𝐭𝐰𝐞𝐧𝐭𝐲 𝐭𝐡𝐫𝐞𝐞.

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Jeongguk

Das Allererste was mich am darauffolgenden Morgen überkommt ist pure Übelkeit. So schnell ich kann, raffe ich mich auf und renne ins Bad, nur um mich gleich darauf über die Kloschüssel zu beugen und mich zu aus dem Nichts zu übergeben. Ich habe bereits gestern Abend, kurz bevor ich schlafen gegangen war, gemerkt, dass es mir nicht all zu gut geht und mich auch schon Bauchschmerzen plagten. Ich wollte aber noch nicht frühzeitig handeln und habe die Medikamente weggelassen, tja, das ist wohl die Quittung dafür.

"Scheiße..", keuche ich erschöpft und hieve mich dann kraftlos auf die Beine. Ein bisschen taumel ich noch umher, bis ich letzendlich, doch mein Gleichgewicht finde und mich am Waschbeckenrand abstütze. Mir ging es seit Jahren nicht mehr so schrecklich, ich muss mir irgendwo, irgendetwas eingefangen haben. So ein Mist.
Mit einer müden Bewegungen, greife ich nach meiner Zahnbürste und nässe sie kurz, ehe ich sie mit Zahnpasta bestreiche und mir die Zähne putze.

Es sieht wohl ganz danach aus, dass ich heute zu Hause bleiben muss, so ungern ich das auch tue. Ich kann nicht mit so einer risikoreichen Ansteckungsgefahr auf Arbeit gehen, ich würde nur noch andere anstecken und im schlimmsten Falle, den halben Betrieb lahm legen oder mitten auf den Schreibtisch kotzen. Das kann ich nicht verantworten.
Ich beschließe also, nachdem ich mir die Zähne zu Ende geputzt habe, eine kurze Email an Taehyung zu schreiben, in dem ich ihn erkläre dass ich heute nicht kommen werde aufgrunddessen, dass ich krank bin. Zusätzlich ziehe ich mich danach warm an und werfe mir zwei Tabletten gegen Magenbeschwerden ein und laufe dann los zu meinem Hausarzt.

-

"Gut,dann wünsche ich dir gute Besserung Jungkook.", wünscht er mir noch schnell, bevor ich endlich wieder aus der Praxis heraustrete und mit schnellen Schritten meinen Rückweg ansteuere. Laut der Aussage meines Arztes, habe ich mir irgendeinen Virus eingefangen und soll mir jetzt hilfreiche Medikamente aus der Apotheke holen.

In der Apotheke umhüllt mich auch schon sofort die angenehme Wärme, ehe ich mich zu einer freien Kasse wende und ihr den Belegschein aushändige. Sie liest es sich wohl kurz durch, nickt dann und läuft dann in einen hinteren Raum. Ich schließe ermüdet meine Augen und lassen den Kopf etwas hängen. Ein Glück dass ich die nächsten drei Tage frei geschrieben bin, sonst wäre ich wohl gestorben. Ja, genau so fühle ich mich gerade, als wäre ich kurz davor meine letzten Minuten zu erleben. Nein ich übertreibe auf keinen, eher untertreibe ich noch.

"Hier bitteschön, einmal diese.. und die hi-"

"Hey Jungkook!", unterbricht eine, mir eine viel zu bekannte Stimme, die nette Dame an der Kasse. Etwas verwirrt drehe ich mich zu der Person und erblicke auch so gleich das Gesicht meines ehemaligen besten Freundes, Yugyeom.

"Was machst du denn hier? Musst du nicht eigentlich für dein Studium lernen?", möchte er wissen und legt lächelnd einen Arm um mich. Die nette Frau packt derweil alles in eine Tüte und überreicht mir diese dann.

"Gute Besserung", wünscht sie mir ebenfalls, weshalb ich ihr zu nicken und mit einem 'Schönen Tag noch' das Gebäude verlasse, Yugyeom im Schlepptau.

"Hey ignorierst du mich etwa?", lacht er rau und schlägt mir, fester als erwartet, gegen den Oberarm. Ich stattdessen verdrehe nur genervt meine Augen, gehe an ihm vorbei und setze einen Fuß vor den anderen. Ich habe keine Lust auf Yugyeom, er ist damals ohne ein Wort ins Ausland ausgewandert und hat mich alleine gelassen. Er hat mir nicht einmal Postkarten gesendet oder anderweitig Nachrichten an mich geschickt. Ich war überaus enttäuscht von ihm und habe einfach nicht verstanden wie er mich ohne weiteres einfach so zurücklassen konnte. Ich habe mir so verdammt viele Vorwürfe und auch Sorgen gemacht. Vor einem knappen Monat ist er dann plötzlich wieder in Seoul aufgetaucht. Wir haben uns zufällig mal beim Einkaufen getroffen und wie zu erwarten hat er auf heile Welt getan. Natürlich habe ich mir das nicht bieten lassen und somit endet es darin dass ich ihn einfach gekonnt ignoriere, igendwann lässt er schon von alleine locker.

"Och Kookie, bist du immernoch sauer wegen dieser Sache?", lacht er wieder, doch mir ist alles andere als lachen zu mute. Wie kann er einfach so locker damit umspringen? Merkt er denn gar nicht wie sehr mich diese Sache, wie er sie nennt, verletzt hat? Ich war am Boden zerstört.

"Was willst du?", zische ich mit heiserer Stimme , aber bleibe nicht stehen sondern gehe nach wie vor den Weg entlang.

"das was mir gehört.", kontert er schnippisch und verschwindet, schneller als ich gucken kann, in die entgegengesetzte Richtung.

Ok?

Mister Kim | tk Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt