sieben

827 22 1
                                    

Ninas Sicht

Leon kommt ein paar Schritte auf mich zu. Ich halte den Atem an. Er schaut mich so intensiv an und ich merke wie seine Augen über meinen ganzen Körper wandern. Meine Knie werden weich und ich stütze mich etwas auf meiner Schreibtischplatte ab, natürlich so, dass Leon davon nichts mitbekommen kann.
Ich möchte mich räuspern und fragen, was das alles soll, aber ich kann meinen Mund nicht öffnen. Meine Kehle ist staubtrocken und ich bekomme kein einziges Wort heraus.

Leon stoppt so dicht vor mir, dass sich unsere Schuhe beinahe berühren. Sein Gesicht ist nur wenige Zentimeter von mir entfernt.

Oh Gott. Wie gerne würde ich den Abstand zwischen uns beiden in diesem Moment überbrücken.

Innerlich könnte ich mich schon wieder für meine Gedanken ohrfeigen, allerdings bin ich so auf Leon fixiert, dass es mir schlichtweg egal ist, was mein Hirn sich dabei denkt.

Sein Gesicht kommt dem meinen immer näher, doch er küsst mich natürlich nicht, sondern raunt mir mit einer sehr rauen und unglaublich sexy Stimme ins Ohr: „Können wir dann jetzt anfangen? Ich habe da nämlich auch noch andere Verpflichtungen."
Eine Gänsehaut überzieht meinen gesamten Körper; ich trete einen Schritt nach links und gehe somit an ihm in Richtung der Behandlungsliegen vorbei.
Leon folgt mir und zieht sich danach sein Shirt über den Kopf. Als wäre das nicht schon genug streift er anschließend auch noch seine lockere Jogginghose ab.

Oh mein Gott.

Leon sieht meinen Blick natürlich sofort und schaut mich mit einem hämischen Grinsen an. Ich werde rot und deute ihn mit einem Räuspern und einem ziemlich eindeutigen Blick an, sich endlich auf die Liege zu legen.

Die nächsten Minuten behandle ich Leon schweigend. Nach circa zehn Minuten bricht er mit einem Räuspern unser Schweigen: „Der Joshua hat es also auf Dich abgesehen, was? Ich kann das auch einfach für dich übernehmen, wenn du ihn loswerden willst. Dann bist du nicht die Böse." 

Soso der liebe Herr Goretzka will sich also ganz selbstlos für mich aufopfern.

Zum Glück liegt er auf dem Bauch, sodass er keine Möglichkeit hat mein Grinsen zu sehen. Ich entscheide mich dafür Leon ein wenig auf die Folter zu spannen und antworte deshalb : „ Ach, weißt du - eigentlich finde ich es ganz niedlich, wie Joshua sich ins Zeug legt. Er ist sehr aufmerksam und gibt sich wirklich Mühe, damit ich mich so schnell wie möglich hier eingewöhnen kann." Und ein Stück weit meine ich das auch durchaus ernst: Joshua gibt mir das Gefühl gut aufgehoben zu sein und ich habe mich über ihn - im Gegensatz zu Leon- noch kein einziges Mal ärgern müssen.

„Ist das dein Ernst? Er gibt sich Mühe, damit du dich gut eingewöhnen kannst? Der gibt sich nur Mühe, damit er dich ins Bett bekommt, Nina. Glaub mir, jetzt ist er noch der Nette und Niedliche", er spukt das Wort förmlich aus, „aber wenn er dich erstmal rumbekommen hat, dann bist du ihm egal. Er will nur sein Revier markieren!" 

„Bist du dir sicher, dass ER derjenige ist, der sein Revier markieren möchte?" schmunzle ich. Ich habe langsam das Gefühl, dass unser Gespräch ein bisschen in die falsche Richtung läuft, weil Leon es ein wenig zu Ernst nimmt.

„Weißt du was ? Ist mir eigentlich auch egal. Ich meine ja nur, weil ich nicht denke, dass es besonders gut gegenüber deinen Vorgesetzten ankommen würde, wenn du etwas mit einem Spieler anfangen würdest. Du darfst praktisch gar nichts mit einem Profi anfangen!" Leon scheint mit sich zufrieden zu sein, denn er entspannt sich wieder und lässt sich ein bisschen tiefer in die Massagebank sinken. Darauf antworte ich nichts, sondern quittiere seine Aussage nur mit einem Seufzer. Es bringt ja sowieso nichts.

Nach weiteren zwanzig Minuten, die wir vorwiegend schweigend verbracht haben, bedeute ich ihm, dass die heutige Behandlung zu Ende ist. Er steht also von der Liege auf und ich könnte mich schon wieder ohrfeigen, aber ich muss wiederwillig auf den gut trainierten Oberkörper von ihm starren. Es fällt mir wirklich schwer den Blick abzuwenden, aber nach einigen peinlichen Sekunden gelingt es mir dann, jedoch nicht ohne rosige Wangen bekommen zu haben. 

„Wir sehen uns, oder?" fragt mich Leon zum Abschied. „Ja...ähm...klar!" stottere ich als Antwort.

Ich weiß wirklich nicht, wieso er mich so mitnimmt...


Heyyy Leute,

heute mal wieder ein neues Kapitel - ich hoffe, ihr freut Euch! Ich bin gerade leider krank und ich hatte einfach mal wieder Lust ein wenig weiterzuschreiben. Jetzt langsam wird es auch mal ein bisschen mehr zur Sache gehen - ich habe mir da schon was überlegt, also seid gespannt haha. 

I Lo(ea)ve You. (Leon Goretzka Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt