Jäger

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Samstagmorgen, 10.01 Uhr. Sie schreckt hoch,schon wieder dieser Traum, dass er sie jagt.

Die Uhr in ihrer Küche gibt ein monotones Ticken vor. Ihr Wecker ist schon lange Stumm.

>Wochenende...< denkt sie. > Wochenende und dann?<. Man hatte sie vor knapp drei Wochen gefeuert, da die Arbeitsplätze und das Geld nicht reichten. Sie hatte doch gerade ihr zweites Jahr vollendet, was in Anbetracht ihres Chefs anscheinend nicht lang genug war um sie zu behalten.

Also bekam sie vor knapp drei Wochen dann den Anruf, dass man sie gefeuert hatte. Sie war jetzt

„frei“. Wenn man von ihren sonstigen Pflichten mal absah. Nun ja, „frei“ fühlte sie sich keines falls, denn seit geraumer Zeit schien es so als ob ihr Nachbar aus Hausnummer 17 sie verfolgte und beobachtete. Er besaß einen Hund das war aber eigentlich auch das Einzige was sie über ihn zu wissen vermochte. Aber auch ohne Hund war er für ihr Begriffe zu oft im Wald,wenn sie auch da war. Man musste ihr zugestehen, seit sie arbeitslos war , war sie viel öfter laufen als sonst.

Dennoch fühlte sie sich in seiner nähe unwohl, da das Gefühl des Beobachtet Werdens nicht verschwand wenn er in der nähe war. Er war zwar jung und attraktiv ,das hieß aber noch nicht, dass er nicht auch gefährlich werden könnte. Jahre zuvor hatte er sie festgehalten mit seinen starken Armen, den Grund für diese Tat hatte sie wohl vergessen. Aber sie wusste dass dieser Griff so stark war ,dass man sich nur schwerlich losreißen konnte.

Wie dem auch sei, heute ist Samstag und heute wird sie wiedermal laufen gehen. Sie kann es kaum erwarten, die frische Luft und den kühlen Wind des Waldes. Sie steht also auf, zieht sich an und gönnt sich erst einmal ein Müsli. „Lassen wir den Tag ruhig starten...“. Wie oft hatte sie das die letzten Jahre schon gesagt und es nie so gemeint? „Aber jetzt wird sich so einiges ändern!“. Sie war sich dessen vollkommen sicher. Die Schüssel vor ihr war jetzt leer und sie begab sich ins Bad.

Nach Zähneputzen und Zopf binden und dann die Laufschuhe heraus kramen.

„Fertig, auf geht’s!“. Voll motiviert.

Ihr Weg war seit Jahren der Selbe gewesen.Sie lief am neuen Forsthaus vorbei und am nicht weit entfernten Wasserrad wo sie hinter sich eine Präsenz bemerkte und unbemerkt ihren blick nach hinten schweifen ließ. >Oh Nein,nicht er schon wieder!<

Sie drehte sich um mit einem perfekt gespieltem Lächeln auf den Lippen und sagte „ Guten Morgen! Mensch sind sie auch schon wieder am laufen?“ > Verdammt, viel zu höflich!<

„Nun ja,“, entgegnete er, „ Reegie braucht seinen täglichen Spaziergang. Und du bist wieder am Laufen wie ich sehe, Amy.“ > Woher....kennt er meinen Namen?!?<

„Umm, ja sieht so aus.“

„Weißt du, dass du beim Laufen verdammt gut aussiehst?“

„Bitte Wa....!?“. Sie konnte den Satz nicht zu ende bringen, denn da war er schon bei ihr und hielt sie fest in seinen Armen.Sie spürte ein Messer an ihrer Hüfte. „Wenn du dich nicht wehrst,dann tu ich dir auch nichts...“. Sie zitterte am ganzen Leib. Warum war sie überhaupt in diese Gegend gezogen? Achja sie wollte von zuhause weg weil sie ihren Stiefvater nicht leiden konnte und sie längst ein paar Jahre zu viel bei ihren Eltern gewohnt hatte. Das war jetzt halt nicht mehr zu ändern. Er zog sie am Arm hinter sich her zu seinem Haus. Auf ihrer Siedlung wohnte sonst eigentlich niemand außer einer alten Dame, wenn sie denn noch lebte. Trotz dessen betrat er das Haus nur über die Terrasse. Er brachte sie in einen Raum mit Käfig. Dieser war wesentlich zu groß für ein Tier, außer er würde einen Tiger oder ähnliches halten, das war aber nicht der Fall.

Er ging zu dem Käfig sperrte ihn auf und stieß sie hinein. In dem Käfig hingen einige Ketten mit Hand- und Fußfesseln. Sie ahnte schlimmes. „Du siehst schrecklich aus,warte ich hole dir was anderes zum anziehen aber zu erst....“ er nahm zwei der Ketten und machte sie jeweils rechts und links um meine Handgelenke.“Damit du mir nicht wegläufst.“ Er lächelte verschwand aus Käfig und Raum und kam wenig später mit einem schwarz-weißem-Kleid zurück. Es sah aus wie ein Maid-Kostüm.“So dann wollen wir die das gute Stück mal anziehen.“ er grinste hämisch und begann damit sie auszuziehen.sie wehrte sich und schneller als sie es begriff hatte er das Messer wieder in der Hand. Und noch viel schneller hatte sie eine klaffende Wunde auf der linken Wange.

„Hatte ich es vorhin nicht schon erwähnt?! Eine falsche Bewegung, ein Ton den ich nicht hören will und du hast innerhalb von Sekunden Schnittwunden und schlimmere Wunden! Ich an deiner Stelle würde 'bisschen aufpassen.“ Er war verärgert, sie konnte es in seinen Augen sehen. Gegen ihre Erwartungen fing er an zu lachen „ Ja genau gib mir diesen verzweifelten, schmerzerfüllten Blick“. Sie konnte spüren wie ihn ihre Angst erregte.

In der Zwischenzeit hatte er sie vollkommen in das Maid-Kostüm gesteckt, wobei er nicht darüber hinweg sehen konnte, ihren gesamten Körper zu berühren. Kaum war er fertig hielt er ihr ein feuchtes Taschentuch unter die Nase. Wenige Minuten später wurde sie schläfrig und ihre Augen fielen ihr unwillens zu. Alles was sie noch hörte,war ,wie er die Gittertür hinter sich abschloss und flüsterte „ Ich wusste immer, dass ich finden und fangen würde, du wirst mir nicht noch einmal entkommen, nicht wie damals. Süße Träume Marry-Jane.“. >Wer ist Marry-Jane? Ich bin ihm schonmal entkommen?< sie hatte nicht genügend Kraft darüber noch nachzudenken, denn das Mittel was er ihr gegeben hatte, hatte mittlerweile seine volle Stärke erreicht und ließ sie tief einschlafen.

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