Kapitel 11

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„I'm happy for you. (Das freut mich für dich.)" Er schien es ernst zu meinen.

Den Rest des Nachmittags übten wir noch ein paar Schritte und am Ende der Stunde schien er ziemlich zufrieden mit mir zu sein. Hoffentlich konnte ich mir das alles bis morgen merken. Im Hotel war eigentlich alles wieder wie gestern. Nur meine Schwestern sahen mich andauernd mit diesem Blick an. Irgendwann war ich dann so genervt und fragte sie: „Was ist denn los?"

Sie sahen sich verschwörerisch an. Meine älteste Schwester, Jennifer antwortete mir: „Nichts, rein gar nichts." Wer's glaubt wird selig!

Als ich später noch einmal fragte antwortete meine andere Schwester, Katharina: „Dieser Liam von gestern mag dich ja sehr."

„Was soll das denn heißen?"

„Naja, dass er dich nach Hause gebracht hat obwohl du geschnarcht hast, war schon etwas seltsam." Jennifer und sie sahen sich wieder verschwörerisch an.

„Ich habe geschnarcht?", fragte ich schockiert. Ich habe noch nie geschnarcht! 

"Ja, hast du. Aber das ist jetzt unwichtig. Warum hat er dich nach Hause gebracht?"

„Er hat sich eben Sorgen gemacht!", antwortete ich genervt. Wieder dieser verschwörerische Blick.

„Magst du ihn?"

„Wie kann man ihn denn bitte nicht mögen? Ihr müsst schon zugeben, dass er nicht schlecht aussieht und echt süß ist."

„Gut aussehen tut er. Für meinen Geschmack ist er nur zu jung. Süß? Keine Ahnung, ob er süß ist oder nicht. Ich kenne ihn nicht."

„Du bist ja auch ein bisschen älter als er." Ich streckte ihr die Zunge heraus. Sie hasste es die älteste von uns vieren zu sein. Sie war sechsundzwanzig. Noch nicht sehr alt wenn ihr mich fragt. Katharina war dreiundzwanzig. Sie lebt mit ihrem Verlobten und Kind in der Nachbarsiedlung. Jennifer wohnt mit ihrem Mann in Salzburg beziehungsweise Ecuador. Dass die Beiden auf Urlaub mitfahren war eine Ausnahme. Jennifers Mann ist gerade bei seiner Familie in Ecuador, weswegen ihr ein wenig langweilig war zu Hause. Katharina hatten wir in letzter Zeit so selten gesehen, deshalb dachte sie sich, dass sie ja auf Urlaub mitfahren könnte. Wie oft fährt man schon gratis auf Urlaub? Liam war glaube ich gerade neunzehn geworden und ich werde in fünf Wochen achtzehn.

„Haha sehr lustig." Sie sagte es ein wenig verärgert, aber sie lächelte dabei. Bei ihr bedeutete das: Wenn du noch weiter sprichst, werde ich wütend. Glaubt mir, verärgert wollt ihr sie auf gar keinen Fall erleben.

„Schon okay. Ich muss sowieso schlafen gehen. Gute Nacht!", meinte ich daraufhin. Mein Bett war ein regelrechter Sauhaufen. Die netten Zimmermädchen hatten mir zwar immer brav das Bett gemacht, aber meinen Klamotten und anderes Zeugs dürfen sie ja nicht wegräumen, also blieb das alles unter der Decke  versteckt. Da ich jetzt aber zu müde war, schmiss ich alles auf den Boden und nahm mir vor morgen zusammen zuräumen (was bedeutet, dass ich  morgen auf keine Fall zusammenräumen werde). Was brachte es sich denn zusammenzuräumen? Bald sah es sowieso wieder aus.

498 Wörter

More Than This (Liam Payne FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt