Hunger

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In den letzten zwei Wochen war nicht viel passiert. Bellas Bauch wuchs jeden Tag, sodass er nun schon so groß war, wie im neunten Monat. Ihr ging es noch schlechter, als zuvor, obwohl ich gedacht hatte, dass dies gar nicht mehr möglich war.

Ich stand an meiner Fensterfront, in meinem Zimmer und durchforstete den Wald, um sicher zu sein, dass keine Feindlichen Wölfe auf unserem Land waren. Sams Rudel hatte bis jetzt noch nicht angegriffen, doch wir mussten jeden Moment damit rechnen. Von jedem in diesem Haus waren die Nerven bis zum Zereisen gespannt. Dies lag nicht nur daran, dass uns ein Angriff bevorstand, nein, wir alle hatten seit zwei Wochen kein Blut mehr getrunken. Meine Theorie, über Sams vorgehen stimmte. Er hatte uns die Nahrungskette abgeschnitten, und so konnten wir nicht immer dann jagen, wenn wir wollten. Mein Vater hatte zwar gesagt, dass wir weitere Strecken aufnehmen können, doch so würden wir Bella ohne Schutz zurücklassen. Jeder wollte, dass Bella beschütz wurde, und dafür gingen wir alle durch unsere persönliche Hölle.

Für mich war es die Qual. Mein ganzer Körper hatte sich von Tag zu Tag immer mehr angespannt. Er wollte und brauchte das Blut, doch ich würde ebenfalls meine Familie in der Unterzahl nicht zurücklassen. Ich merkte jeden Tag mehr, dass die Kraft, die es mich kostete meine Fähigkeiten zurück zu halten schwächer wurde. Mir war klar, dass jeden Tag, denn ich ohne Blut war mich weiter zu dem Raubtier machte, was ich eigentlich war.

Als ich mir sicher, dass unten keine Gefahr drohe beschloss ich nach unten zu gehen, und zu sehen, wie es Bella ging.

Unten im Wohnzimmer sah ich, wie Emmett, wie ein gefangener Tiger im Käfig auf und ab ging. Jake saß bei Bella auf dem Sofa und betrachtete mich, als ich in das Wohnzimmer ging. Als ich eintrat, war etwas anders, als noch heute Mittag. Es roch nach Blut. Woher kam dieses Blut, denn es war definitiv nicht das von Bella. Was ein Geruch. Es roch einfach herrlich, als ob man vor euch euer Lieblingsgericht hinstellt. "Blut?" fragte ich in den Raum. Aus der Küche hörte ich meinen Vater sagen: "Ja, dass ist für Bella. Für die Endbindung. Nur zur Vorsichtig." War das sein Ernst? Er brachte tatsächlich in ein Haus, voller Hungriger Vampire menschliches Blut? "Das habe ich auch gedacht," hörte ich Jake belustig vom Sofa sagen. Doch in seiner Stimme schwang etwas anderes, als Belustigung mit. Es war Sorge und Ernst. Da wir alle hungrig waren, wurde Jake immer nervöser. Er hatte Angst um Bella, dass einer von uns die Kontrolle verlieren würde.

Mein Dad hatte ihm zwar immer wieder garantiert, dass nichts passieren würde, doch nun war ich mir nicht mehr ganz sicher. Wir waren hungrig und hatten nun Blut hier. Würde das gut gehen? Vorher hatte ich meinem Vater vertraut, als er gesagt hatte, dass nichts passiert, doch nun war ich mir, was mich anging nicht ganz so sicher.

"Wo sind die anderen?" fragte ich in den Raum. "In meinem Büro," sagte mein Dad. Ich sah ein letztes Mal zum Sofa und zu Emmett, bevor ich das Büro ging.

Edward, Jasper, sowie Alice saßen an einem großen Konferenztisch, denn wir vor einer Woche hier hereingetragen hatten. Auch ein Behandlungszimmer hatte mein Dad eingerichtet. Jeder, der Zeit hatte recherchiert, über das, was uns erwarten würde. Doch bis jetzt hatten wir nicht viel herausgefunden. Da ich herausgefunden hatte, dass dieses Kind ebenfalls ein Hybrid war, machte die Suche jedoch etwas leichter.

Doch habe ich auch bei meiner Suche, nach Hinweisen gelernt, dass man nicht wahr war, was im Internet stand. Trotzdem sollten wir vieles, der aufgeschriebenen Sachen ernst nehmen, da wir mit diesen Dingen konfrontiert werden könnten.

