Die Wochen danach vergingen schleppend. Ich war nicht, so wie es oft in Büchern stand, depressiv und ging kaum noch vor die Tür, nur weil der Mann den ich liebe nicht anwesend waR. Nein, ich hatte trotzdem meinen Spaß, lachte wie früher und unternahm mit meinen Freunden etwas. Ich vernachlässige meine Freunde nicht; auch wenn ich oft traurig war. Gerade dann suche in den Kontakt zu meinen Freunden. Dadurch sind wir irgendwie noch stärker zusammengewachsen. Wir hatten früher schon alle eine starke Verbindung zueinander, aber der ganze Medienrummel der um mich tobte und meine Sehnsucht nach Liam half uns unsere kindischen Probleme, wie du schuldest mir noch 2.34 Euro, in den Hintergrund zurücken.
Ich war schneller unmotivierter als vorher. Ich brauchte mehr Zeit für mich alleine, um mir Gedanken zu machen und um in Ruhe mit ihm beziehungsweise ihnen zu skypen. Die ersten Tage nachdem sie weg waren, waren am Schlimmsten. Viele Reporter tauchten in der Schule und zu Hause auf, während ich im Liebeskummer versunken war. Heute, es sind 43 Tage vergangen her, seitdem wir uns das letzte Mal im Arm gehalten hatten, stand ich das erste Mal in der Früh auf und war nicht noch müder als am Abend. Ich wertete das als Positives Zeichen.
Zur Feier des Tages zog ich mir einen schlichten schwarzen Rock an, weinrote Legwarmers, ein weinrotes T-Shirt und dazu noch eine schwarze warme Weste. Ich liebe Röcke über alles. Auch im Winter zog ich sie gerne an. Ich weiß nicht seit wann ich diese Vorliebe zu Röcken habe, aber sind wir uns ehrlich Röcke sehen einfach an jeden gut aus.
Da mein Outfit schon auffallend war, schminkte ich mich nur ganz dezent mit Wimperntusche, ging ins Bad Zähneputzen und machte die anderen üblichen frühmorgendliche Aktivitäten. Danach packte ihc mir meine Jause ein und ging zur Bushaltestelle. Als der Bus kam grüßte ich den Busfahrer freundlich, der gleich breit grinsend (wie jeden Tag) antwortete, setzte mich zu Ben, der mir (wie jeden Tag) einen Platz freigehalten hat, stöpselte meine Kopfhörer (wie jeden Tag) ein und holte (wie jeden Tag) meine Lernutensilien heraus, um sie mir vor dem Unterricht noch einmal durchzulesen.
Ihr seht mein Morgen war durchgeplant und ohne irgendwelchen Besonderheiten. Als wir nach einer halben Stunde Busfahrt in der Schule ankamen, stieg ich aus und wartete (wie jeden Tag) auf Ben bis auch dieser es geschafft hatte der Meute zu entkommen. Wir grinsten uns an und schon wurden wir abgelichtet. Dumme Reporter. Es waren 43 Tage vergangen und die verfolgten mich immer noch. Konnten die nicht glauben, dass wir sie nur veräppelt hatten und nie etwas zwischen uns war und das ich sie eigentlich gar nicht kannte? Wenn schon nicht das, könnten sie nicht einfach aufhören mein Leben zu stalken und abziehen?
Na toll, der Tag hatte so gut angefangen und jetzt hatte ich erst recht wieder schlechte Laune. Ben sah mich mitleidig an. Ihm tat es leid. Wenn es wen leid tun sollte, dass die Zeitschriften mit Bildern von uns voll sein werden, dann ich oder die Reporter, aber nicht ihm. Mit einem gezwungenen Lächeln ging ich los und Ben folgte mir sogleich. Wir quatschten über belangloses Zeug, damit wir den Reportern nicht noch mehr Stoff zum Schreiben gaben. Sobald wir im Schutz des Schulgebäudes waren, atmete ich erleichtert aus.
Wir zogen uns unsere Straßenkleidung aus und gingen in die Klasse wo wir sofort von unseren Freunden überfallen werden. Bevor ich mich von den Umarmungen erholen konnte, wurde ich schon auf die Seite gezogen von Eva, einer Schulkollegin die in letzter Zeit zu einer ziemlich guten Freundin von mir wurde.
"Ich muss dir was sagen, aber du darfst mich auf gar keinen Fall auslachen!"
Ich nickte nur zur Bestätigung.
"Also, in letzter Zeit werde ich in der Gegenwart von Jakob (einen Klassenkollegen von uns) immer total nervös und komme mir vor als wäre ich der größte Trottel auf Erden. Mein Bauch fühlt sich dann an als hätte ich tausende Mücken gegessen. Ich, ich weiß nicht was los ist."
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More Than This (Liam Payne FF)
FanfictionBei einem Familienurlaub in London erwartet man vieles, aber definitiv nicht das, was Lena passiert ist.