Morgen ist der Tag der Abschlussprüfung, aber mir schwirren einfach zu viele Gedanken durch den Kopf und nichts kann mich ablenken. Wofür braucht Eric so viele Transmitter?
Na ja wenn ich morgen durchfalle, ist das sowieso nicht mehr mein Problem.
Vielleicht werden die Transmitter ja auch für die Prüfungen morgen gebraucht? Vielleicht haben sie was mit den Angstlandschaften zu tun.
Aber dann wüsste Tobias davon. Er hat seine schließlich schon hinter sich und er hat letztes Jahr eine miterlebt.
Ich kann so nicht schlafen.
Leise schleiche ich mich aus dem Schlafraum, damit Rebecca nichts mitbekommt und gehe, wieder zum Netz.
Manchmal überkommt mich das Verlangen, die Sterne zu sehen. Das war früher schon so. Wenn ich damals bei den Altruan einen schlechten Tag hatte, half es immer ein bisschen, die Sterne zu sehen. Zu wissen, dass all die Probleme die man hat, gar nicht das Größte im Universum ist, sondern eher erstaunlich winzig.
Eigentlich hab ich ja schon erwartet, dass Peter mir folgt, trotzdem freut es mich. „Dachtet du könntest dich weg schleichen, he?"
Er setzt sich zu mir. „Willst du allein sein? Dann gehe ich wieder." Ich schüttle den Kopf. „Nein, ist schon gut. Ist nur die Aufregung."
Er mustert mich für ein paar Sekunden. „Da ist noch mehr."
„Nein. Nur die Aufregung, wirklich."
Dann lacht er: „Du bist eine furchtbare Lügnerin. Aber na schön. Du musst nicht aufgeregt sein. Morgen um die Zeit ist es schon vorbei und dann wird alles anders."
„Was meinst du mit es wird alles anders?"
Ich glaube, das ist das erste Mal, dass ich Peter Hayes rot werden sehe. Oder nervös.
„D-das war nur so daher gesagt. Ich meine ja nur, dann haben wir eigene Wohnungen und müssen uns keinen überfüllten Schlafraum mit Fremden teilen und müssen uns nicht an die Zeitpläne von irgendwelchen Trainern halten."
Diese Seite von ihm zu sehen bringt mich jedes mal zum schmunzeln. „Du meinst also... wir haben mehr Zeit für..."
Dann greift er meine Hand und hält sie einen Moment. „Für... uns", beendet er meinen Satz. Ich kann nicht anders als lachen. Er sieht daraufhin etwas verunsichert aus. „Also, wenn das okay ist?"
Ich nicke. „Ja. Uns klingt toll."Wir werden unserer Platzierung nach rein gerufen. Immer wieder rede ich mir ein, dass schon alles gut wird. Der Vorteil ist, dass es im Prinzip allen so gehen wird, wie einem Unbestimmten.
Jedem wird bewusst sein, dass es sich um eine Simulation handelt.
Wir Initianten dürfen nicht zuschauen. Wir sitzen in einem Raum und warten, bis wir aufgerufen werden.
Dann höre ich meinen Namen und während ich auf den Raum zugehe, fühlt es sich so an, als würde mein Körper nicht mehr mir gehören. Als würde ich mir von irgendeinem Beobachterposten aus zusehen.
Die Simulation läuft ähnlich ab, wie ich es schon gewohnt bin, auch die auftretenden Ängste sind mir nicht neu.
Nach einer halben Ewigkeit ist es vorbei.
Von den Umherstehenden gibt es keine Anzeichen, ob ich bestanden habe oder nicht.
Hier und da flüstert jemand, ein paar lachen. Aber das ist mir egal. Ich habe es geschafft.
Fürs erste.
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Insufficient (Die Bestimmung - Divergent / Peter FF)
FanficJeder kennt den Namen Tobias Eaton alias Four, der bei den Ferox Zuflucht vor seiner grausamen Vergangenheit gefunden hat. Doch keiner weiß, dass er mit seiner Vergangenheit auch seine kleine Schwester, Elizabeth, zurück gelassen hat, die nun kurz...