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Michael war überrascht als ich ihn anrief.

Er meinte: "Ich hätte mit allem gerechnet, aber nicht mit einem Anruf von Calum Hood."

Michael, Luke und ich kannten uns schon als wir in der Schule waren. Wir konnten uns zwar nicht immer leiden, aber irgendwann wurden wir Freunde. Später kam auch Ashton zu uns.

Michael und ich hielten als erstes etwas Smaltalk. Das übliche. Wie geht es dir, was machst du so.

Als ich ihn dann fragte, ob wir uns nicht treffen wollten, sagte er sofort zu. Er fragte gar nicht wann und wo. Er sagte nur, er würde sofort Ash und Luke Bescheid geben.

"Treffen wir uns in zwanzig Minuten, wieder bei dir?"

Wieder. Ich redete, wie als hätten wir uns das letzte Mal vor einer Woche gesehen, dabei war es bald ein Jahr her, als ich mich mit ihnen verabredete.

Wir hatten uns schon davor immer bei Michael getroffen. Im Sommer waren wir in seinem Garten, an kälteren Tagen bei ihm in der Wohnung. Es war so seit wir uns kannten und beschlossen hatten uns zu treffen. Die ersten Jahren waren wir logischer Weise nicht bei ihm, sondern bei seinen Eltern.

"Perfekt." sagte Michael. "Ich ruf gleich Ash und Luke an. Wie damals."

"Wir sehen uns."

"Bis gleich."

Ich hatte das Handy schon von meinem Ohr, als Mikey noch schnell in das Mikrofon: "Calum!" rief.

Er musste wissen, dass ich gerade dabei war aufzulegen.
Ich nahm es wieder an mein Ohr, sagte vorsichtig "Ja?"

Er brauchte einen Moment bis er sprach. Ich dachte schon, er wäre weg.

Dann sagte er: "Ich bin froh, dass du angerufen hast."

Er klang wirklich erleichtert. Wie als ob er mich um einen Gefallen gebeten hat und ich ihn endlich erfüllte.

Ich nickte nur, gar nicht realisierend, dass Michael mich gar nicht sehen konnte.
Dann legte er auf, als er merkte, ich wuerde nicht anworten.

Ich steckte mein Handy zurück in meine Hosentasche. Ich wollte noch Mal zu Deobra, denn ich war mir nicht sicher, ob sie wirklich damit einverstanden war.

Doch als ich mich umdrehte, um zu ihr zu gehen, stand sie bereis hinter mir.
Sie sah mich lächelnd mit müden Augen an und kreuzte ihre Arme.

"Denk nicht mal dran." sagte sie, leicht lachend.

Sie wusste genau was ich vorhatte. Deobra kannte mich besser als jeder andere.
Wieder hatte sie ihre blaue Bluse an, mit ihrer schwarzen Skinny Jeans.
Langsam kam zu mir, küsste mich und sagte:

"Du nimmst jetzt deine Jacke"

Sie hatte mein Jacke in der Hand, welche sie mir reichte. Ich nahm sie und zog sie an.

"gehst zu deinem Auto - du bist schon lange nicht mehr gefahren, fahr vorsichtig"

Sie nahm aus ihrer Hosentasche den Autoschlüssel und legte ihn mir in die Jackentasche.

"und hast Spaß mit deinen Freunden, denn alles was ich will, ist dich glücklich sehen."

Wieder küsste sie mich, bevor sie sich umdrehte und anfing zu gehen.
Panik überkam mich, als ich sie weggehen sah, wobei sie nur ins nächste Zimmer ging.

"Du willst, dass ich glücklich bin?" rief ich, bevor sie weg war.

Deobra blieb stehen und drehte sich zu mir um. Dann nickte sie kurz, wieder mit einem Lächeln auf den Lippen. Sie lächelte bei jeder Gelegenheit.

Ich ging zu ihr, nahm ihre Hände und legte meine Stirn auf ihre. Wir sahen uns direkt in die Augen.

"Dann verlass mich nicht. Niemals. Bitte."

Ich bettelte schon fast, den Tränen nah.

Plötzlich brach sie den Augenkontakt ab, in dem sie ihre Augen schloss und ihren Kopf leicht neigte. Dabei achtete sie, dass sich ihre Stirn nicht von meiner löste.

"Du weißt..."

Sie schluckte heftig und machte eine Pause. Auch sie war den Tränen nah. Dann sprach sie weiter.

"Du weißt, dass ich nicht kann."

Ghost Of You // c.h.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt