19 ~be happy

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Jimin

„Okay ihr könnt jetzt gehen. Vergesst nicht, ab nächste Woche beginnen die Prüfungen." Erinnert Mrs. Choi uns und lässt uns anschließend ein bisschen früher gehen.
Das hätte ich fast vergessen. Nun darf ich zwischen meinen ganzen Problemen auch noch all den scheiß lernen den ich in meinem Leben nie wieder brauchen werde. Aber vielleicht würde mich das etwas ablenken.
Wie immer warte ich bis alle Schüler den Klassenraum verlassen um als letzter rauszugehen. Mrs. Choi schaut mich ungeduldig an, denn auch sie möchte hier so schnell wie möglich raus.

Seufzend verlasse ich das Schulgelände um den Weg nachhause anzutreten. Die Dezemberluft lässt mich zittern. In nicht mal mehr zwei Wochen ist Weihnachten. Ein weiteres Jahr ohne ihn.

Es ist schon ein paar Wochen her als ich mit Hoseok Schluss gemacht habe und Jin mal wieder zu tiefst enttäuscht habe. Ich habe mich nachdem bei noch keinem gemeldet. Weder bei Jin, noch bei Hoseok. Ich hatte beide verletzt und weiß nun nicht damit umzugehen. Ohne mich sind sie sowieso glücklicher. Ohne weiter darüber nachzudenken gehe ich in die Richtung meines Zuhauses.

„Without you, i feel broke.
like I'm half of a whole.
Without you, i've got no hand to hold.
Without you, i feel torn
like a sail in a storm.
Without you, i'm just a sad song. I'm just a sad song.." singe ich leise auf dem Weg da ich meine Kopfhörer vergessen habe und nun keine Musik hören kann. Ich mag es zu singen, wissen tut es nur niemand. Nur Yoongi. Damals sollte ich ihm jeden Abend eine Audio schicken wo ich singe, nur damit er meine Stimme hören kann während er einschläft. Völlig in Gedanken verloren achte ich nicht auf meinen Weg und laufe in eine Gestalt. Nicht auch das noch. „T-tut mir leid" entschuldige ich mich sofort und schaue von meinen Füßen zu dem Gesicht. Der schwarzhaarige mustert mich mit großen Augen und ich meine ein funkeln in ihnen gesehen zu haben. Meine Augen weiten sich genau wie die meines Gegenübers.
Träume ich? Schon wieder?
Er öffnet seinen Mund schließt ihn aber direkt wieder. Warum sagt er nichts? Ist er immer noch der gleichen Meinung wie vor drei Monaten?
Kurz kneift er die Augen zusammen und ballt seine Hände zu Fäusten. Danach sieht er mich emotionslos an. Der gleiche Blick wie damals hinter der kleinen Bühne im Pub.

„Verfolgst du mich?" fragt er gereizt. „Ich habe doch gesagt das ich dich vergessen habe und du das auch tun sollst!" Seine Worte stechen wie Messer in meine Brust. Wieso musste er immer so verletzend sein, wir haben uns doch so lange nicht gesehen.
Hat er mich denn gar nicht vermisst?
Natürlich nicht. Er hat mich doch vergessen. Ich merke wie der Kloß in meinem Hals immer größer wird und sich meine Augen mit Tränen füllen. Ich möchte nicht weinen. Das würde ich heute Nacht doch schon genug tun.

„Warum bist du so?" meine Stimme ist heißer und droht zu brechen. „Warum bist du so kalt?! Ich verstehe es nicht Yoongi!" Meine Tränen laufen über mein Gesicht, über meine Nase bis zur Nasenspitze. Yoongi schluckt und schaut an mir vorbei. „Ich möchte das du einfach alles vergisst. Alles was ich dir jemals gesagt habe. Alles was wir durchgemacht haben." flüstert er.
„Das kann ich nicht, verdammt! Was glaubst du was ich die letzen Jahre versucht habe. Wie ich wegen dir gelitten habe. Wie ich meine einzigen Freunde wegen dir verletzt habe, weil ich ihnen vorgespielt habe glücklich zu sein. weil keiner von ihnen verstanden hat was ich verloren habe, als ich dich verloren habe!" wimmere ich und lasse meine ganze Wut, Trauer und meinen Frust an ihm aus und lasse mich auf die Knie fallen. Die Aufmerksamkeit die ich mit meinen Worten und meinen Taten auf mich ziehe, ignoriere ich. Mir ist es egal wie schlecht andere Leute von mir denken. Ich selbst tue es ja auch.

„Jimin.." haucht Yoongi leise. Ist seine Stimme kurz vorm brechen? Bin ich ihm doch nicht so egal wie er es vorgibt?
„Warum? Sag mir warum bist du einfach gegangen und hast mich alleine gelassen?! Du wusstest genau das ich niemanden habe. Das Jin nach Amerika gegangen war und meine Mutter ständig auf Geschäftsreisen gewesen ist. Du hast gewusst wie sehr ich abhängig von dir war. Du wusstest wie sehr ich dich liebte und immer noch liebe. Also was habe ich falsch gemacht, dass du mich einfach alleine gelassen hast? Einfach gegangen bist?" schluchze ich und schaue in sein schmerzerfüllt zusammengezogenes Gesicht. Yoongi nimmt meine Hände in seine und zieht mich wieder zu sich hoch. Seine Augen schauen direkt in meine. „Du hast nichts falsch gemacht. Rein gar nichts. Es lag an mir. Und jetzt bitte geh. Tanz im Regen, Zähl die Sterne, sing laut unter der Dusche, fahr ans Meer, mach die Nacht zum Tag oder Lauf barfuß durch den Schnee! Sei glücklich! Ohne mich. Ich weiß das kannst du! Lebe, Träume, lache, liebe, genieße, verzeihe, küsse, sei du selbst! Sei frei und glaube an dich!" fleht er mich an. Frei und Glücklich sein, dass ist doch eigentlich das, was ich immer sein wollte. Diese zwei kleinen Worte brennen sich wie ein Brandmal in mein Gehirn und wiederholen sich in Dauerschleife in meinem Kopf.
Wenn es das ist was er will, dann werde ich ihm seiner Bitte nachkommen. Ihn würde ich sowieso nicht zurück bekommen. Er möchte das ich glücklich bin. Danke Hyung, für deine Zustimmung. Danke das du mir meine Augen geöffnet hast und ich jetzt endlich glücklich sein darf. Frei sein darf. Danke das du mir meine Angst, und meine letzte Hoffnung genommen hast. „Ich werde glücklich" flüstere ich.

Ich wische meine Tränen weg. Leicht lächle ich ihn an und gehe dann mit schnellen Schritten an ihm vorbei um die nächste Ecke. Und schon ist mein Ziel in Sicht. Die stärkst befahrenste Straße Seouls, die ich jeden Tag, auf dem Weg zur Schule, überqueren muss. Mit einem Lächeln und rot geschwollenen Augen stehe ich am Straßenrand.
Jin habe ich enttäuscht, Hoseok habe ich abserviert, Yoongi habe ich verloren, Namjoon wird auch enttäuscht sein, meine Mum ist 1155 Kilometer weit von mir entfernt.
Jinnie, Hoseok, Namjoonie, ...Eomma,
falls wir uns irgendwann wieder sehen, danke für alles. Für alles  was ihr für mich getan habt. Das ihr immer versucht habt mir zu helfen. Das ihr mich so genommen habt, wie ich war. Ich werde für immer auf euch aufpassen. Versprochen.
„Trauert nicht um mich. Ich werde jetzt glücklich." verspreche ich flüsternd und
lasse mich vor das nächst beste Auto fallen um endlich dort zu sein, wo ich die letzten Jahre schon immer sein wollte.
Der Aufprall ist hart, Der Schmerz ist unerträglich und gleichzeitig fühlt es sich an, als wäre es das beste was mir je passiert ist. Wenige Sekunden später folgt die komplette Schwärze.
Du hast es geschafft, Min Yoongi.

He sat alone, alone and at home,
where his screams were silent,
but his mind was violent.
His insercurities hid deep inside and they
did indeed eat his alive.
A tear rolled down his face,
as his heart began to race.
He took his blade and tore his skin,
where his depression lied deep within.
this went on for days, months, years,
and until he cried his very last tears.
he decided that he had enough,
the world around him was much too tough. he took a gun to his head.
Congratulations society,
he is dead.
_______
TT... wow ich hätte nicht gedacht das ich das jetzt schon schreiben werde. :/
Hoffe euch hat es gefallen.
Habt n schönen Tag. <3

Without you | YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt