Leon
Ich schlage die Augen auf und bemerke sofort die quälenden Kopfschmerzen, die mich erwarten. Ich reibe mir die Augen und schaue auf den Wecker : 09:03. Definitiv zu früh für einen trainingsfreien Tag. Ich möchte mich gerade strecken, da merke ich, dass etwas anders ist. Neben mir hebt und senkt sich eine warme Brust und ich habe auch nicht so viel Platz wie sonst.
Fuck, Leon! Was hast du nur wieder getan?Ich lehne mich ein wenig vor, um zu sehen, wer die junge Frau ist. Doch bei ihrem Anblick stockt mir der Atem! Das ist Nina. Unsere Nina. Meine Physiotherapeutin. Ach du scheisse. Ich werfe einen schnellen Blick unter die Bettdecke. Nackt. Beide.
Scheiße. Scheiße. Scheiße.
Ich sehe mich in meinem Schlafzimmer um - doch Moment. Das ist nicht mein Schlafzimmer; das ist Davids Schlafzimmer.
Fuck. Kann es noch schlimmer kommen?
Überall am Boden liegen verstreut Klamotten herum - und zu allem Überfluss liegt dort auch noch eine leere Kondomverpackung.
Wenigstens haben wir verhütet ; versuche ich die Situation etwas für mich selbst aufzulockern - doch ohne jeglichen Erfolg.Ich habe einen kompletten Filmriss. Ich weiß nichts mehr. Außer, dass Nina zusammen mit mir in der Herrentoilette war. Anscheinend hat dann das eine zum anderen geführt. Und jetzt wache ich splitterfasernackt neben ihr in Davids Bett auf.
Er wird mich umbringen! David wird mich sowas von umbringen!Ich stehe auf und ziehe mir meine Boxershorts an. Vorsichtig gehe ich die Treppe hinunter, um sicherzugehen, dass David noch nicht zu Hause ist. Ich habe Glück, anscheinend ist er gestern mit zu seiner „Freundin" gegangen. Ich gehe wieder nach oben ins Badezimmer und drehe die Dusche auf. Ich steige hinunter. Ich weiß wirklich nicht, wie ich mit der Situation umgehen soll. Fakt ist, dass sie raus muss, bevor David nach Hause kommt. Aber ich möchte sie auch nicht einfach rausschmeißen.
Fuck, Fuck, Fuck.
Ich steige aus der Dusche und ziehe eine Jogginghose und einen schwarzen Hoodie an. Ich mache mir schnell meine Haare und will dann zurück in Davids Zimmer gehen, um das Chaos aufzuräumen und anschließend Nina zu wecken.Ich mache die Badezimmertür auf und sehe direkt in das Gesicht von David. Fuck, nein! An seiner Miene erkenne ich, dass er bereits einen Blick in sein Zimmer geworfen hat. Er steht mit verschränkten Armen vor mir und sieht mich abwartend an : „Leon, was zum Teufel soll das? Weißt du eigentlich wie widerlich das ist? Wenn du schon mit einer rummachst, dann bitte auch im richtigen Bett, ok?"
„David...bro...ähm...es tut mir echt mega leid. Ich war gestern so weg - ich erinnere mich an gar nichts mehr." ich schaue ihn verlegen an. „Komm jetzt. Schaff die da raus und bezieh mein Bett neu, alter." er stupst mich an und lacht. Glück gehabt. Er nimmt es mit Humor.Ich gehe in Davids Zimmer und räume die Sachen auf. Meine Klamotten werfe ich in den Wäschekorb und Ninas lege ich auf Davids Sessel. Plötzlich bemerke ich in meinen Augenwinkel, dass sich Nina bewegt. Sie öffnet die Augen und richtet sich langsam auf. Nach ein paar Sekunden schließt sie mit einem Seufzer wieder ihre Augen und lässt sich zurück ins Kissen fallen. Es vergehen wieder ein paar Sekunden, bis sie unser Schweigen bricht: „Kannst du mir bitte mal meine Unterwäsche geben?" fragt sie mich. Sie kann mir noch nicht einmal richtig in die Augen schauen und das verletzt mich. Das bedeutet, dass sie die Nacht entweder bereut oder dass irgendetwas vorgefallen ist, von dem ich nichts mehr weiß. War ich so schlecht?
„Ja, klar." beeile ich mich zu sagen und reiche ihr ihren Slip und den BH. „Danke." antwortet sie. Als sich unsere Fingerspitzen berühren, hinterlassen sie ein Kribbeln. Was ist nur mit dir los, Leon? Reiß dich mal zusammen. Ich gehe aus dem Zimmer hinaus und schließe hinter mir die Tür, damit sich Nina in Ruhe umziehen kann. Nach wenigen Minuten kommt sie komplett angezogen heraus. „Ich geh dann mal." nickt sie in meine Richtung. Obwohl sie total verschlafen ist, schafft sie es wunderschön auszusehen. Sie hat ihre langen Haare zu einem unordentlichen Dutt hochgesteckt und trägt ansonsten logischerweise dasselbe wie gestern Abend. Ich würde gerne mit ihr über den Abend reden und herausfinden, wieso sie gerade im Moment nicht die freche und fröhliche, sondern die verklemmte und stille Nina ist. Doch hier mitten im Flur ist die Gefahr zu groß, dass David jeden Moment um die Ecke kommt und ich denke nicht, dass Nina Lust dazu hat, mit mir - in diesmal- mein Zimmer zugehen und alles zu besprechen.
Sie merkt, dass ich sie anstarre, denn ihre Wangen erröten und sie schaut mich fragend an. Ja, klar du stehst ihr ja auch mitten im Weg... „Okay ich bringe dich nach unten." sie nickt und ich gehe vor ihr die Treppe hinunter. Dabei spähe ich zuerst vorsichtig nach unten, doch David scheint in der Küche zu sein, denn ich höre die Kaffeemaschine und die Tür ist geschlossen. Zum Glück. Wenn David im Wohnzimmer oder im offenen Essbereich gesessen hätte, dann wären wir ihm direkt in die Arme gelaufen und alles wäre aufgeflogen.
Unsere untere Etage ist groß und geräumig, offen und hell. Ess- und Wohnbereich sind in einem zusammengefasst und durch die bodentiefen Fenster hat man perfekten Blick auf unseren Garten. Links von dem Wohnbereich grenzt die Küche an, die durch eine Schiebetür verschließbar ist, rechts befinden sich zwei Gästezimmer und ein kleines Bad.
Ich gehe mit Nina hinaus. „Ist hier irgendwo eine Bushaltestelle oder eine Bahnstation?" fragt sie mich. „Ähm..Ja, da vorne links musst du um die Ecke und dann ist da direkt eine Bushalte.", sage ich, „Ich kann dich aber auch einfach fahren, warte ich geh schnell meinen Schlüssel holen, dann musst du nicht so 'nen umständlichen Weg nehmen."schiebe ich aber sofort hinterher. „Ähm..Leon. Ich glaube, das könnte schwer werden so ganz ohne Auto, oder?" und da ist es wieder: Ihr wunderschönes Lächeln breitet sich auf Ninas Gesicht aus. „Mist! Dann steht es wohl noch vor der Bar. Hmm...aber ich kann David bitten, mir sein Auto zu leihen. Er gibt mir sicher die Schlüssel. Warte kurz, ich geh sie holen."Ich bin gerade dabei mich umzudrehen, da hält mich Nina zurück. „Nein, Leon. Ist schon gut! Wirklich, ich nehm' den Bus."
Ich seufze. „Sicher?" frage ich Nina. „Sicher!" und da erscheint wieder das wunderschöne Lächeln auf ihrem Gesicht. Ohne zu überlegen, ziehe ich sie in eine kurze Umarmung. „Ciao." flüstert sie mir ins Ohr, bevor sie sich von mir löst, sich umdreht und davonläuft. Ich schaue ihr noch eine ganze Weile hinterher, doch sie dreht sich nicht mehr zu mir um.
Hey Leute💞
Mal wieder ein neues Kapitel🤞🏼 ich hoffe, es gefällt euch! Lasst doch gerne Feedback da! Auch für Verbesserungsvorschläge, Anregungen und Kritik bin ich immer offen hehe🙏🏻 habt noch einen schönen Abend😇
DU LIEST GERADE
I Lo(ea)ve You. (Leon Goretzka Fanfiction)
Ficção AdolescenteNina hat es geschafft - sie ist von nun an Physiotherapeutin beim Bundesligisten FC Bayern München. Während ihrer dortigen Arbeit trifft sie auf Leon Goretzka und seine tiefbraunen Augen und kann an nichts anderes mehr denken. Doch geht es Leon gena...