Es ist kompliziert...

7. Kapitel

Am nächsten morgen wache ich auf und bin super müde, da ich wie jede Nacht der letzten Tage schlecht geschlafen habe. Heute ist Dienstag und ich habe Ganztag. Als ich mich anzogen habe, frühstücke ich noch schnell und gehe in den Bus. Plötzlich fällt mir die Nachricht an Thomas wieder ein. Ich habe nicht viel Hoffnung auf eine Antwort, aber ich wünsche mir einfach eine Antwort und das alles wieder normal wird. Eigentlich ist jetzt alles wieder wie vorher, aber die paar Tage, die ich mit ihm verbracht habe, kamen mir vor wie eine Ewigkeit. Es ist alles so gut gelaufen und jetzt? Jetzt läuft irgendwie alles den Bach runter. Ganz in Gedanken versunken vergesse ich die Nachricht schon wieder. Als ich schon im Unterricht sitze fällt mir die Nachricht wieder ein und irgendwie muss ich jetzt wissen, ob ich eine Antwort bekommen habe. Ich überlege kurz, melde mich dann und frage meine Lehrerin:„Ich muss mal kurz zur Toilette." Sie erlaubt es mir und ich verlasse den Klassenraum mit verwirrten Blicken von Betty und Dolly im Rücken. Sie kennen mich schon so lang und so gut, dass sie wissen, wenn ich lüge oder mich anders benehme. Sie fragen mich schon seit mehreren Tagen, was los ist, doch möchte nicht darüber reden. Wenn es so weiter geht, muss ich ihnen irgendwann davon erzählen. Vielleicht könnten sie mir auch in dieser Situation helfen. Bevor ich es wieder vergesse hole ich mein Handy raus und schließe mich in einer Toilettenkabine ein, damit mich kein Lehrer entdeckt. Es ist tatsächlich eine Nachricht auf meinem Handy. Ich öffne sie und freue mich unglaublich, dass sie von Thomas ist. Doch was beinhaltet sie? Ich zögere bevor ich sie lese, doch ich versuche positiv zu denken und fange an zu lesen. Er schreibt:
„Hi Caro,
es tut mir so leid, dass unser Date am Ende so blöd gelaufen ist..."
Also war es ein Date! Ich freue mich, doch es bringt mir vielleicht ja trotzdem nichts, wenn er mich jetzt ignoriert.
„...Ich kann verstehen, dass du Fragen hast, aber es ist kompliziert. Ich werde versuchen dir einige Fragen zu beantworten. Können wir uns Dienstag in der ersten Pause treffen. Wir treffen uns vor deinem Klassenraum."
Was soll das heißen er versucht meine Fragen zu beantworten? Naja, wenigstens lässt er sich hören. Die restliche halbe Stunde bis zur ersten Pause dauert eine gefühlte Ewigkeit. Als die Schulglocke dann endlich klingelt, habe ich meine Sachen schon gepackt und verlasse den Klassenraum zügig, doch Thomas ist noch nicht da. Natürlich, es hat ja gerade erst geklingelt. Wie soll er denn auch so schnell hier her kommen. Doch Dolly und Betty kommen zu mir und fragen mich, was los ist, doch im selben Moment kommt auch Thomas. Ich schaue meine Freundinnen entschuldigend an und drehe mich zu Thomas um. Dieser nimmt mich an die Hand zieht mich in die Cafeteria. Hier ist wenig los und wir setzten uns an einen Tisch in einer Ecke. Wir begrüßen uns und Thomas entschuldigt sich nochmal. Ich ignoriere die Entschuldigung und fange durch meine Neugier sofort an mit meinen Fragen:„Wer waren diese Typen am Strand?" „Diese Typen sind Arschlöch**. Ich kenne sie von meiner alten Schule und nichts mehr mit denen zu tun haben, deshalb wollte ich einfach da weg." „Und warum hast du mich die ganzen Tage ignoriert?" „Ich hatte viel zu tun und ich hab gedacht nachdem was passiert ist, willst du nichts mehr von mir wissen, weil du denkst, dass ich komisch bin. Außerdem hatte ich auch ein bisschen das Gefühl von dir ignoriert zu werden." Er schaut mich hoffnungsvoll an. Ich stehe auf und umarme. Plötzlich frag ich mich, was dann die ganze Heimlichtuerei soll. Diese Frage stelle ich auch ihm:„Und warum müssen wir hier ganz in der Ecke von Cafeteria sitzen, sodass uns niemand hört?" „Ein paar Klassenkameraden aus meiner alten Schule sind jetzt auch auf dieser Schule und die sollen nicht unbedingt wissen, dass die anderen wieder in der Gegend sind. Aber das ist eine andere Sache." Mit diesen Antworten gebe ich mich erstmal zufrieden auch wenn ich noch viele Fragen habe. Ich lächle ihn an und umarme ihn wieder.