Ich war wieder auf dem Friedhof, an einem Grab, welches ich verschönerte. Ich machte meinen Job. Die alten Blumen weg, den Grabstein putzen und neue Kerzen anzünden.
Ich hasste es wie die Angehörigen sich nicht darum kümmerten. Sie nannten das "Vergessen" und "drüber hinweg kommen". Ich nannte es "Vernachlässigen".
Der Pächter des Friedhofs kam gerade zu mir, als ich fertig war. Wie immer hatte er seine Kreuzkette in der Hand und klopfte mir auf die Schulter.
"Du solltest heute früher gehen, Junge."
Er war schon etwas älter, weshalb er mich "Junge" nannte, wobei ich schon Mitte Zwanzig war.
"Du bist jeden Tag hier, selbst am Wochenende."
Ich erinnerte mich, als Deobra genau das selbe zu mir sagte.
"Geh raus. Triff dich mit deinen Freunden. Unter nimm etwas, aber gib dir selber eine Chance um eine Pause zu machen."
Das hatte ich schon lange nicht mehr gemacht, es hatte aber auch seine Gründe. Meine Freunde hatten mich schon öfters eingeladen, um mit ihnen was zu unternehmen, doch jedes mal sagte ich ab.
Ich fragte mich, ob sie mich noch kannten."Danke. Sehr freundlich aber ich denke ich bleibe hier." sagte ich zu dem Pächter.
Er schüttelte langsam den Kopf.
"Das war kein Angebot, sondern ein Befehl.
Weißt du Junge, das hier kann manchmal ein deprimierender Ort sein.
Du solltest jetzt wirklich gehen."-
Ich entschoss mich den Rat anzunehmen und ein paar Freunde anzurufen. Ich wusste auch schon wen. Wirklich Lust hatte ich zwar keine, aber ich schätze, es war an der Zeit etwas mit ihnen zu unternehmen.
Doch davor wollte ich Deobra anrufen, und ihr bescheid sagen nicht, dass sie sich fragte, wo ich war.
Ich wusste, ich würde sie damit glücklich machen, und mehr als das wollte ich nicht.
Sie hatte oft vorgeschlagen, mich mit meinen Freunden zu unternehmen.Ich tippte ich Nummer ein, welche ich auswendig kannte, doch niemand antwortete.
"Diese Rufnummer ist leider nicht vergeben." antwortete die Stimme der Anrufzentrale.
Sie hatte wahrscheinlich ihr Handy, wie so oft Daheim liegen lassen.
Ich beschloss zu dem Kindergarten zu gehen, in welchem sie arbeitete. Er lag auf dem nach Hause Weg, es war also kein großer Umweg.Sie liebte ihren Job. Sie liebte die Kinder, um die sie sich kümmerte.
Es war sehr stressig, oft kam sie Heim, völlig erledigt, und jedes Mal sagte sie, dass sie sich nichts anderes Vorstellen konnte.Am Kindergarten angekommen, sprach ich die erste Kolleginn dir ich sah an und fragte nach Deobra.
Sie seufzte, das taten sie immer wenn ich nach ihr fragten."Calum... Sie ist nicht mehr da." sagte sie, leise und vorsichtig.
"Sie hat früher aus." stellte ich fest.
Sie musste vermutlich schon daheim sein, wartend auf mich.
"Nein, sie ist..." Ich unterbrach sie.
"Ich muss nach Hause. Ich hab es etwas eillig. Danke, für deine Auskunft."
Schnell verschwand ich, ohne ihr die Chance zu geben etwas zu sagen.
Deobras Arbeitsplatz lag nicht weit von unserer Wohnung in der wir zusammen wohnten, weshalb ich schnell da war.Tatsächlich war sie schon da. Sie saß auf der Couch, ihre Augen fiellen fast zu.
"Hey Calum." Sie von ihrem Handy auf und lächelte mich müde an.
"Alles okay? Du bist so blass." fragte ich besorgt, setzte mich neben ihr und strich sanft meine Hand über ihre Hand.
Weite Augenringe fanden sich unter ihren brauen Augen wieder.
"Bin nur müde." sagte sie knapp und küsste mich.
Ich kam gleich auf den Punkt und erzählte ihr von meinen Plänen.
"Ich dachte mir, ich unternehme heute etwas mit Michael und Ashton. Ist das okay?" fragte ich sie. Ihre Meinung war mir sehr wichtig.
Sie war sichtlich überrascht, allerdings sah sie auch glücklich aus.
"Du musst mich nicht fragen, du bist erwachsen." lächelte sie schwach.
Sie war also einverstanden.
"Aber lad doch auch Luke ein." bat sie mich.
Ich verdrehte meine Augen, genervt von nur Lukes erwähnen.
"Er hat damals nur die Wahrheit gesagt! Ihr verhaltet euch wie Kinder."
Sie hatte ja recht. Trotzdem war ich noch sauer auf ihn.
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Ghost Of You // c.h.
Fanfiction"Du willst, dass ich glücklich bin?" rief ich, bevor sie weg war. Deobra blieb stehen und drehte sich zu mir um. Dann nickte sie kurz, wieder mit einem Lächeln auf den Lippen. Sie lächelte bei jeder Gelegenheit. Ich ging zu ihr, nahm ihre Hände und...