Alle schwarzen Augen sahen mich, als ich den Raum betreten habe. Das die Augen meiner Familienmitglieder schwarz war, war ein weiters Zeichen, dafür, dass wir seit Wochen nicht mehr gejagt hatten. Meine Augen hatten sich auch von einem Eisblau zu einem Marineblau gewandelt. Es dauerte nicht mehr lange, dann würden auch meine schwarz sein. Diesen Augenblick wollte ich auf jeden Fall vermeiden, denn ich wusste nicht, wie ich mit schwarzen Augen sein würde. Ich hatte schon früher dunkele Augen gehabt und wusste, was mir bevorstand, doch schwarze Augen waren eine ganz eigene Hausnummer. Für mich war es schlimm, da ich es jetzt kaum schon aushielt und mit schwarzen Augen würde ich vielleicht Dinge tun, die ich bereuen würde.

Für mich war nun wichtig etwas zu tun, bei dem ich mich von meinem inneren Kampf, mit mir selber ablenken konnte. Und dafür war die Recherche genau das Richtige.

Es war ein Laptop frei, an den ich mich setzte. Ein Fenster war schon geöffnet. Anscheinend war einer der anderen schon vorher hier gewesen. Ich gab ein: Vampir Hybrid.

Tausende such Ergebnisse. Ich sah mir die Titel, der Überschriften genau an und fand schließlich drei, die für mich interessant waren. In einem ging es um Hybridwesen im Allgemeinen. Dies war nicht nur für das Baby interessant, sondern auch für mich, da mich dies auch betraf. Ich sah mir die Seite genauer an. Für en Autor, der Seite waren Hybriden, dass beste aus beiden Welten. Er ging ausschließlich auf Vampir Hybriden ein. Er behauptete, dass dieses Wesen viel besser in dieser Welt überleben könne. Ich lachte. Dieser Typ hatte ja gar keine Ahnung.

Für mich war es amüsant zu lesen, was Menschen über uns dachten. Das meiste konnte ich mir nicht vorstellen. Andere Dinge, die im Internet kursierten wollte ich mir nicht vorstellen. In diesen Überlieferungen ging es darum, dass Hybriden die Ausgeburt der Hölle seien und nur einen menschlichen Körper zum gebären brauchen und die Frau bei der Geburt an einem grausamen Tot sterben würde.

Na danke. Ich war also die Ausgeburt der Hölle.

Und noch mehre grausame Dinge standen im Internet. Vieles über Hölle, Tot, Verderben. Nichts, was jemand gerne hörte. Plötzlich sprang Edward auf und verließ den Raum.

Für ihn war diese Situation am schlimmsten. Schließlich konnte er nichts tun um Bella zu helfen. Und wenn er dann solche Artikel im Internet lass, war es verständlich, wenn einem die Sicherung durchbrannte. Keiner wollte so etwas über jemanden lesen, denn man liebte.

Alice und Jasper sahen ihm nach und sahen dann mich an. Ich werde mit ihm reden, sagte ich und folgte ihm. Er stand auf der Veranda und sah in den Wald.

"Edward, du weißt genau, dass die Dinge nicht stimmen," sagte ich und stellte mich neben ihn. Im Wald konnte man meine Mom sehen, die dem Rudel grade etwas zu Essen gab. Dies hatte sie bis jetzt jeden Tag gemacht. Sie hatte ihnen auch angeboten im Haus zu schlafen und zu essen, doch Leah hatte dies abgelehnt. Da meine Mom, dies aber nicht auf sich beruhen lassen wollte tat sie ihr Bestes, damit die Wölfe verlegt wurden. Sie war ihnen Dankbar, dass sie auf unsere Seite standen und wollte ihnen dies durch ihr Bemühen klar machen.

"Du weißt ganz genau, dass es ihr immer schlechter geht. Sie wird das nicht mehr lange aushalten," sagte er niedergeschlagen. Er hatte das ausgesprochen, was seine schlimmste Befürchtung war. Er verlor sie jeden Tag ein Stück mehr. Dieser Verlust, denn er erlitt Tag für Tag war das schlimmste.

"Wir müssen einen Weg finden, damit sie wieder an Kraft gewinnt, dann haben wir eine sehr gute Chance," sagte ich. Wir mussten einen Weg finden und zwar schnell. Denn sonst mussten wir nicht mehr kämpfen, denn Bella würde vorher schon sterben.

On both Sides - ein Leben zwischen den Fronten [Teil 1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt