Chapter 23

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Julian POV

Wütend boxte sich Alec durch die Menge. Ignorierte die bösen Blicke und beleidigten Rufe der Mitschüler. Mark und ich folgten ihm über den gebildeten Weg.
,,Wisst ihr wo er ist?", brüllt uns unser Freund entgegen.
,,Nein!", schrie ich zurück. Woher sollten wir auch wissen wo Trevor war, wir wussten ihm doch nicht einmal was Alec gestochen hatte, dass dieser nun so wild drauf war den Jüngeren zu finden.
,,Halt!", ergriff Mark den Arm des aggressiven Freundes: ,,Was willst du von ihm?"
,,Das wirst du schon sehen!", brummte der Jüngere.
,,Aber ich denke, er braucht ein wenig Abstand. Ich meine, das was passiert ist, zwischen euch. Er findet es komisch, lass ihm seine Zeit!", definierte ich meine Meinung, doch Alec schüttelte sich: ,,Ach der kann sich seinen Abstand sonst wo hin stecken!"
Zischend lief Alec weiter und trat die Tür in unseren Klassenraum auf. Ein wenig verängstigt wagten auch wir den Schritt über die Türschwelle und erblickten die gesuchte Person. Alleine am Tisch kauernd, tippte er auf seinem Handy, uns nicht bemerkend.
,,Ach da bist du ja!", brüllte Alec sofort, sodass Trevor zusammenzuckte und aufschaute. Seine Augen weiteten sich, sobald er uns vier Gestalten vor sich wahrnahm.
,,Was... was macht ihr d... denn... hier?", stammelte er und setzte sich auf. Wir winkten nur unschuldig aus dem Hintergrund, doch kein Wort verließ unseres Lippen.
,,Wann hattest eigentlich vor uns über deinen Umzug zu benachrichtigen?!?", schrie er ihm entgegen. Sofort schallten genannte Worte durch meinen Kopf, signalisierten mir, dass nun ein Geheimnis ausgesprochen wurde. Mark schluckte schwer, wollte etwas sagen, doch ich hielt ihn zurück: ,,Das ist der falsche Moment"
,, Lass mich raten, gar nicht! Und die Annullierung wolltest du vermutlich auch einfach so sausen lassen oder sollten wir uns vor Gericht wieder sehen?", brüllte er ihm entgegen. Ich schluckte schwer, da war wohl jemand sauer.
,,Was hast du denn jetzt?", fragte Trevor ein wenig klein laut.
,,Was ich jetzt habe? Ich habe ein Problem und zwar mit dir. Mit dir und deinen dämlichen Lügen. War das der Grund für den Urlaub. Ein Abschiedsurlaub, Abschiedsgeschenk? Und wehe du kommst mit noch einer Lüge! Ich will die Wahrheit!!!!", fauchte Alec und trat näher an den Tisch an welchem der Jüngere saß.
,,Du willst die Wahrheit? Hier ist die Wahrheit!", begann nun auch Trevor zu schreien. Ich schluckte, hoffentlich hörte uns keiner: ,,Ich ziehe um, der Urlaub war zum Abschied, ein Abschiedsurlaub und auch in irgendeiner Art und Weise ein Abschiedsgeschenk. Und die Wahrheit ist, dass ich am laufenden Band Lüge."
Ich schluckte, fühlte mich ein wenig fehl am Platz, doch hinter der Tür hörte man schon das Lachen der Mitschüler. Nur schwer drückten Julian und ich uns der Tür entgegen, um diese geschlossen zu halten.
Auch Alec fehlten die Worte. Vermutlich hätte er wohl kaum erwartet, dass Trevor nun so viel Wahrheit in den Mund nehmen würde.
,,Und wenn wir schon so bei der Wahrheit sind. Im Übrigen ich war an dieser Nacht nicht betrunken!", schrie der Jüngste und die erste Träne lief über seine Wange.
,,Ich war nüchtern!", schluchzte er und ließ Alec zurück weichen, nicht ein Wort aussprechend. Als keine Reaktion folgte, schnappte sich der Kleine kurzer Hand den Rucksack, schulterte diesen und trat an die Tür.
,,Geht bitte weg!", wisperte er flehend und sofort lösten wir uns. Auch im Hintergrund, hinter der Tür, war es still geworden, als Trevor diese öffnete. Mitleidig schauten wir zu Alec, doch mir ging nur ein Satz durch den Kopf.
Ich hatte es gewusst
Nachdem er es mir gesagt hatte, war er still schweigend aus dem Auto gestiegen und seither hatte er auf keine von unseren Nachrichten reagiert.

Alec warf die Hände in die Haare, stieß einen erbärmlichen Laut aus.
,,Ich wusste es!", murmelte ich leise. Sofort lag die Aufmerksamkeit meiner beiden Freunde auf mir.
,,Wie bitte?", zischte Alec.
,,Ich denke er muss sich nicht wiederholen", verteidigte mich Mark. Noch bevor ich etwas zu meiner Entschuldigung sagen konnte, spürte ich auf einmal wie zwei Hände mich an den Schultern packten und mich geradewegs gegen die Wand pressten.
,,Wie bitte?", zischte Alec erneut, meinem Gesicht drohend nah.
,,Er hat es mir erzählt", stockte ich.
,,Wann?", Zähne knirschen war zu hören.
,,Alec!", hörte man aus dem Hintergrund Mark rufen. Doch genannte Person Scherte sich nicht darum.
,,Letzte Woche", stammelte ich weiter. Die Lippen meines Gegenübers formten einem weiteren Satz, doch jemand riss uns auseinander.
,,Klären sie ihre Angelegenheiten außerhalb der Schulzeit", zischte unser Deutschlehrer gelangweilt wie immer. Im Gang war erneut Getuschel zu hören, jegliche Blicke waren auf uns gerichtet.
,,So Herrschaften, das Konzert ist beendet. Deutsch fängt an!", seufzte unser Lehrer, ließ sich auf seinen Stuhl fallen. Nach und nach kamen die Schüler in die Klasse. Musterte Alec, der mir noch immer gegenüber stand.
,,Komm", würden wir von Mark am Arm ergriffen: ,,Wir reden später"
,,Fass mich nicht an", schrie Alec und sofort lagen alle Blicke wieder auf uns. Fragend sah ich zu unserem Freund. Kurz schüttelte er den Kopf, eine Träne rollte über seine Wange. Im Bruchteil von Sekunden drehte er sich um und lieg aus der Tür, unsere Rufe hinter sich lassend.

A/N: Die Geschichte nähert sich dem Ende Leute. Jetzt ist die Wahrheit raus. Aber wie reagiert denn Alec darauf?
Auf jeden Fall wünsche ich euch eine fröhliche Vor-Weihnachtszeit 🎄

Drunk || boyxboy • ABGEBROCHENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt