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Schade, dass heute Sonntag ist. Wenn heute Montag wäre, würde ich Jason Wiedersehen und ich würde mich nicht so stark langweilen.
Da ich nicht weiß, was ich tun soll, bleibe ich einfach in meinem Bett liegen.
Ich lasse meine Gedanken schweifen und alte Erinnerungen tauchen wieder auf.
Die Zeit wo ich Grippe hatte und Moritz jeden Tag auf meinem Bett saß und mir Geschichten erzählt hat.
Das war so schön! Am liebsten würde ich in die Zeit zurückreisen und für immer in der Zeit stecken bleiben.
Aber das geht nicht, er ist weg.
Kommt nie zurück und hat mich einfach allein gelassen.
Wenn ich an seine Eltern denke, kommen mir sofort die Tränen.
Ich habe mich immer noch nicht bei Ihnen gemeldet oder mich nach Ihnen erkundigt, aus Angst, dass sie mir die Schuld für den Unfall geben.
Ich weiß schon selbst, dass ich Schuld bin, aber wenn es mir noch jemand anderes sagen würde, würde ich das nicht mehr ertragen!
Sofort merke ich wieder dieses Stechen in der Magengrube.
Es ist ein furchtbares Gefühl, als hätte man keine Kontrolle über den eigenen Körper mehr.
Nichtmals die Tränen kann ich stoppen, sie fließen einfach heraus, ohne das ich es will.
Ich würde einerseits schon gerne den Unfall vergessen können, doch andererseits will ich es auch nicht, denn dann würde ich Moritz loslassen und ihn hintergehen.
Das darf ich nicht tun, ich muss ihn festhalten, sodass er mir nicht noch mehr weggenommen wird.

Anna, schau dir den Sonnenuntergang an!"
Oh, wie schön!", hauche ich und schaue verträumt zum Horizont.
Moritz und ich sitzen am Meer, wir machen gemeinsam Urlaub.
Unsere Eltern sind im Ferienhaus, so können wir alleine sein.
Ich schaue mir Moritz genauer an, er sieht glücklich aus, seine Augen leuchten und er lächelt leicht.
Er nimmt mich in den Arm, sofort ziehe ich seinen Duft in meiner Nase ein.
Ich drehe meinen Kopf zur Seite um ihm in die Augen zu schauen, doch warum verschwimmt das Bild plötzlich vor meinen Augen?
Von einer auf der anderen Sekunde, bin ich alleine, ich sitze alleine am Strand.
„Moritz?! Wo bist du hin?"
Meine Mutter kommt auf mich zu gelaufen.
Anna? Wen suchst du?"
„Moritz! Er war doch gerade noch da!"
„Das kann nicht sein! Moritz ist tot!"
Ich fange an zu schreien.

Völlig außer Atem, wache ich aus meinem Albtraum aus. Es war furchtbar.
Der Traum war so echt, es hat sich angefühlt, als wäre Moritz wirklich bei mir gewesen.
Doch es war alles mal wieder nur ein Traum.
Fast jede Nacht, außer wenn ich den Tag mit Jason verbracht habe, Träume ich sowas.
Am Anfang der Träume bin ich immer glücklich, ich fühle mich wohl, denn Moritz ist bei mir.
Doch dann verschwindet er immer und ich bleibe alleine zurück.

Meine Mutter kommt in mein Zimmer.
„Anna, warum hast du gerade so geschrien?"
„Ich hatte einen Albtraum."
Traurig schaut sie mich an, ich weiß, dass die mit mir leidet.
Sie erträgt es nicht, wenn es mir schlecht geht.
Sie nimmt mich in den Arm, es tut gut.
Sie beruhigt mich, genauso wie Jason.
Beide sind wie eine Medizin wie ich.

Stroke-broken heart 💔   #DarkStarAward #SonnenblumenAward2018 #GlamBookAward19Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt