1. Kapitel

1.3K 58 17
                                    

Als der Junge langsam zu sich kam, dröhnte ihm der Kopf.
Er befand sich in einer metallernen Box, die mit rasanter Geschwindigkeit nach oben rauschte.
All seine Erinnerungen waren wie weg gefegt.
Er wusste nicht mal seinen Namen.
Die Box wurde immer schneller und er drohte sich zu übergeben.
Er schrie und schlug gegen das Gitter, doch es half alles nichts.
Panisch setzte er sich in eine Ecke und wartete, bis sein Ende kam.
Auf einmal wurde die Box langsamer und ein Tor öffnete sich mit einem quietschen.
Das helle Tageslicht blendete ihn und der Junge kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen.
Er konnte ganz viele Jungs erkennen, die ihn erschrocken anstarrten.
,,Thomas! Er ist an allem schuld!",rief ein dunkelhäutige Junge und die anderen stimmten ihm zu.
Thomas? Wer war Thomas? War er das etwa und an was war er Schuld?
Warum konnte er sich an nichts erinnern?
,,Gally, hol ihn raus!",meinte der dunkelhäutige und ein anderer Junge mit auffälligen Augenbrauen trat vor, packte den braunhaarigen am Arm und zog ihn aus der Box.
Sein Herz schlug immer noch wie verrückt.
Er sah sich um. Rund herum waren hohe Mauern.
,,Wo bin ich hier? Wer seid ihr?",wollte der Junge wissen, der offenbar Thomas hieß.
,,Tu nicht so. Du weißt genau wo du bist und wer wir sind",zischte der Junge mit den Augenbrauen.
Was hatte das alles zu bedeuten?
Thomas verzweifelte.
Langsam entfernte er sich von den Jungs, dann begann er zu rennen.
Er rannte in den Wald, solange, bis er auf der anderen Seite ankam und die Mauern bedrohlich vor ihm aufragten.
Verzweifelt setzte er sich auf den Boden, wo zwei Mauern aufeinander trafen und lehnte den Kopf an seine Knie.
Was war das für ein merkwürdiger Ort und warum hassten mich alle?
Eine kleine Träne bildete sich an seinem Auge und rann über die Wange.
,,Du solltest hier nicht so alleine im Wald herum sitzen. Komm ich zeig dir alles",riss ihn jemand aus den Gedanken.
Verwundert sah Thomas auf.
Dort stand ein Junge mit blonden Haaren.
Er hatte das gar nicht gehässig ausgesprochen. Eher freundlich.
,,Willst du hier fest wachsen? Komm jetzt",meinte dieser und Thomas hätte schwören können, dass der Junge ein winziges Lächeln auf den Lippen hatte.
Er stand auf und folgte ihm über die Lichtung.
,,Warum hassen sie mich alle?",wollte Thomas wissen.
,,Mit der Zeit wirst du es schon herausfinden", antwortete der blonde.
Das war nicht die Antwort, die sich Thomas erhofft hatte, aber er sagte nichts mehr.
,,Da drüben arbeiten die Schlitzer. Sie kümmern sich um die Tiere, die wir...naja essen",erklärte der Junge und deutete auf eine rundliche Hütte in der Ferne.
,,Da sind die Baumeister. Sie haben alles hier gebaut und daneben sind die Gärtner, die sich um unser Beet kümmern",redete er weiter.
Thomas sah sich fasziniert um.
,,Ach und die Läufer, aber die sind tagsüber im Labyrinth und suchen nach einem Ausgang",fügte er noch hinzu und als er das Wort "Labyrinth" erwähnte, verfinsterte sich sein Blick.
Alles war hier seltsam und dieser Junge war der einzige, der bis jetzt mit Thomas geredet hatte.
Ab hier schien der Rundgang beendet zu sein, also verkroch sich Thomas wieder in eine ruhige Ecke, von wo aus er sie anderen beobachten konnte.

Lost in the Maze (Newtmas) Maze RunnerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt