Part 62

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Im Auto checkte ich nochmal, ob ich genug Süßigkeiten und eine Powerbank dabeihatte. Danach schrieb ich Kyle, dass ich gleich unterwegs war und wartete auf Kjell.
Im Krankenhaus verabschiedete und bedankte ich mich bei Kjell und ging zu Kyles Zimmer. Ich klopfte an und betrat das Zimmer leise, wo ich eine Krankenschwester bei Kyles Bett stehen sah. Er beschwerte sich grade, dass er das nicht essen mochte, was mich zum Lächeln brachte. Die Krankenschwester drehte sich zu mir um und bettelte: „Vielleicht kannst du ihn dazu bringen, zu essen. Viel Glück!“
Sie ging aus dem Zimmer und ich setzte mich auf sein Bett. „Ich werde dich schon nicht zwingen“, grinste ich, was ihn aufatmen ließ. Ich holte alle Süßigkeiten aus meiner Tasche und gab ihm die Powerbank. Glücklich aufatmend steckte er sein Handy daran an und öffnete eine Packung Chips, die ich ihm mitgebracht habe. Er bot mir welche an, aber ich lehnte ab. "Ich hoffe, dass die Zwillinge nicht sauer sind, dass ich ihnen alle Snacks von zuhause geklaut habe", grinste ich.
"Das geht auf meine Kosten", lächelte er und kratzte sich am Hinterkopf. Dann würde ich wieder ernst.
"Wie geht's dir? Wie lange musst du hierbleiben?", fragte ich besorgt.
"Mir geht's besser, wenn du da bist", er lächelte verlegen, als er das schüchtern sagte, "und ich muss noch zwei Wochen hierbleiben und danach muss ich vier Wochen lang auf Krücken gehen oder noch besser im Rollstuhl sitzen. Währendessen muss ich Therapie machen", jammerte er. "Ich hatte nicht viel Glück. Hätte der Typ ein paar Millimeter weiter links getroffen, wäre die Kugel nur ins Fleisch und nicht in den Knochen gegangen."
Ich verschränkte meine Finger mit seinen und legte mich neben ihn. "Warum tust du das? Und vor allem wie machst du das?", fragte er mich plötzlich.
"Was mach ich denn?", fragte ich zurück und schaute ihn verwirrt an.
"Mich so verrückt machen."
"Wie du mir, so ich dir", lächelte ich und küsste ihn.
Wir kuschelten noch eine Zeit lang, bis ich mich auch mal verabschiedete. Ich schaute noch nach, wann der nächste Bus kam. Ich hatte noch eine Viertelstunde Zeit, also holte ich mir beim Bäcker ein Brötchen, um mich danach zum Bus zu begeben.
Als ich zuhause war, klingekte ich an der Haustür hnd wartete, bis mir Martinus die Tür öffnete. "Hast du alle Süßigkeiten geklaut?", bekam ich als Begrüßung.
"Guten Morgen, Martinus! Ich hab dich auch so vermisst! Und ähh..ja hab ich, danke!", sagte ich hastig und wollte an ihm vorbeigehen, aber er hielt mich am Handgelenk fest.
"Das machst du wieder gut, verstanden?", drohte er mir gespielt ernst, ließ mich los und stapfte beleidigt in sein Zimmer.
Lächelnd ging ich in mein Zimmer und warf meine Sachen auf mein Bett. Ich verband mein Handy mit meiner Bluetooth-Box und schaute mir ein paar Choreos von Marcus & Martinus an. Ich konzentrierte mich dann auf das Lied Together. Ich muss zugeben, der Tanz war echt nicht so easy peasy wie gedacht. Bei ein paar Stellen konnte ich die Moves einfach nicht so ausführen wie ich wollte. Laut stöhnend ließ ich mich auf meinem Bett nieder, als die Tür aufging. "Soll ich dir helfen?", fragte Martinus.
Ich nickte langsam und stand auf. Ich stellte mich auf die Anfangsposition, wo er gleich "Stop" rief. Tinus kam zu mir und rückte meine Hüften in die richtige Position, nachdem er mich gefragt hatte.
"Halte hier mehr Spannung. Sonst fällst du gleich mal um", riet er mir. So ging es fast zwei Stunden lang, bis ich dann wirklich alles konnte. Glücklich umarmten wir uns und ließen uns dann aufs Bett fallen.

How come?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt