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Total müde wache ich am nächsten Morgen auf.
Es war eine furchtbare Nacht.
Ich habe die ganze Zeit überlegt, wie ich es Jason am besten sagen kann, sodass er es gut versteht.
Ich habe dabei ein total schlechtes Gefühl, er wird mich danach sicher hassen.
Aber du wolltest doch, dass er dir aus dem Weg geht oder ?
Ich weiß nicht so recht was ich will...
Einerseits will ich es, wegen Moritz! Andererseits bin ich bei Jason immer so glücklich gewesen. Wenn ich ihm aus dem Weg gehe, werden bestimmt meine Albträume und meine Ängste wieder schlimmer.

Fertig umgezogen, mache ich mich auf den Weg zum Auto, wo meine Mom schon auf mich wartet.
„Na Süße", sagt sie lächelnd.
Ich glaube sie hat gemerkt, dass der versteige Tag so schön verlaufen ist, denn sie schaut wieder so fröhlich.
„Hallo", brumme ich genervt und setzte mich nach hinten.
Seit dem Unfall traue ich mich nicht mehr auf den Beifahrersitz.
Die Ängste sind zu stark, dass nochmal sowas passiert.
Meine Mutter schaut jetzt wieder so komisch nach vorne, schüttelt einmal mit dem Kopf und fährt los.
Toll, jetzt habe ich ihr die schlechte Laune
auch verdorben.
Ich mache echt alles falsch, alles was ich tue ist falsch!

Am REWE-Markt angekommen, will ich am liebsten im Auto sitzen bleiben.
„Anna? Willst du nicht aussteigen? Da draußen wartet schon jemand auf dich", sagt meine Mutter und zwinkert mir zu.
Ich schaue einmal aus dem Fenster und sehe Jason, der mir fröhlich zu winkt/
Na toll, jetzt will ich erst recht nicht aussteigen.
Doch ich weiß das ich muss. Also öffne ich langsam die Tür des Autos und trotte auf ihn zu.
Ich kann ihm nicht in die Augen schauen, also laufe ich an ihm vorbei.
„Anna? Alles ok bei dir?", fragt Jason besorgt und möchte mich in den Arm nehmen.
Doch ich drehe mich weg und sage:"Alles okay, ich brauche nur Ruhe!"
Mit diesen Worten gehe ich alleine weiter.
Ich höre nur noch ein trauriges „Oh okay", von Jason und merke das er mir langsam folgt.
Ich setze mich an die Kasse und warte auf die ersten Kunden, heute habe ich überhaupt keine Lust. Ich muss nur an das Gespräch später mit Jason denken.
Wie er wohl reagieren wird?
Die erste Kundin kommt, doch ich bin zu stark in Gedanken und lächle ihr nicht so zu, wie ich es sonst mache.

Die erste Stunde ging langsam vorbei und wenn ich so drüber nachdenke, dass ich noch ganze 5 Stunden hier sitzen muss, würde ich am liebsten heimlich abhauen.
Ich blicke nach links und bemerke erst jetzt, das Jason heute nicht die Kasse neben mir besetzt hat.
Er sitzt heute ganz außen. Er scheint meinen Blick bemerkt zu haben, denn jetzt dreht er seinen Kopf und blickt mich an, genau in die Augen.
Ich kann den Blick nicht standhalten, also senke ich schnell meinen Kopf und widme meine Aufmerksamkeit schnell der neuen Kundin.

Endlich ist der Arbeitstag vorbei, aber das schlimmste kommt ja noch...
Jason.
Langsam bewege ich mich auf ihn zu. Ich versuche möglichst leise zu sein, ich will nicht das er sich umdreht.
Vorsichtig tippe ich auf seine Schulter.
Jason dreht sich um und blickt mich an. Seine Augen strahlen nicht so wie sonst und er lächelt auch nicht.
Sein Blick ist einfach nur gerade und es fühlt sich an, als würden mich seine Augen durchbohren.
„Was ist Anna?", sagt er leise.
„Jason, ich muss dir was sagen!"
„Du kannst mir alles sagen Anna! Ich bin dir nie böse!"
Woher kenne ich diesen Satz?
Jetzt fällt es mir ein. Genau das hat Moritz zu mir gesagt, im Auto, am Tag des Unfalls.
Tränen schießen in meine Augen.
Ich kann das jetzt nicht sagen. Ich werde es nicht ertragen. Doch was soll ich sonst tun?
Ich mache es jetzt.
„Jason. Ich brauche Abstand von dir!", sage ich mit zittriger Stimme und blicke in seine Augen. Ich sehe das er leise nickt und renne davon, weg von diesem Ort, weg von Jason.

Stroke-broken heart 💔   #DarkStarAward #SonnenblumenAward2018 #GlamBookAward19Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt