zeigte auf mich,"SIE WÜRDE NICHT AUSSEHEN WIE EINE MISSHANDELTE LEICHE." Er schrie bis ihm die Tränen kamen. 

Blake hatte Recht, niemand hat uns geholfen. Für die anderen Menschen und für Gott sind wir tot. Wir waren die Vögel im goldenen Käfig, die nicht fliegen durften. 

"Beruhig dich", sagte Mrs Pierce. Was? Verwirrt sah ich sie an. "Kann mir jetzt bitte jemand erklären, was hier passiert?Mrs Pierce?", fragte ich ungeduldig. "Bitte nenn mich May. Komm, ich helfe dir erst. Blake kocht jetzt für uns."

May stützte mich, begleitete mich ins Badezimmer und half mir in die Dusche. "Das schaffe ich schon alleine.", lächelnd zog ich den Duschvorhand vor mich, sodass sie mich nicht sehen konnte. Das heiße Wasser lief über die blutige Haut und es brannte so sehr, oft zuckte ich zusammen und biss mir auf die Lippe, um nicht zu schreien. Ich fühlte mich so dreckig und stand bestimmt eine halbe Stunde unter laufendem Wasser.

Als ich die Augen nach langer Zeit wieder öffnete sah ich ihn. Harry saß dort und lächelte, er schob den Vorhang zur Seite und trat samt Klamotten in die Dusche ein. Seine Hand ruhte auf meiner nassen Wange. Er lächelte zufrieden und seine Augen wurden schwarz, Blut lief aus ihnen heraus. Das Blut, so viel rotes Blut, floss über meinen nackten Körper. Ich weinte und schrie und hielt ihn fest, doch er war zu schwer. Wir fielen zu Boden. 

"Rose? Verdammt Rose?", Blake schrie meinen Namen. Doch er schien so weit entfernt zu sein. "Harry", schluchzte ich. Harry war fort. Ich war alleine in dem Raum und aus dem Blut wurde wieder klares Wasser. Keuchend krabbelte ich aus der Dusche und legte mich auf den Boden. Das Handtuch breitete ich auf meinem Körper aus, um mich etwas abzudecken.

Plötzlich wurde die Tür hektisch geöffnet. Blake stand dort und sah mich ängstlich an. "Scheiße.", sagter er und kniete sich neben mich, "Mach das NIE wieder." Ich nickte wild und versuchte wieder normal zu atmen. "Was ist passiert?", fragte er ruhig. Ich sah wie er zitterte. Passiert ihm das auch? "Blake siehst du ihn auch?". Er nahm meine Hand in seine. 

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Neues Kapitel ♥

Hoffe es gefällt euch :)

Was denkt ihr.. Was wird jetzt passieren? 

FRAGMENT [h.s.]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt