Feindliches Gebiet

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Das ich das Arbeitszimmer verlassen hatte war nun einen halben Tag her. Jake hat seitdem ich das Arbeitszimmer verlassen hatte keine Anstalten gemacht wieder mit mir zu reden. Er war auch nicht noch einmal ins Haus gegangen. Ich erinnerte mich immer wieder an seinen Gesichtsausdruck, als ich ihm die Worte an den Kopf geworfen haben. Er sah aus, als hätte ich einen kleinen Welpen getreten. Doch ich durfte kein Mitleid mit ihm haben, denn genau dies waren Worte, die dem Schmerz in meinem Herzen platz machten. Es waren die Worte, die mich von dem Schmerz befreite. Und nun sollte für mich nun noch zählen, dass meine Eltern heile die Grenze überqueren konnten. Mein Kopf musste von Jake frei sein, wenn ich sie beschützen wollte. Mir war bewusst, dass wir nach meiner Rückkehr noch einmal reden musste. Ich wollte alle Fronten zwischen geklärt haben, sodass ich mir keine Gedanken machen mehr machen musste.

"Wir wollen gleich los?" hörte ich Emmett neben mir sagen. Ich sah zu ihm auf. Es würde ihm guttun jagen zu gehen, denn seine Anspannung konnte ich bis hier hin spüren. "Ich werde mich umziehen und dann können wir los," sagte ich zu ihm und wand mich zum gehen ab. "Zwischen dir und Jake scheint es zu kriseln," stellte er fest. Da ich mit ihm nicht darüber reden wollte ging ich einfach weiter. Anstatt mich in Ruhe zu lassen folgte Emmett mir in mein Zimmer. "Ist Bella das Problem?" fragte er, als er sich auf mein Bett gesetzt hatte. Ich öffnete meinen Kleiderschrank und zog mir eine schwarze Leggings und einen schwarzen Kapuzenpulli heraus. "Emmett, Jakes Gefühle sind die Probleme," sagte ich schlicht. Es stimmte. Es war nicht Bella, die mich störte, nein es waren Jakes Gefühle für sie. Schnell zog ich mir die anderen Klamotten an und zog zum Schluss schwarze Sneaker an. "Und du bist keine zweite Wahl," zitierte er mich. Überrascht darüber, dass er meinem Gespräch mit Jake gelauscht hatte sah ich ihn an. Unschuldig sah er mich an. Emmett war nicht der Typ gewesen, der andere belauschte, doch anscheinend waren bei diesem Gespräch seine brüderlichen Instinkte mit ihm durchgegangen.

"Wie ist das mit dem lauschen," ermahnte ich ihn. Er lachte auf. "Das sagst du," lachte er. Stimmt, ich konnte das auch ganz gut. Ich schmunzelte. "Lass uns runter gehen, Mom und Dad warten sicherlich schon," wies ich ihn an. Wir beide verließen zusammen mein Zimmer und gingen nach unten in den Eingangsbereich. Dort warteten wir nicht lange auf meine Mom. "Dein Vater sieht grade noch einmal nach Bella," sagte meine Mutter. Kurze Zeit später war auch mein Vater in Eingang. Zusammen verließen wir das Haus. Draußen sagte ich: "Emmett lauf du vor. Ich werde hinten die Deckung geben." Emmett nickte nur. Wir liefen Richtung Wald, sodass wir den weitesten Weg an unsere Grenze entlangliefen. Schließlich kamen wir an die Stelle, an der wir nicht mehr an unsere Grenze langlaufen konnten. Wir mussten nun auf ihr Gebiet, um an die Stelle zu kommen, wo wir in Ruhe und ohne Gefahr jagen konnten.

Jeder von uns sprang mit einer Leichtigkeit über den Fluss, der die Grenze zum anderen Land bildete. Wir liefen so schnell es ging über das andere Gebiet, doch schon nach wenigen Minuten hatten uns die Wölfe auf ihrem Rada. Sie Rannten hinter uns her. Es bildete sich eine Hetzjagd und wir waren das Wild, was gefangen werden musste. Da meine Eltern beide schwach waren, waren sie nicht so schnell wie sonst, deswegen war es ein leichtes für sie uns einzuholen. Da ich hinten war spürte ich sie als erstes. "Emmett!" rief ich und wollte ihm so signalisieren, dass er sich beeilen sollte. Dieser wurde sofort ein kleinen Ticke schneller.

Doch vor mir spürte ich, dass meine Mutter dieses Tempo nicht beibehalten konnte. Sie war zu schwach, deswegen lief ich neben sie und packte ihre Hand und zog sie mit mir. Dies war allerdings keine gute Idee, denn einer der Wölfe bekam meine Mutter am Fuß zu packen und sie fiel in eine angrenzende Grube. "Mom!" schrie ich, als ich sie da am Boden liegen sah. Schnell eilte ich zu ihr und half ihr auf. Als sie wieder stand sah ich, dass die Wölfe vor mir in Angriffsstellung standen knurrte ich und veränderte ebenfalls meine Haltung. Die Wölfe waren kurz davor anzugreifen. Sie waren beide einen Kopf größer, als ich und fletschten ihre Zähne. "Denkt nicht einmal daran," knurrte ich sie an, doch das schien sie nicht zu interessieren. Sie bauten sich vor mir auf. "Mom, geh ich kümmere mich drum," sagte ich immer noch auf die Wölfe fokussiert. Hinter mir spürte ich meinen Vater meine Mutter wegziehen. In einer schnellen Bewegung verwandelte ich mich. Nun war ich mit ihnen auf einer Augenhöhe, wobei ich sie beide ein wenig überragte. Ich fletschte eine Zähne, sodass sie sahen, dass ich absolut kein Problem damit hatte mich mit ihnen anzulegen. Nun sahen mich die Wölfe an und wollten gerade einen Angriff starten, als ich spürte, wie meine Familie dieses Land verließ. Ich machte einen Satz nach vorne und Biss einem der Wölfe in den Hals. Mir war nicht bewusst, wer diese Wölfe waren, denn ich kannte sie nicht. Doch in diesem Moment war es mir auch egal. Der eine Wolf heulte auf und der andere stürzte sich auf mich, doch es war für mich eine Leichtigkeit ihn abzuschütteln. Als er von mir herunter war und der andere noch mit seinen Schmerzen beschäftigt war lief ich in die Richtung, in der meine Familie verschwunden war. Es war einfach für mich ihre Spur aufzunehmen. Kurz vor einer Schlucht, in der der Fluss verlief spannte ich das Tempo an, um über auf die andere Seite zu kommen. Zentimeter vor dem Ende, des Bodens sprang ich ab und verwandelte mich im Sprung zurück in meine menschliche Form. Meine Eltern sahen mich an, als hätte ich gerade das unglaublichste getan, was sie jemals gesehen haben. Kurze Zeit später lag ich in den Armen meiner Mutter. "Es geht dir gut," sagte sie außer Atem. "Wir dachten, du wärst der Wolf gewesen, der aufgeheult hat."

Ich löste mich aus der Umarmung, und sah auf die andere Seite, wo die beiden Wölfe standen und uns wütend anknurrten. "Nein, ich bin okay," sagte ich und sah mir aus dieser Entfernung die Wunde des verletzten Wolfes an. Ich hatte ihm zum Glück als Wolf gebissen, denn hätte ich ihn als Vampir gebissen, dann wäre er nun dem Tot geweiht.

"Wir sollten weiter," sagte mein Vater. Ein weiteres Mal sah ich zu dem Wolf herüber und sah, dass seine Wunde schon wieder am verheilen war. Es ging ihm gut.

Schnell machten wir uns auf den Weg zum Jagen, denn uns lief due Zeit davon.

On both Sides - ein Leben zwischen den Fronten [Teil 1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt